Ein muntres Kind mit dunklem Haar, Gar lieblich frischen Wangen, Und einem klugen Augenpaar, Kommt eilig früh gegangen, Als kaum der Morgen aufgethan Die große Himmelspforte, Und klopft bei ihrem Nachbar an Mit dem bescheid'nen Worte: »Erlaubt Ihr, Herr Professor, mir, »Daß ich ein Stückchen Kohle »Von Eurem großen Heerde hier »Zu unsrem Feuer hole?« - Recht gern, mein Kind, versetzt bedacht Der alte Hochgelehrte, Doch hast Du ja nichts mitgebracht, Worin Du's träg'st, ich werde Dir holen ein ...... wie heißt's doch gleich, Womit man Brennstoff träget? Ein Werkzeug aus Vulkanus Reich, Im Feuer ausgepräget ...... »O! Herr, das laßt hübsch Alles seyn, »Gebt Euch nicht so viel Mühe, »Ich leg's in meine Hand hinein«, Versetzt das Kind und siehe, In kurzer Zeit, man konnte kaum Ein Amen dazu sagen, Streu't in des Händchens innren Raum Sie dichte Aschenlagen, Damit die Glut sie nicht verbrennt, Darauf legt sie die Kohlen, Macht schnell dem Herrn ihr Compliment Und ruft ein »Gott befohlen!« So läuft sie fort, der Doktor steht Am Ofen wie vernichtet. Die Wissenschaft in Staub vergeht, Ein Kind hat sie gerichtet. Ich sinne nach, studiere schier Schon mehr als dreißig Jahre, Und jetzo lehrt die Einfalt mir Auf kurzem Weg das Wahre. Wie eitel ist Gelehrsamkeit Und alles Reflektiren, Verloren hab' ich meine Zeit, Mein Wirken und Dociren. Wohl spricht der weise Zeno wahr, Wenn er vom Denker saget: »Dem Klügsten ist nicht Alles klar!« Wer den Gelehrten fraget, Nach dem, was sich von selbst versteht, Wird er Bescheid leicht geben Von Allem, was im Mond vorgeht, Doch nie vom prakt'schen Leben.
Als Nasrudin Friedensrichter war, brachte eine Frau ihren Sohn zu ihm.
"Dieser Junge", sagte sie, "isst zu viel Zucker. Ich kann es mir nicht leisten, ihm ständig so viel zu geben. Ich bitte Euch deshalb, ihm offiziell zu verbieten, so viel zu essen; mir will er nicht gehorchen."
Nasrudin sagte ihr, sie solle in sieben Tagen wiederkommen. Als sie wiederkam, verschob er seine Entscheidung um eine weitere Woche.
"Jetzt", sagte er dann zu dem Jungen, "verbiete ich dir, mehr als soundsoviel Zucker pro Tag zu essen." Die Frau fragte ihn daraufhin, warum er so lange Zeit gebraucht hatte, um eine so einfache Anordnung treffen zu können.
"Sehen Sie, meine Dame, ich musste erst heraus finden, ob ich selbst meinen Verbrauch an Zucker einschränken kann, bevor ich es jemand anderem befehle."
Sobald einer erkennt, dass er ein Narr ist, wird er wieder zum Kind, das kann mit 15 geschehen oder mit 100. Was kleine Kinder anbelangt, solange sie sich noch nicht als getrenntes "ich" wahrnehmen, sind sie noch im Ganzen aufgehoben und ihre Weisheit kommt von innen, aus dem Einen. Da kein Kind lange unbewusst bleiben darf, ist es kaum noch möglich, solche Kinder zu finden. In der Zeit dieses Gedichts oben waren Kinder noch viel länger in dieser unbewussten Phase.
Zitat von GiaDanke Artus, die Ritter sitzen ja schon an der Tafel. Wird jetzt endlich serviert?
Gia
Ich geh Artus mal kurz zur Hand, damit er nicht nur Äpfel aus Avalon serviert, sondern Adamas zuliebe auch EIN paar violette Früchtchen auftischt. Bedient euch an der angerichteten Tafel und genießt Kornelia
Eigenwillige Früchtchen. Äpfel und Pflaumen lassen sich nicht gemEINsam spiegeln. Ok, dann Pflaumen ALL-EINe. Und damit ES auf der Tafel nicht so schmuklos zugeht, EINe Blüte statt roter Äpfel. Und gute Nacht. Kornelia