Wenn man sich löst aus den alten inneren und äußeren Strukturen, dann hat das Folgen für das Hirn, auch für den Stoffwechsel und die Biologie im Hirn.
Sehr konservative, saturnische Menschen, bei denen laufen immer wieder die selben paar Schaltkreise im Hirn ab, immer die selben Runden sozusagen. So wurden sie konditioniert und so haben sie sich selbst konditioniert.
Wird man ein Freigeist (oder ein Bad Motherfucker *gg*, is nur Spass), wenn man sich so in den Wind stellt oder ins Leben bzw. ins Sein/Nichtsein, dann entwickelen sich neue Verknüpfungen und Schaltkreise im Hirn. Man entwickelt sich noch und ist im Einklang damit, daß die Formenwelt immer in Veränderung ist, auch wenn das Konservativen nicht passt. Das kann sich manchmal ungewohnt anfühlen. Oder man erinnert sich an Zustände in der Teenie-Zeit, in denen sich das Hirn/der Stoffwechsel verändert hat. Das sind so zwischenzeitliche Phänomene. Gute Zeichen. Das gibt sich dann wieder. Das Hirn funktioniert nicht mehr so statisch wie bisher, und bald kennt man die neue Art mentaler Vorgänge und es fühlt sich nicht mehr komisch oder ungewohnt an.
Übrigens sind viele Talk-Show-Runden deshalb so unergiebig, derzeit, weil da viele Leute sitzen, die in einer ganz anderen Zeit ihre Schaltkreise gebildet haben und die nicht wirklich bereit sind für die oben beschriebenen Veränderungen. Bloß, was bei denen Grundlage des Inputs, ihrer Schaltkreise ist, das stümmt schon länger nicht mehr. Sie verfügen eben nur noch über ihre Gesellschafts-Medienmacht-Strukturen, mit denen sie weiter ihren längst veralteten Ton angeben wollen.
@Youri: Beziehst du dich bei den Schaltkreisen auf das Schaltkreismodell von Timothy Leary und Robert Anton Wilson? Wilson spricht auch immer davon, daß bestimmte in der Jugend gebildete Prägungen bei den meisten Leuten für den Rest des Lebens konstant bleiben (z.B. Musikgeschmack etc.), und sie alles, was sich später entwickelt hat, ablehnen, weil ab da "ihr Gehirn aufgehört hat, neue Prägungen aufzunehmen". (Vermutlich hab ich deshalb ein Problem mit HipHop ... ) Deshalb braucht laut Wilson jede neue Theorie 60 Jahre, bis sie allgemeine Anerkennung findet - weil dann langsam die Leute aussterben, die noch aufgrund ihrer "alten" Prägungen Widerstände dagegen haben ...
Aber ich hab es einfach so abgeleitet. Ich fing irgendwann an, mein Hirn und mein Denken eine Zeit lang zu fühlen. Anfangs war ich erschrocken. Ich hatte viele Symptome, die manche Aufstiegssymptome nennen, Nacken, spüren und lösen von Feinstoffverbindungen, Stirn, drittes Auge, alles Mögliche. Energie von anderen geht durch mich. Überhaupt, Fühlen von Energie udn Energiebahnen. Und ich hab die ein oder andere Doku gesehen, wie sich das neuronale Netz bildet und auch in der Ausbildung hab ich was darüber gelernt. Und eben die teilweise Trennung von linker und rechter Hirnhälfte, das konnte ich auch spüren. Davon habe ich das abgeleitet. Ich seh auch oft Dinge einfach so oder weiß sie eben. Anfangs habe ich immer gedacht, das kann ja nicht sein und das viel geprüft. Man muss natürlich aufpassen, daß man die Distanz dazu behält. Wenn man denkt, man könne nicht irren, irrt man schon und landet auch direkt meistens auf der Nase. Und manchmal ist es auch verzerrt durch Kram bei mir.
Aber wenn Du noch mehr zu den beiden Ansichten von Leary und Wilson schreiben würdest, fände ich das interessant.
also wenn du es noch nicht kennst, kann ich dir nur wärmstens das Buch Der neue Prometheus von Robert Anton Wilson empfehlen. Er schreibt so ziemlich über alles, was dich sowieso interessiert: Desinformationsstrategien, Gehirnwäschetechnik durch Manipulation der unteren Schaltrkeise, und wie man seine eigenen Konditionierungen erkennt und durchbricht. Er gibt dazu auch nette Übungen. Eine davon geht so:
Je nachdem, ob du Skeptiker oder Esoteriker bist, abonniere ein halbes Jahr lang eine Zeitschrift der entgegengesetzten Seite. (Also wenn du Skeptiker bist, "Lichtfokus" oder sowas, wenn du Esoteriker bist, "Der Skeptiker".) Lies die Zeitschrift auch wirklich jedesmal durch und nach einem halben Jahr der Lektüre schreibe aus vollster Überzeugung einen 3 Seiten langen Aufsatz darüber, warum die Autoren dieses Magazins recht haben. Das sagt dir viel über deine eigenen Voreingenommenheiten und durchbricht wirksam die eigene Prägung.
Wilson beschreibt in dem Buch die Schaltkreistheorie Timothy Learys und tut noch ein paar eigene Zutaten dazu. Bei den Schaltkreisen handelt es sich mehr oder weniger um die Chakras, aber Learys Sichtweise ist doch verglichen mit anderen Beschreibungen recht unorthodox.
Ich habe mal gegoogelt und einen Aufsatz über vernetztes Denken gefunden, mit einer detaillierten Beschreibung des Gehirns und seiner Funktionen. Darin findet sich eine Beschreibung des Learyschen Modells - ich stell sie dir mal hier rein. Die Quellenangabe steht am Ende des Textes, falls dich der ganze Artikel interessiert.
Viel Spaß! Silverwings
Zitat2.2. Das Modell der acht Gehirnschaltkreise
Dieses Modell beruht auf Konstruktionen des ehemaligen Harvard-Psychologen Dr. Timothy Leary und wurde von dem amerikanischen Wissenschaftsphilosophen Robert Anton Wilson punktuell modifiziert. Ein wesentlicher Aspekt bezieht sich auf die Einteilung des Großhirns in zwei Hemisphären mit ihren jeweiligen Funktionen. Leary teilte das Gehirn modellhaft in acht Schaltkreise ein, wobei sich die Schaltkreise Eins bis Vier in der linken Gehirnhälfte befinden. Die Schaltkreise Fünf bis Acht haben ihren Sitz in der rechten Hemisphäre. In Anlehnung an das in der Chemie verwendete Periodensystem der Elemente bezeichnete er die Schaltkreise in der linken Hälfte als irdisch, die weiteren Vier dagegen als nachirdisch. Schließlich neigen die ersten vier Familien im Periodensystem, namentlich Alkalien, Basen, Borverbindungen und Kohlenstoffverbindungen aufgrund ihrer Schwere dazu, zur Erde angezogen zu werden. Im Gegensatz hierzu haben Stickstoffverbindungen, Sauerstoffverbindungen, Halogenverbindungen und Edelgas die Neigung, ins All zu treiben. (vgl. Wilson, 1985, S. 232)
Weiterhin beruht dieses Modell auf kybernetischen Grundsätzen. Zum Beispiel besteht jeder Schaltkreis aus den drei Stufen Empfang, Integration und Weitergabe. Dies entspricht sowohl der Funktion eines Neurons als auch der Funktion des Gehirns überhaupt. Wilson hat diese Fakten auf den Intelligenzbegriff übertragen und diesen dahingehend interpretiert: „Intelligenz ist die Fähigkeit, Information zu empfangen, zu entschlüsseln und brauchbar weiterzuvermitteln. Dummheit ist die Unterbrechung dieses Prozesses an einem beliebigen Punkt.“ (Wilson, 1987, S. 270)
Die sogenannten vier irdischen Schaltkreise umfassen die in Kapitel I. erläuterte Entwicklung des Gehirns. In diesem Modell wird ausdrücklich die Theorie Haeckels berücksichtigt, wonach das Individuum in seiner Entwicklung die einzelnen Phasen der Evolution rekapituliert.
Erster Schaltkreis: Der Bio-Überlebens-Schaltkreis
Der Bio-Überlebens-Schaltkreis ist im Stammhirn lokalisiert und somit bei allen Wirbeltieren vorhanden. Bei Menschen ist dies mit den endokrinen Drüsensystemen und anderen lebenswichtigen Körpersystemen verbunden. Wie bereits erwähnt ist das Stammhirn der älteste Teil des Gehirns, jener Teil also, der sich in der Stammesgeschichte (Phylogenese) als erster entwickelte. In der Ontogenese, der Entwicklung des Individuums, handelt es sich hierbei auch entsprechend um den ersten Gehirnschaltkreis, der unmittelbar nach der Geburt aktiviert und innerhalb der nächsten Tage geprägt wird.
In dieser kritischen Phase findet nun die Prägung für das Sicherheits- oder aber Unsicherheitsgefühl statt und orientiert sich an der Mutterperson. Findet der Säugling eine sicherheitsbietende und ruhige Umgebung vor, wo seine Bedürfnisse nach Wärme und Behaglichkeit, nach Nahrung und Streicheleinheiten gedeckt werden, so wird er eine positive Prägung in Bezug auf das Sicherheitsgefühl machen. Das bedeutet, es werden neuronale Muster gebildet, welche auch künftig einen vertrauensvollen Umgang mit der äußeren Welt ermöglichen. Ist das Kind dagegen einer schädlichen und lauten Umgebung ausgeliefert, leidet es an Nahrungsmangel und einem Mangel an notwendigen Reizen, so wird es die Umwelt negativ einprägen. Ein Mensch mit solch negativer Prägung wird sich auch im späteren Leben eher sehr mißtrauisch gegenüber seinen Mitmenschen verhalten. Im schlimmsten Fall können autistische Züge oder aber Autismus selbst die Folge einer solchen Prägung sein. (vgl. Leary, 1982, S. 11)
Dieser Schaltkreis wird immer dann aktiv, wenn dem Nervensystem Bedrohung und Unsicherheit signalisiert werden. Immer dann wird Energie von den höheren Schaltkreisen abgeleitet und im Hirnstamm konzentriert. Wenn die Bio-Überlebensscheine (Geld) ausgehen und somit die Nahrungsversorgung gefährdet ist, bleibt dem Großhirn zu wenig Energie, um intellektuellen Tätigkeiten nachzugehen.
Zweiter Schaltkreis: Der emotional-territoriale Schaltkreis
Dieser Schaltkreis umfaßt das Kleinhirn und das Zwischenhirn. Er wird auch als das Säugetiergehirn bezeichnet und wurde phylogenetisch aktiv, als eine verstärkte Muskulatur notwendig wurde, um sich im Raum fortzubewegen. Rudelbildungen und das Festlegen und Verteidigen von Territorien gehören zu den Grundeigenschaften dieses Gehirnschaltkreises.
In der menschlichen Entwicklung wird dieser Schaltkreis auf der Kleinkindstufe aktiviert und geprägt. Das Kind beginnt damit, sich von der Mutter loszulösen und unternimmt die ersten Fortbewegungsversuche, indem es zu krabbeln beginnt. Im Anschluss daran werden die ersten Gehversuche unternommen. Entwicklungsbedingt fängt es an, sich aufzurichten, formuliert einen eigenen Willen und mischt sich jetzt auch zunehmend in die Familienpolitik ein. In der Umgangssprache spricht man hier von der „Trotzphase“. In diesem Schaltkreis wird die „Oben-Unten-Dimension“ geprägt. Hier wird weitgehend festgelegt, welche Rolle das Kind auch zukünftig in Gruppen und Gemeinschaften spielen wird und wie sich sein Sozialverhalten entwickelt. Wächst ein Kind in einer autoritären Familie auf, wo z.B. der Vater das Geschehen dominiert und das Kind die Rolle als Untertan einprägt, kann man davon ausgehen, daß es später nicht unbedingt eine Führungsrolle ausüben wird. Schlimmer noch, es wird wohl generell Probleme haben, sich selbstbewusst in Gruppen behaupten zu können. Ein Kind dagegen, dem man viel Aufmerksamkeit entgegenbringt, das wahrgenommen und geschätzt wird und dem man auf einer emanzipatorischen Ebene begegnet, lernt, wie man sich im sozialen Geschehen selbstbewusst verhält, ohne dabei die Achtung vor den Mitmenschen zu verlieren. Ein anderes wiederum macht solche Prägungen im familiären Bereich, daß es meint, künftig immer den Boss spielen zu müssen. (vgl. Wilson, 1987, S. 52 ff)
Dritter Schaltkreis: Der semantische Geschicklichkeits-Schaltkreis
Dieser trat in der Evolutionsgeschichte in Aktion, als die ersten Kunstgegenstände wie z.B. die Höhlenmalereien entstanden. In der gleichen Epoche entstanden die Fähigkeiten, Feuer zu entzünden und Steinwerkzeuge herzustellenn. Dieser Schaltkreis ist im Bereich des Schläfenlappens der linken Großhirnrinde (bei Rechtshändern) lokalisiert und ermöglicht weiterhin auch die Fähigkeit, sprachlich zu kommunizieren.
In der Ontogenese wird dieser Schaltkreis durch den DNS-Code aktiviert, wenn das Kind ungefähr drei bis vier Jahre alt ist. Wie bereits im ersten Kapitel erläutert, besteht der Neokortex aus zwei Hälften. Diese sind durch Nervenfasern mit der gegenüberliegenden Körperhälfte über Kreuz verbunden. Im Bereich des linken Schläfenlappens werden jetzt jene neuronalen Netzwerke aktiv, die für Sprache und Geschicklichkeit zuständig sind. Hier wird jetzt auch die Lateralität festgelegt. Wie bereits erwähnt, gilt diese Darstellung nur für Rechtshänder. Nun gewinnt die Funktion von Daumen und Zeigefinger an Bedeutung. Der Stift wird beim Malen nicht mehr mit der Faust gehalten, sondern neue Geschicklichkeiten werden eingeübt. Das gleiche gilt für die Sprache. Der linke Schläfenlappen ist nicht nur mit der rechten Körperhälfte, sondern auch durch ganz feine Nervenfasern mit dem Kehlkopf verbunden. Die Möglichkeiten des sprachlichen Ausdrucks werden entsprechend komplexer. (vgl. Wilson, 1987, S. 82 ff)
„Linguisten und Psychologen wie Chomsky und Piaget haben nachgewiesen, daß das menschliche Gehirn im Alter von drei bis acht Jahren am empfänglichsten für Sprach-Inputs ist. In diesen Jahren scheint ein entsprechendes Geistfenster offen zu stehen. Ein Ehrfurcht einflößender Gedanke.“ (Leary, 1993, S. 20) In der Neurobiologie wird diese kritische Periode auch als Zeitfenster bezeichnet. Dies erklärt auch, warum Kinder mehrere Sprachen gleichzeitig und problemlos lernen können. Wächst ein Kind in einer reizvollen Umgebung auf, wo es den spielerischen Umgang mit Symbolen lernt, wird es ein dichtes neurales Netzwerk in dieser Hirnregion entwickeln. Erhält ein Kind dagegen kaum Anregungen und Zuneigung, sind verkümmerte Neuronen und eine schwache Vernetzung die Folge.
Vierter Schaltkreis: Der sozio-sexuelle Schaltkreis
In jener Phase der menschlichen Entwicklung, in der sich das Kind zum Jugendlichen entwickelt und in die Pubertät kommt, wird dieser Schaltkreis aktiviert und durch die ersten sexuellen Erfahrungen geprägt. In dieser Zeit sowie der anschließenden Adoleszenzphase sind die Entwicklung einer eigenen Identität und die mehr oder weniger kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Moralvorstellungen von großer Bedeutung.
In der Stammesgeschichte wurde dieser Schaltkreis aktiv, als sich das menschliche Leben nicht mehr in kleinen Gruppen abspielte, sondern sich nun große Gesellschaften bildeten. Wichtig ist hierbei ein gemeinsamer moralischer Kodex. Hier werden die kulturellen Normen und gesellschaftlichen Werte definiert. Religiöse Rituale, sexuelle Gewohnheiten und politische Traditionen werden hier determiniert und konditioniert. Von großer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang auch, daß in dieser Epoche geschlechtsspezifische Rollen festgelegt wurden. Die Männer waren für die Versorgung der Familie und den Schutz von Familie und Gemeinschaft zuständig und spielten die Rolle des Alphamännchens. Die Rolle der Frau wurde dahingehend festgelegt, die Verantwortung für die Erziehung der Kinder zu übernehmen, den Haushalt zu hüten und dem Mann eine brave Untergebene zu sein. Diese Strukturen haben sich bis ins späte Industriezeitalter erhalten und sind auch in der beginnenden Umbruchphase ins Informationszeitalter noch sehr weit verbreitet. (vgl. ebd., S. 110 ff)
Stammesgeschichtlich gesehen folgt nun ein Paradigmenwechsel einhergehend mit dem oben erwähnten Wechsel vom Industriezeitalter hin zum Informations- und Kommunikationszeitalter. Ontogenetisch gesehen bedeutet dies, daß neue neuronale Netzwerke gebildet werden. In diesem Modell spricht man von der Aktivierung der rechten Gehirnhälfte. Auf der Basis von Quantenphysik, Relativitätstheorie und Genetik wird in diesem Modell eine Philosophie der künftigen Stufen menschlicher Entwicklung skizziert. Diese Konstruktionen sind wissenschaftlich sehr umfassend und, wie Leary selbst erwähnt, natürlich spekulativ und gehen in den Bereich von Science Fiktion. Daher sollen die Schaltkreise Sieben und Acht nur kurz angerissen werden.
Fünfter Schaltkreis: Der ganzheitliche Entzückungsschaltkreis
Dieser erste nach-irdische Schaltkreis ist vermutlich im hinteren Bereich der rechten Großhirnrinde lokalisiert und ist noch so neu, daß er bei den meisten Menschen noch gar nicht aktiviert ist. Voraussetzung für diese Aktivierung ist, daß die ersten vier Schaltkreise nicht übermäßig aktiv sind und somit genügend Energie frei zur Verfügung steht, damit dieser Schaltkreis aktiviert werden kann. Hier werden Parallelen zur Bedürfnis-Pyramide von Maslow deutlich. Die Gipfelerfahrung kann dort erst erreicht werden, wenn all die anderen Bedürfnisse gedeckt sind. In diesem Modell spricht man von Zuständen der Entzückung. Ist dieser Schaltkreis aktiviert, machen wir uns locker, entspannen uns und betrachten die Dinge des irdischen Geschehens nun aus einer neuen Perspektive, was eine weitere Verdichtung der neuronalen Netzwerke und eine Erweiterung unseres Blickwinkels zur Folge hat.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diesen Schaltkreis zu aktivieren. Dies kann dadurch geschehen, indem wir kreative Tätigkeiten ausüben, die zu Flow-Erlebnissen führen oder durch verschiedene Entspannungsübungen. Hierzu gehören Yoga, Meditationsübungen, Autogenes-Training, progressive Muskelentspannung oder auch kinesiologische Körperübungen (s. Kap. III. 1.3.). Auch der Gebrauch sogenannter „Mind-Maschinen“ dient dazu, diesen Schaltkreis in Schwung zu bringen. Hierbei werden durch auditive und visuelle Reize, welche dem Gehirn mittels einem Kopfhörer und einer speziellen Brille zugeführt werden, die beiden Gehirnhälften auf eine Wellenebene frequentiert. Erzeugt werden hierbei sogenannte Alpha-Wellen im Gehirn, welche einen Zustand der Entspannung herbeiführen. Das gleiche gilt für die Einnahme bewusstseinserweiternder Drogen wie Cannabis. Deren Gebrauch führt zur Ausschüttung von Neurotransmittern, welche ebenfalls dazu neigen, diesen Schaltkreis anzutörnen. (ebd., S. 166 ff)
Sechster Gehirnschaltkreis: Der metaprogrammierende Schaltkreis
„Auf Isolation und Hilflosigkeit reduziert, reagieren der Bio-Überlebens-Schaltkreis und die emotionalen Drüsensysteme mit primitiven Notstandsrastern. Der erfahrene Neurologiker tastet das Schaltkreissystem ab, schaltet den Aufgeben/Abhauen/Sterben-Reflex aus, peilt sich auf das Erfolg/Verzückung/Geduld-Programm ein und wartet gelassen darauf, daß die Vergangenheit die Zukunft einholt.“ (Leary, 1981, S. 75)
Ein Mensch mit solchen Fähigkeiten entspricht jenem kreativ denkenden Menschen, welcher nach Prigogine über eine sehr komplexe und instabile Struktur mit einem hohen Grad an Dissipation verfügt. Cikszentmihalyi würde wohl sagen, daß dieser Mensch dazu in der Lage ist, bewusst Flow-Erlebnisse zu erreichen. Neurologisch gesehen, verfügt ein solch erfahrener Neurologiker über ein gut verdichtetes neutrales Netzwerk in den vorderen Stirnlappen. Im Schaltkreis-Modell spricht man in diesem Kontext vom meta-programmierenden oder kybernetischen Bewußtsein.
Wilson spricht davon, daß dieser metaprogrammierende Gehirnschaltkreis nicht nur über einen Zugang zu den niederen Schaltkreisen hat, sondern daß er dazu in der Lage ist, diese zu kontrollieren und bei Bedarf auch umprogrammieren kann. Dazu gehört nicht zuletzt ein hohes Maß an Reflexionsfähigkeit. Der Programmierer wird durch Selbstprogrammierung zum Meta-Programmierer und dann zum Meta-Meta-Programmierer etc. Der Semantiker Alfred Korzybski formulierte dies folgendermaßen: „Sobald man dazu fähig sei, seinen Geist als Geist 1 zu denken, und den Geist, der Geist 1 betrachtet, als Geist 2 und wiederum den, der Geist 2 bei der Betrachtung von Geist 1 betrachtet, als Geist 3, ist man auf dem besten Weg, metaprogrammierendes Bewusstsein zu entwickeln.“ (vgl. Wilson, 1987, S 213)
Siebter Schaltkreis: Der neuro-genetische Schaltkreis
Sobald das Nervensystem die Fähigkeit erlangt, Signale aus dem Inneren eines Neurons zu empfangen und zu entschlüsseln, wird dieser Schaltkreis aktiviert. Dies wird in diesem Modell auch als neurogenetisches Feedbacksystem bezeichnet. Der neuro-genetische Schaltkreis lernt zu denken wie der genetische Code, die DNS, und ist in der Lage das Vokabular der RNS zu lernen. Die Aufgabe neuro-genetischer Intelligenz besteht nach der Theorie dieses Modells darin, den Alterungsprozeß aufzuhalten und Unsterblichkeit zu erlangen. (vgl. ebd., S. 188 ff)
Achter Schaltkreis: Der nicht-örtliche Quanten-Schaltkreis
Im Jahre 1964 publizierte der Quantenphysiker John S. Bell einen Beweis, der als Bells Theorem bekannt wurde. Damit bewies Bell, daß die sogenannten Quanteneffekte, welche von seinem Kollegen David Bohm entdeckt wurden, „nicht-örtlich“ sind. Diese „Nicht-Örtlichkeit“ bedeutet, daß diese nicht „hier“ sind, und auch nicht „da“, sondern beides zugleich. Weiter besagt dieses Theorem, das jedes Teilchen im Universum mit jedem anderen Teilchen in unmittelbarem Kontakt stehe und es somit keine voneinander isolierten Systeme gibt. Hieraus folgerte die zweifelsohne schwer vorstellbare Erkenntnis, daß es sich bei den Dimensionen „Raum“ und „Zeit“ lediglich um Konstrukte unserer Sinnesorgane handelt. Dies erinnert an den buddhistischen Ausdruck „Maja“, was soviel bedeutet wie, „alles ist Täuschung“. (vgl. ebd., S. 260 ff)
Kann ich vieles unterstreichen, was in dem Artikel steht, toll!
Interessant kann hier auch Deepak Chopra sein, vor allem sein Vortrag über Quantenbewusstsein:
(…) In Wirklichkeit gibt es keine Farben, keine Stoffe, keine Gerüche, weder Schönheit noch Hässlichkeit. Da draussen gibt es nur pure Energiesuppe. Es ist eine im Grund genommen formlose, undefinierbare, fliessende Quantensuppe, aus der wir im Akt der Wahrnehmung in unserem Bewusstsein die stoffliche Welt konstruieren. Diese stoffliche Welt da draussen ist ein Feld unendlicher Möglichkeiten, das wir im Prozess der Wahrnehmung zu unsrer vertrauten stofflichen Realität machen, sozusa- gen kristallisieren.
(…)Wenn Sie nun den menschlichen Körper so anschauen, wie er in Wirklichkeit ist, dann sehen Sie sofort, wie es schon der griechische Philosoph Heraklit ausdrückte, dass dieser Körper nicht eine in Raum und Zeit fixierte, erstarrte Skulptur ist; er ist eher einem Fluss vergleich- bar, einem aus Energie und Information bestehenden Fluss. Ein Fluss hat etwas Geheimnisvolles: Wenn Sie ihn betrachten, dann sieht er zu verschiedenen Zeiten immer gleich aus, obwohl er in der Tat jedes Mal neu ist. Heraklit sagte, Du kannst nicht zweimal in den selben Fluss steigen.
(…)Vielleicht kann man sagen, das meine Gedanken und Gefühle sich fortwäh- rend reinkarnieren als mein physischer Körper, im Hier und Jetzt, gerade jetzt. Meine Hautzellen erneuern sich jeden Monat, aber sie vergessen den Unterschied zwi- schen heiss und kalt nicht; ich habe neue Magenzellen alle fünf Tage, und sie sind in der Lage, Hydrochlorid- säure zu produzieren; mein Geschmacksknospen wer- den alle fünf Wochen ausgetauscht, ohne dass sie den Geschmack von Erdbeereis vergessen. Und auch meine DNA, alle sechs Wochen neu, behält die Erinnerung an die ganze evolutionäre Entwicklung der Menschheit. Also ist mein Körper nur der Ort, den meine Erinne- rungen jetzt gerade als ´mein Zuhause` bezeichnen. Vielleicht ist DNS überhaupt nicht ein Ding, sondern Leben schlechthin, ein abstraktes Bewusstseinsfeld, das als Materie in Erscheinung tritt, das sozusagen die Materie als Maske trägt. Vielleicht ist der Körper nicht eine physische Maschine, die Denken gelernt hat, vielleicht ist es gerade umgekehrt: Wir sind Intelligenz-Impulse, Gedanken, die gelernt haben, einen physischen Körper zu bilden. Dasselbe würde für das ganze Universum gelten.(...) http://www.rolfing-movement.de/Kurzinfo/...epak_chopra.HTM Liebe Grüße Ute
Für mich ist Chopra jemand, der das ausdrückt, was ich spüre. Ich liebe auch seine Art, die Dinge zu benennen - das geht bei mir „runter wie Öl“. Vor allem sein Buch „DIE KÖRPERSEELE“ begeistert mich.
Wenn der was Kundalini-Prozess beendet ist, wenn die Kundalini-Energie also bis ganz nach oben gestiegen ist, dann ist es meines Erachtens so, dass sie dann aufgelöst ist. Die Kobra stellt sich also vollständig auf um zu verbrennen.
Ja, Deepak Chopra, find ich auch gut. Momentan les ich seinen "Weg des Zauberers", nachdem ich Auschnitte daraus auf Youtube gefunden hab. Und bei dem Zauberer muß ich unweigerlich an Spongebob's Taube-Nüsschen-Rock denken, und umgekehrt. Paßt LG S'nR
In meinen Augen ist es so, wer die Kundalini "anbetet", der betet die Illusionskraft und das kleine Ich an. Die Kundalini steht für den Abstieg in die Illusion, in die dunkle Zeit (Schlange nach unten). Aufsteigende Kundalini ist der Weg in die Freiheit, nach Hause, der Wiederaufstieg. Dabei werden die Illusions-tools aufgebrochen und verbrannt. Solange man noch Kundalini (das Tier) hat, muss man mit den Prozessen dealen. Bloß wollen viele Esos und Spiris diese Kraft halten und stärken. Für mich Verblendung. Schlimme Verblendung. Die Schlange in uns ist das Tier. Trotzdem ist sie aufsteigend dann dienlich, sie abzuschaffen, sie zu verbrennen.
Die Kundalini und das damit verbundene Spinnentool, die verhindern den Blick auf die Wahrheit, sie deckeln und verzerren. Es ist paradox, daß sie aufsteigend der Fahrstuhl, das Gefährt ist, der in die Freiheit führt. Nur muss Ziel sein, sie los zu werden, statt sie als Egokraft, Kraft des kleinen Ich, der irdischen Lügenkraft stärken und halten zu wollen. Wiederum paradox wird man sie nicht los durch Ignorieren, sondern durch Kenntnis und Integration. Man frisst das Tier sozusagen. Besser als umgekehrt (*g*).
Zitat von Youri Es ist paradox, daß sie aufsteigend der Fahrstuhl, das Gefährt ist, der in die Freiheit führt. Nur muss Ziel sein, sie los zu werden, statt sie als Egokraft, Kraft des kleinen Ich, der irdischen Lügenkraft stärken und halten zu wollen.
Oben angekommen einfach aussteigen, weitergehen & keinen Gedanken mehr dran verschwenden. Warum erst noch den Lift zu Klump hauen ? Das einzige, was mich dazu bringen könnte, wieder runter zu fahren, ist das kleine ich, & dafür kann die Kundalini nix.
Für mich ist das Ego im Rücken und im Nacken, Schultern, Hinterkopf. Im reptiloiden Nervensystem und der dazugehörigen Feinstofflichkeit, aber für andere mag es sich anders darstellen. Das Selbst ist eher vorn zu verorten bzw. die körperlichen Entsprechungen. Also auf dem level, wo ich bin.