Zitat von Jürgen FischerDie Wahrheit meines Lebens: ein Konstrukt aus Spielen, die ich alle nicht bin.
Naja, deswegen kommen wir doch hierher ... um zu spielen. Verstehe ehrlich nicht, was er daran so deprimierend findet ...
Zitat von Jürgen FischerWas mich stutzig gemacht hat: die Bücher Eckahrt Tolles sind weltweite Bestseller. Müsste es nicht von Literatur derjenigen, die durch diese Werke erwacht sind, nur so wimmeln? Und selbst wenn all diejenigen wie ich die bittere Erfahrung machen mussten, dass es ein solches Buch nicht einfach so auf den Markt schafft: es müsste Blogs und Webseiten geben von den vielen Erleuchteten. Aber es gibt sie nicht.
Hm - wenn man tatsächlich erwacht ist, ob man dann noch motiviert ist, nen Blog darüber zu schreiben? Das kann sowieso nicht in Worten ausgedrückt werden ...
Zitat von Lao TseDer Wissende redet nicht. Der Redende weiß nicht. Man muß seinen Mund schließen und seine Pforten zumachen, seinen Scharfsinn abstumpfen, seine wirren Gedanken auflösen, sein Licht mäßigen, sein Irdisches gemeinsam machen. Das heißt verborgene Gemeinsamkeit (mit dem SINN). Wer die hat, den kann man nicht beeinflussen durch Liebe und kann ihn nicht beeinflussen durch Kälte. Man kann ihn nicht beeinflussen durch Gewinn und kann ihn nicht beeinflussen durch Schaden. Man kann ihn nicht beeinflussen durch Herrlichkeit und kann ihn nicht beeinflussen durch Niedrigkeit. Darum ist er der Herrlichste auf Erden.
Tao Te King Nr. 56, Übersetzung von Richard Wilhelm
Was meinem Fühlen und Wissen so nah kommt wie nur wenig sonst und wo ich immer herzklopfende Resonanz habe seit je, bezieht sich auf das, was ich von Mirra Alfassa und Aurobindo weiß.
Vieles kann ich auch nur ansatzweise erfassen, erst recht (noch) nicht in verständliche Worte kleiden - es ist für mich auf jeden Fall spannender und verheißungsvoller als Jed McKenna, weil es noch tiefer geht, ja, tatsächlich : tiefer. Meinetwegen auch höher oder weiter, gleichgültig. Gestern habe ich ein Gespräch gefunden, was die Mutter mit Satprem, ihrem engsten vertrautesten Schüler geführt hat - eines von zahllosen. Ich hatte es ausgedruckt und vergessen, mir zu merken, wo genau ich es gefunden habe und jetzt scheint die Quelle wie vom Erdboden verschwunden. Es geht hierbei um die Frage, die sich ja auch auf diesen thread bezieht, ob es denn nun Evolution gibt, ob es denn nun etwas gibt, was letztlich überdauernd trotz Erwachen noch als persönliche Identität bezeichnet werden kann...
Interessant ist, dass Aurobindo auch von einem Bewusstseinszustand gesprochen hat, der ein Gewahrsein von Allem ist, was IST, was und sein wird und Satprem daraufhin fragt, ob wir dann Marionetten sind, die nur ausführen, was im Verborgenen schon (ausgeführt) IST. Dass es Beides sein kann, Entfaltung und Evolution und z u g l e i c h Determinismus... kommt als Antwort... spreng..spreng.. Darum auch fühle ich mich im Advaita nicht zu Hause.
" ....es ist ein Phänomen des Bewußtseins. Es ist nicht abgetrennt - nie abgetrennt. "
"Nein, nicht abgetrennt, aber hat es eine Individualität?"
"Es ist nie abgetrennt, weder vom Zentrum (wenn man das als "Zentrum" bezeichnen kann) noch vom Ganzen. Sobald man mit ihm in Verbindung steht, stellt sich das Problem nicht mehr: es ist völlig offensichtlich, es kann nicht anders sein. Sri Aurobindo sagt nämlich, wenn man sich von seinem Ego befreit und das zentrale Wesen findet, bleibt eine Individualität bestehen, es bedeutet nicht die Auflösung. Man hat eine Persönlichkeit. Ja, eine Persönlichkeit bleibt bestehen."
"Demnach ist diese Persönlichkeit die des zentralen Wesens - das ist die wahre Persönlichkeit. "
"Ja."
"Es ist also doch etwas Individuelles, es ist kein unpersönliches Ich. "
"Es ist individuell in der Handlung, in der Manifestation. Dort liegt das Problem: Sri Aurobindo sagt, daß es bestehen bleibt, während alle alten Überlieferungen sagen, daß es mit der Auflösung des Körpers verschwindet."
"Es ist ein fortdauerndes individuelles Ich?"
"Sonst könnte es kein fortdauerndes materielles Leben geben, denn das ist die eigentliche Charakteristik der Materialisierung. Müßte sie verschwinden, so würde das Phänomen der physischen Auflösung ein beständiges Phänomen, das heißt, es gäbe nie eine materielle Unsterblichkeit. Denn nachdem man eine gewisse... im Grunde, eine gewisse Summe von Illusionen oder Ungeregeltheiten oder Lügen erschöpft hätte, würde man zur Wahrheit zurückkehren. Während es nach Sri Aurobindo nicht so ist: Es ist die Wahrheit - diese Individualisierung, diese individuelle Personifizierung ist ein wirkliches göttliches Phänomen -, nur die Entstellung des Bewußtseins ist eine Lüge. Das heißt, wenn man das wahre Bewußtsein der Einheit wiederfindet (die Einheit ebenso im Manifestierten wie im Nicht-Manifestierten und in dem, was jenseits des Manifestierten und Nicht-Manifestierten liegt - "jenseits" heißt, g l e i c h e r m a ß e n das Manifestierte und Nicht-Manifestierte enthaltend) dann umfaßt diese Wahrheit auch die materielle Personifizierung, sonst könnte das2 nicht existieren."
"Aber jeder hat eine unterschiedliche Persönlichkeit?"
"Ja... vielleicht nicht jeder im gegenwärtigen Chaos! Aber im Prinzip."
"Jedes bewußte Wesen? "
"Ja, im Prinzip - jede WAHRE Seele."
"Wahr, das heißt geformt? "
"Ja, "geformt", wenn du von unten anfängst. Aber wenn du es von oben nimmst..."(Mutter lacht)
"Jeder repräsentiert etwas vom Göttlichen?"
"So kann man sagen, aber das ist noch separativ."
"Aber was ist diese Persönlichkeit!? "
"Eine Seinsart. Das, was jeden von den anderen unterscheidet. Es ist eine Seinsart, ja, in einer gewissen Weise, in seiner Essenz - in seiner Essenz, denn wenn es in der Manifestation wäre, wäre all das dazu bestimmt zu verschwinden. Ja, es sind Seinsarten. Wie in der ersten Manifestation, als es die vier Seinsarten gab, die die Erstgeschaffenen waren."
"Aber dann gäbe es unzählige Seinsarten, von denen jede einen Aspekt repräsentiert? "
"Ja, ohne die Vielfalt gäbe es nicht Das Spiel. Gerade übersetzte ich einen Text, wo Sri Aurobindo von "der Freudigkeit und vom Besitz des Einen durch die Vielzahl, der Vielzahl durch das Eine, und der Vielzahl durch die Vielzahl" spricht. Wenn es also ein Spiel gibt, muß es unzählig sein: eine unzählige Vielfältigkeit. "
"Wie kommt es dann, daß alle, die in der Vergangenheit eine Verwirklichung erreichten, die das wahre Ich fanden, sagten, es bedeute die Auflösung des Individuums, es bliebe keine Persönlichkeit?"
"Nicht alle! Nur jene, die in die N i c h t - E x i s t e n z eingingen. Aber es ist offensichtlich, auf Grund des Inhalts der Veden zum Beispiel, daß die "Vorfahren", derer sie sich erinnern, Leute waren, die die Unsterblichkeit auf der Erde verwirklicht hatten (vielleicht gibt es sie noch, und wir wissen nicht wo sie sind!). Sie hatten dieselbe Auffassung wie Sri Aurobindo. Die andere Überlieferung, von der Theon meinte, sie stünde am Ursprung der Kabbala (er sagte, sie wäre der Ursprung sowohl der Kabbala als auch der Veden), hatte dieselbe Vorstellung wie Sri Aurobindo, das heißt die des göttlichen Lebens, einer göttlichen Welt. Der Gipfel der Evolution sei die Vergöttlichung von allem Geschaffenen, und von da an gäbe es einen Fortschritt ohne Rückschritte (denn jetzt schreitet man immer fort und fällt zurück, schreitet fort und fällt zurück). Diese Bewegung des Rückschritts wäre nicht mehr nötig: es wird ein kontinuierlicher Anstieg sein (das sehe ich als: aus den Zyklen aussteigen durch die Neue Energie!). Sie hatten diese Auffassung. Denn Sri Aurobindo hatte zu dem Zeitpunkt, als ich Theon traf(mit dem Mirra viel experimentiert hat als sie jünger war und Aurobindo noch nicht physisch getroffen hatte), noch nichts geschrieben. Theon sprach zu mir in sehr deutlichen Worten über diese Vorstellung. (Theon hatte alle möglichen Dinge geschrieben, aber nichts Philosophisches: alle möglichen Geschichten, phantastische Geschichten! Aber das Wissen dahinter war dasselbe.) Wenn man ihn fragte, woher er es hätte, sagte er, es wäre älter als die Kabbala und die Veden - er kannte den Rig Veda sehr gut. Aber Theon hatte keinerlei Idee des Bhakti-Wegs [Liebe, Ergebenheit], ganz und gar nicht. Die Idee des surrender zum Göttlichen [Hingabe, Überantwortung] war ihm völlig fremd. Aber er stellte sich eine göttliche Gegenwart hier vor (Geste zum Herzzentrum), das immanente Göttliche und die Vereinigung mit Dem. Seiner Auffassung nach können wir durch eine Vereinigung mit Dem, und indem Es unser Wesen transformiert, zu einer göttlichen Schöpfung und zur Transformation der Erde gelangen. Er vermittelte mir als erster die Idee, daß die Erde repräsentativ sei - eine symbolische Konzentration des universellen Handelns, um den göttlichen Kräften zu erlauben, sich zu inkarnieren und konkret zu arbeiten. All dies lernte ich von ihm..." usf.
Zitat von viola-annai "Wie kommt es dann, daß alle, die in der Vergangenheit eine Verwirklichung erreichten, die das wahre Ich fanden, sagten, es bedeute die Auflösung des Individuums, es bliebe keine Persönlichkeit?"
"Nicht alle! Nur jene, die in die N i c h t - E x i s t e n z eingingen.
Genau!
Aber "Nicht-Existenz" klingt natürlich nicht sehr verlockend – schon gar nicht für das Ego.
Macht aber nichts. Nicht-Existenz ist sowieso nichts, das man wählen oder abwählen könnte. Wenn es geschieht, dann geschieht es. Wenn nicht, dann nicht.
Solange ein Ich existiert, wird es an Existenz glauben. Und glauben, es gäbe eine Wahl. Aber eigentlich ist das Ich auch nicht mehr als ein Blatt an einem Baum. Irgendwann hat es den Zenit überschritten, wird welk, fällt runter und verrottet.
Das entspricht ungefähr dem, was Jed McKenna als Autolyse bezeichnet. Wenn es soweit ist, dann fängt es an, ob „ich“ das will oder nicht und egal wie „ich“ das finde. Es gibt dann noch eine Menge Vermeidungsstrategien, um das Ende mit Schmerzen zu vermeiden (und statt dessen mit Schmerz ohne Ende oder örtlicher Betäubung oder Vollnarkose zu ersetzen). Daß du wirklich reif bist, merkst du daran, daß du einfach keinen Bock mehr hast auf Trostpflästerchen – seien das nun materielle Verlockungen (Geld, Partner, Karriere) oder spirituelle Verheißungen (neue Energie, Aufstieg, Erleuchtung). Weil das alles nur Versuche des Ego sind, einen Ersatz für die Liebe zu erschaffen und das ersatzlose Verbrennen in der Liebe Gottes zu vermeiden. Wenn du dich drauf einläßt, auf das Feuer der Autolyse, dann bist du auch bald an dem Punkt wo dir der Ausgang der ganzen Geschichte völlig egal ist. Der Brand ist ab einem gewissen Punkt nicht mehr kontrollierbar und du staunst nur noch, was alles brennbar ist von dem du geglaubt hast, es hätte Ewigkeitswert. Ob da am Ende noch Persönlichkeit ist, Individualität – wen interessiert das dann noch? Mich nicht mehr.
Für mich wäre es natürlich widersinnig, meinem eigenen Weg nicht zu entsprechen.
Es geht nicht mal darum,an Existenz zu glauben oder nicht zu glauben. So, wie Aurobindo seinen Werdegang schildert, weiß er natürlich zutiefst - nämlich selbst erfahren - um Existenz und Nicht-Existenz. Und gerade, w e i l er diese Erfahrung gemacht hat und kennt und aus dieser Erfahrung heraus Weiteres endeckt und sich daraufhin einsetzt, um es für alle, die möchten, verfügbar(er) zu machen - ist es für mich attraktiv. Das war wohl mein Anliegen, jetzt hier zu sein, Nicht Existenz für sich allein genommen ist mir nicht "zu viel", sondern "zu wenig". Erstaunlich, wo diese Frage: dies oder jenes? sich zu einer deutlichen Antwort formuliert: Beides. Wir können Beides leben und sein, denn wir sind ja Beides. Wo eben Nicht-Existenz und Existenz nicht mehr getrennt sind voneinander, sondern zusammengeführt werden. Wo nicht das eine favorisiert wird vor dem anderen und umgekehrt. Sondern ein gänzlich Neues (wohl auch von einigen in Vorzeiten schon Entdecktes, Gewusstes und sogar umgesetzt Gelebtes).
Glaubst du, die Liebe der Urquelle nicht in ihrer Reinform erfahren und sein zu können, wenn es etwas wie Identität gibt? Was sonst könnte jemanden davon abhalten, frage ich mich, den Weg einfach nur zurück zu nehmen? Für mich ist es eben ein Phänomen - dem Wunsch der Urquelle nach Ausdruck in allen Varianten, ihrem eigenen ewigen Entfaltungwillen, nicht stattgeben zu wollen. Und sicher: zur Entfaltung und der Lust am Spiel mit und durch und in sich selbst gehört etwas, was Identität genannt wird und Individualität. Identität schmälert nichts, sondern erlaubt mir stattdessen etwas, was weit mehr ist als das Eingehen in die Nicht-Existenz, nämlich die Vermählung von Allem= s.o.
Es ist meines Erachtens wichtig, daß man erkennt, wo man projeziert, also im Rahmen der Themen, die dieser thread bespricht. Man kann das dann nicht unbedingt gleich abstellen, aber man erkennt es wenigstens oder auch hinterher.
Was ist eine Projektion? Man verbindet die eigene, meist unangenehme Empfindung etwa mit dem Gesprächspartner, der ein bestimmtes Thema bespricht. Das muss mit dem anderen überhaupt nichts zu tun haben. Bei mir ist es oft so, daß ich, für meine Verhältnisse quitschvergnügt dumme Witzchen mache oder über Themen spreche, die andere als düster empfinden, ich aber nicht bzw. hab ich nichts gegen die Düsternis. Dann denken die Leute "krasser Typ!" oder so, aber es hat sehr wenig mit mir zu tun. Es findet fast ausschließlich in dem anderen statt. Er hält sich so das eigene unverdaute Zeug vom Leib. (Aktueller Aufhänger: Eine userin findet meinen Spruch im Obama-Thread unglaublich. Ich finde ihn harmlos. Er verweist darauf, daß viel Frauen Obama attraktiv finden, was die Wahrheit ist. Dann verweist er darauf, daß Frauen möglicherweise physiologisch auf ein bestimmte Art reagieren, wenn sie einen Mann attraktiv finden. Auch daran finde ich nichts Schlimmes. Im Gegenteil.)
Die Witze, die ich mache, finden manche Leute krass. Ich aber nicht. Es hat oft nicht viel mit mir zu tun, was die dann an Emotionen und Assoziationen zu mir rüber schieben.
Man kann vielleicht sagen , daß Jung und Freud nicht in jeder Hinsicht richtig lagen, aber die Projektions- und Übertragungssache stümmt meines Erachtens zu 100 Prozent.
Meines Erachtens sind Projektionen nur kurz- und mittelfristig möglich. Irgendwann funktioniert das nicht mehr und die Metaphysik des Lebens bringt einem die Sache aufs Tablett. Da ich sicher bin, daß wir reinkarnnieren, kann das auch in einem anderen Leben sein.
Zitat von viola-annai Für mich ist es eben ein Phänomen - dem Wunsch der Urquelle nach Ausdruck in allen Varianten, ihrem eigenen ewigen Entfaltungwillen, nicht stattgeben zu wollen. Und sicher: zur Entfaltung und der Lust am Spiel mit und durch und in sich selbst gehört etwas, was Identität genannt wird und Individualität. Identität schmälert nichts, sondern erlaubt mir stattdessen etwas, was weit mehr ist als das Eingehen in die Nicht-Existenz, nämlich die Vermählung von Allem= s.o.
Liebe viola-annai, Du sprichst mir aus dem Herzen. Und hier finde ich die Erklärung von Tobias, der von einem Aspekt meiner Seele spricht, der dieses Leben in dieser Zeit lebt und sich zur Aufgabe gemacht hat alle Aspekte, die ich je erschaffen habe, nach Hause zu holen, d.h. die zu integrieren, damit ein bewusstes Erschaffen möglich wird. Ebenso lade ich mein Göttliches Selbst ein in mein Leben zu kommen, damit es gemeinsam mit mir, dem menschlichen Aspekt, erschaffen, und sich im Spiel des Lebens erfreuen kann.
"Jochen, der Ziegenbock, hatte sieben junge Frauen, eine hübscher als die andere. Auf der Nachbarwiese lebte der Ziegenbock Thomas, der hatte nur eine Frau, die war alt und hässlich. Da dachte sich Thomas: "Ei, es wäre doch schön, wenn ich statt der alten, hässlichen Ziege auch sieben junge, schöne Ziegen hätte." Die alte hässliche Ziege aber erriet die Gedanken ihres Mannes und dachte ihrerseits: "Ei, es wäre doch schön, wenn ich den blöden Bock loswerden könnte und die Wiese für mich allein hätte. Aber ich weiß nicht, wie." Jochen aber dachte: "Wie gut, dass ich sieben junge, hübsche Frauen habe statt einer alten, hässlichen." Seine sieben Frauen aber dachten: "Hmmmm, lecker, lecker, das viele, viele grüne Gras."
Meine Lieblings-Zeitungsrubrik, "das Wetter" in der http://www.taz.de
Warum ich das in diesem thread poste? Weil ich nich weiß, wo ich es posten soll. Außerdem ist alles Maya und alles eins und es ist auch die Bitte nach mehr Auszügen aus den Büchern damit verbunden.
du wünschst dir mehr Buchauszüge von Jed McKenna?! Okay, ich hab an dich gedacht und sein Buch "Spirituelle Dissonanz" irgendwo aufgeschlagen. Hier das Ergebnis! Viel Spaß damit.
Kapitel 19, Seite 208: ""Wir leben in Zeiten der Finsternis, Bob. Du siehst das nicht, aber ich sehe es. Du denkst, ich sage etwas Schlechtes, aber ich überbringe dir die bestmöglichen Nachrichten überhaupt. Wir können damit aufhören, unseren Lebensumständen einen positiven Drall zu geben, und sie tatsächlich ändern, auf grundlegende Weise verbessern, besser gestalten als alles, was unsere Märchen, Mythologien und mittelalterlichen Formen von Aberglauben uns aufzeigen." Bob sieht mich an, als wäre ich der Bösewicht. Ich seufze. "Du glaubst anscheinend, ich hätte was gegen menschliche Spiritualität, Bob, so als würde ich sagen, sie sei kein allzu probater Weg zur Freiheit." "Sagst du das denn nicht?" "Nein, ich sage, sie hat damit nichts zu tun, Spiritualität ist ein staatlich sanktioniertes Unternehmen. Nichts von alldem - weder Buddhismus, Sufismus, irgendwelches New-Age-Zeug, Hinduismus, Kabbalah noch sonst was - stellt eine Bedrohung für den Status quo dar. Ihre Ausübung führt zu keinem Fortschritt. Ich sage nicht, dass sie schlecht für den Fortschritt sind, wie du anscheinend meinst, sondern dass sich der Fortschritt außerhalb ihrer Reichweit und ihrer Statuten befindet. Individuen, die das Leben und ihre Beziehung zum Universum ergründen wollen, müssen ihr Herz verhärten, ihren Geist schärfen und auf eigene Faust zuschlagen. Und was sie entdecken werden, wenn sie sich aus diesem ganzen Schlamassel gelöst haben, ist, dass die Menschen zwar von den Bäumen herabgekommen, ihren ersten Schritt aber noch immer nicht gemacht haben." "Nun ja, Evolution kann sich über Tausende von Jahren hinziehen..." "Das glaube ich nicht, Bob, nicht SO. Meine Erfahrung sagt mir, dass diese Art Evolution nicht der Spezies obliegt, sondern dem Individuum. Ich spreche nicht davon, was Menschen gemeinsam tun können, sondern davon, was eine Person allein tun kann - eine ernsthaft Person, die bereit ist, neu zu beginnen und das Spiel so zu spielen, wie es ist, nicht wie man ihr sagt, dass es wäre, oder wie sie es gerne hätte. Zuschlagen und die Grenzen dessen auszuloten, was bedeutet, ein bewusstseinsbegabtes Etwas in einem bewusstseinsbegabten Universum zu sein, befindet sich IN Reichweite des Individuums. Jede Gruppe aus zwei oder mehr Personen ist schon aufgrund ihres Gemeinsamseins zwangsweise externalisiert und festgelegt, ein einzelnes Individuum jedoch kann sich auf den Weg machen und weitergehen." "Ich plädiere ja auch für das Individuum", lautet Bobs faire Antwort, "aber du kannst nicht verleugnen, was andere, die vorher kamen, dazu beigetragen haben. Es sind die großen Lehrer und Texte von der Antike bis zur modernen Wissenschaft, von denen wir unser Verständnis beziehen und denen wir es schuldig sind, dass wir..." "Die Wissenschaft ist nur ein weiteres Glaubenssystem und ein fundamentalistisches Glaubenssystem dazu. Etwas zu verstehen bedeutet gar nichts, bis es sich in Handlung umsetzen lässt, in Veränderung, in tatsächlichen Fortschritt. Andernfalls ist es nur ein weiteres Ausweichmanöver. Nur weil wir unsere spärliche Beleuchtung für das volle Sonnenlicht halten, mangelt es uns an den explosiven und selbstzerstörerischen Zuständen von Unzufriedenheit, die notwendig sind, um einen Einschnitt zu machen. Erst wenn wir unsere geistigen und emotionalen Verstrickungen mit einem Beil durchtrennen, können wir nach oben schwimmen und die Oberfläche durchbrechen, hinein ins volle Licht des Wachseins. Und erst wenn wir das getan haben, können wir verstehen, in welch kalter und elender Finsternis die Menschheit haust. Das ist persönliche Revolution, spirituelle Kriegskunst. Das ist der einzige Zweck, den die ganze Sache hat, und auf mich wirkt das überhaupt nicht trostlos." Ende des Buchauszugs
Starker Tobak, oder.....? Das bringt mich zu der Frage, was mich daran hindert, zuzuschlagen. Ich fühle den Losschläger in mir, doch ich habe ihn 48 Jahre lang in Schach gehalten und kultiviert. Ich glaube, ich habe Angst vor der Stoßkraft, die sich Bahn bricht, wenn ich den Damm einreiße.
Wenn man eben reif ist, dann legt man los. Man eröffnet einen Friseursalon und sagt manchen, daß Frisuren und Mode Blödsinn sind, z.B. vielleicht sowas.
Besonders Frauen ist es doch sehr stark beigebracht worden, das nicht zu tun, nicht die eigene Stärke zu entwickeln. Sie werden abhängig gemacht von ihrer Beliebtheit und sie machen sich selbst davon abhängig. Spinnweben... Sie bewegen sich in einer engen Schneise, die von sozialen Ängsten gesäumt ist, viele zumindest: "Dies geht nicht! Das kann man doch nich machen! Das geht gar nicht!"
Andererseits sagt McKenna, es gibt keine Fehler, insofern ist Dein Grübeln auch genau richtig (ob er das sagt oder nicht, das sollte auch nicht so wichtig sein).
Die Menschen haben ja unterschiedliche Charaktere. Die einen hauen leichter auf den Tisch, bei anderen ist der Schlag ein Streicheln, ein Ausweichen, ein Bild malen, ein Glas wasser auskippen, vielleicht. Man kann es so nicht sagen. Was es erleichtert: Wenn einem nichts mehr was bedeutet von dem alten Zeug. Oder immer weniger. Man macht sich Sorgen wegen jedem Müll. Und erkennt einige Zeit später doch, daß es nur Papiermonster sind. Nicht so wichtig. Irgendwann stirbt man und den Tod gibt es auch nicht. Die Quelle erzählt sich Stories, Geschichten, Kommunikation. Dafür musste ja das Eine sich teilen. Es ist nur ein Kinofilm, ein begehbares Computerspiel und man ist der Schauspieler und Zuschauer. Alles, was sie Dir beigebracht haben über Kinder, über Beziehungen, "Man möchte doch so und so...", alles Lügen und Spinnweben. Alles Lügen stimmt auch nicht, aber es ist nicht so schwer, rauszufinden, was davon gelogen ist oder wieviel Prozent einer Situation oder einer Aussage gelogen sind.
Die Alternative, die sich dann ein Ego erst vorstellt, ist auch gelogen. Nichts davon ist wahr.
Ich habe eine Zeit lang Selbstbefragung nach dem Advaita-Weg praktiziert (Sri Ramana ist ein Vertreter). Nicht mehr wie und was, sondern gefragt: Wer tut das? Wer empfindet das?
Und dabei habe ich dieses Ego-Spektrum, diese Lügen-Maschine ganz gut kennen gelernt, was das genau ist im Körper und im Geist, wo, und wie das reagiert. Dennn es reagiert. Es mag diese Frage: "Wer bin ich?" nicht. Dann macht es einem schlechte Laune, alles Mögliche. Naja, ich bin auch hellsichtig geworden, das ging dann auf und jetzt kann ich das sehen. bei mir und bei anderen. Das Egospektrum, die Samaskaras. Einerseits ist das hilfreich, andererseits nicht immer schön.
Ich hatte auch mit Ängsten zu tun (Zum Beispiel habe ich befürchtet, den Kontakt zu meinem Sohn zu verlieren, bis jetzt habe ich immer noch guten Kontakt zu ihm, nach der Trennung und trotzdem, daß wir 430 km auseinader wohnen. Und selbst wenn es dazu käme, ich hatte zwischenzeitlich den Einblick, daß niemand irgendwen oder irgendwas jemals verliert. Es kann nur so erscheinen auf den illusionären Ebenen) war aber häufig eher als andere bereit, entschlossen und kompromisslos zu sein. Das hat seine Vor- und seine Nachteile. Die Reibung mit den Leuten war immens. Ein alter Freund von mir reagierte mit doofen Reflexen, der andere ist sehr tolerant, intelligent, neugierig und interessiert, was Sichtweisen und Standpunkte angeht. Den hab ich immer noch. Die meisten Frauen verstehen oder mögen das nicht. Aber es ist ok. Schlecht gelaunt sein ist auch ok. Was hilft, ist, die Wahrheit mehr zu wollen, als Wohlgefühl und Annehmlichkeiten.
Da ich hier euren Thread ein wenig mitlese, und gerade diese Leseprobe von ElranisVerlag gelesen habe.... lbG-Sabine
Spirituell unkorrekte Erleuchtung Jed McKenna
Spirituell unkorrekte Erleuchtung ist kein Sachbuch wie jedes andere. Der Autor erweist sich als brillanter Erzähler, scharfsinniger Beobachter und als Meister der Desillusionierung. Er wird schockieren, wachrütteln oder gar erleuchten, doch garantiert niemanden kalt lassen!