Ich möchte euch allen etwas sagen: Wir predigen die Einheit der Menschen, und gleichzeitig zanken (smilies gabs damals noch nicht . . )wir uns alle - schreckliche Streitigkeiten, Ressentiments und alle Arten von Irritationen, die wir bei anderen verurteilen. Wir geben ein nettes Beispiel ab, und die Leute lachen. Das wurde mir von verschiedenen Seiten zugetragen. "Fangt bei euch selbst an!" sagen sie, und sie haben recht. Jeder von euch hat die besten Rechtfertigungen, und alle scheinen zu lügen. Das Ego ist der verschlagenste Strolch, den ich jemals getroffen habe. Es erscheint unter solch einnehmenden Masken, und jeder sagt: "Ich würde ja gern, kann aber nicht." Und ich sage euch, das wird mir von nah und fern zugetragen, von Indien und anderen Ländern: "Beginnt mit euch selbst!" Wir machen uns wirklich lächerlich. Und so gute Gründe bringen wir vor! Alle haben gute Gründe. Aber es liegt jenseits aller Vernunft - es hat nichts mit Vernunft zu tun, rein gar nichts - wir wollen ... eine neue Schöpfung.
Hätte das Göttliche nur eine Stunde lang dieselben Gefühle wie die Menschen, so gäbe es keine Welt mehr. Das kann ich euch versichern. Ich habe es deutlich gesehen - glaubt mir, wenn ihr wollt -, ich habe die Welt mit den Augen des Göttlichen gesehen. Das ist etwas so Schreckliches, wißt ihr, so gegensätzlich zu dem, was es sein sollte, daß, wenn das Göttliche sagte: "Nur Er", brrt! alles verschwinden würde, es gäbe keine Welt und keine Menschen mehr, nur Das würde bestehen. Die Egos würden pulverisiert.
Es ist schwierig, es ist das Schwierigste - doch wir sind ja hier, um schwierige Dinge zu tun. Wir sind in einer Übergangsperiode. Ich kann euch nicht sagen: seid so oder seid so, denn es gibt noch kein Beispiel. Es geschieht gerade, und wir sind noch in der Übergangszeit. Es ist sehr, sehr schwierig - aber sehr interessant.
Jahrhunderte über Jahrhunderte hat die Menschheit auf diesen Augenblick gewartet. Er ist gekommen, aber es ist schwierig.
Ich behaupte nicht, wir seien hier auf der Erde, um uns auszuruhen und uns zu amüsieren - jetzt ist nicht die Zeit dazu. Wir sind hier, um den Weg für die neue Schöpfung vorzubereiten.
Mein Körper hat einige Schwierigkeiten, deshalb kann ich leider nicht aktiv sein. Das liegt nicht daran, daß ich alt bin - ich bin nicht alt. Ich bin jünger als die meisten von euch. Wenn ich hier untätig bin, so ist der Grund der, daß mein Körper sich endgültig der Vorbereitung der Transformation hingegeben hat. Das Bewußtsein ist klar, und wir sind hier, um zu arbeiten - Ausruhen und sich Erfreuen wird nachher kommen. Laßt uns unser Werk hier tun!
Allen aufrichtigen Anstrengungen wird ein Maximum an Hilfe zukommen.
Der Augenblick ist gekommen, heldenhaft zu sein. Das Heldentum ist nicht so, wie man sagt, sondern es besteht darin, voll geeinigt zu sein - und die göttliche Hilfe wird immer mit denen sein, die den Entschluß gefaßt haben, in aller Aufrichtigkeit heldenhaft zu sein.
Ihr seid in diesem Augenblick hier, das heißt auf der Erde, weil ihr es v o r h e r gewählt habt - ihr erinnert euch nicht mehr, aber ich weiß es; deshalb seid ihr hier. Also muß man der Aufgabe gewachsen sein. Man muß eine Anstrengung machen, man muß alle Kleinlichkeiten und alle Begrenzungen überwinden, und besonders dem Ego sagen: deine Zeit ist vorbei. Wir brauchen ein Menschengeschlecht, das kein Ego besitzt, das ein göttliches Bewußtsein anstelle des Egos hat. Genau das wollen wir: das göttliche Bewußtsein, durch das die Spezies sich entwickeln und "das supramentale Wesen" geboren werden kann.
Wenn ihr glaubt, ich sitze hier, weil ich nicht anders kann, so irrt ihr. Ich bin nicht hier gebunden. Ich bin hier, weil sich mein Körper den ersten Versuchen der Transformation hingegeben hat. . . ."
Interessant, die Antwort des: warum das ganz Leid?, die Mirra gibt.
Denn in dem Moment, wo dieses Bewußtsein - das vollkommene Bewußtsein, das wahre Bewußtsein, DAS Bewußtsein - da war, präsent und gelebt unter Ausschluß alles anderen, gab es ein "Etwas", wie eine Schwingungsart, könnte man sagen, eine Schwingungsart von objektiver Präzision und Genauigkeit, die ohne diese materielle Form der Schöpfung nicht hätte bestehen können ...
Es gab doch immer dieses große "Warum" - dieses "Warum ist das so?" "Warum all dies?", das sich im menschlichen Bewußtsein in Form von Leiden, Elend und Ohnmacht ausdrückte, all diese Schrecken des gewöhnlichen Bewußtseins - warum? Warum nur? Die Antwort darauf war also die folgende: Im wahren Bewußtsein gibt es eine Schwingungsweise von einer objektiven Präzision, Genauigkeit, Klarheit, die sonst nicht hätte bestehen können, die nicht die Gelegenheit gehabt hätte, sich zu manifestieren. Soviel ist sicher. Dies ist die Antwort - die allmächtige Antwort auf das "Warum".
Irgendwie versteh ich es (glaube ich, es zu verstehen), bin mir jedoch nicht sicher . .
Das ich denke, ich bin, ist, seit Cartesius, der Grundirrtum in aller Erkenntnis. Das Denken ist nicht mein Denken und das Sein nicht mein Sein, denn alles ist nur Gottes oder des Alls.
Wie abstossend wirken die Worte Harmonie, Gleichmass, Vollkommenheit, Edel! Wir haben sie gemästet, sie stehen wie dicke Frauen auf winzigen Füssen da und können sich nicht rühren.
Wenn ich wüsste, dass es das letzte Mal ist, dass ich dich einschlafen sehe, würde ich dich besser zudecken und beten, deine Seele möge beschützt sein.
Wenn ich wüsste, dass es das letzte Mal ist, dass ich dich zur Tür rausgehen sehe, würde ich dich umarmen und küssen und dich für einen weiteren Kuss zurückrufen.
Wenn ich wüsste, dass es das letzte Mal ist, dass ich deine Stimme höre, würde ich jede Geste und jedes Wort auf Video aufzeichnen, damit ich sie Tag für Tag wiedersehen und - hören könnte.
Wenn ich wüsste, dass es das letzte Mal ist, würde ich einen Moment innehalten, um zu sagen: "Ich liebe dich" anstatt davon auszugehen, dass du es sowieso weisst.
Wenn ich wüsste, dass es das letzte Mal ist, dass ich da sein kann, um den Tag mit dir zu teilen, weil ich mir sicher bin, dass es noch viele Tage für uns geben wird ... würde ich diesen Tag nicht verstreichen lassen.
Es gibt sicherlich immer ein "Morgen" um ein Versehen oder einen Irrtum zu begehen und zu klären, und wir erhalten immer eine zweite Chance, um alles in Ordnung zu bringen.
Es wird immer einen anderen Tag geben, um zu sagen "Ich liebe dich". Und es gibt sicher eine weitere Chance um zu fragen:"Kann ich etwas für dich tun"?
Aber nur für den Fall, dass ich falsch liegen sollte und es bleibt nur der heutige Tag, möchte ich dir sagen, wie sehr ich dich liebe. Und ich hoffe, dass wir es nie vergessen.
Das "Morgen" ist niemandem versprochen, weder jung noch alt. Und heute könnte die letzte Möglichkeit sein die da ist, um deine Lieben fest zu umarmen.
Also, warum auf MORGEN warten, wieso nicht heute? Das "Morgen" kommt vielleicht nie?! Ein Kuss, ein Lächeln, eine Umarmung, ein liebes Wort ...was ich dir noch sagen wollte ...
Mal Satprem zu Wort kommen lasse in seiner so eigenen, blumigen Sprache:
"Sie blieben - und bleiben noch immer - bei ihren Katechismen unter einer kleinen Fahne: sie sind die Eigentümer der neuen Wahrheit. Aber die neue Wahrheit lacht ihnen ins Gesicht und läßt sie am Rande ihres kleinen Sumpfes austrocknen. Sie bilden sich ein, Mutter und Sri Aurobindo würden sich 27 Jahre oder 4 Jahre nach ihrem Abschied weiter wiederholen! Das wären aber nicht Mutter und Sri Aurobindo sondern Fossilien. Die Wahrheit läuft immer weiter.
Sie ist mit jenen, die wagen, die Mut besitzen, vor allem den Mut, die Bilder zu brechen, zu entmystifizieren, und wirklich auf die Eroberung des Neuen zu gehen. Das "Neue" ist schmerzhaft, ist entmutigend, es gleicht nichts Bekanntem! Man kann nicht die Fahne eines Landes hissen, das man noch nicht erobert hat - und das ist das Wunderbare, es existiert noch nicht: wir müssen es entstehen lassen. Das Abenteuer ist noch nicht vorüber: es bleibt zu leben.
Die Wahrheit wurde nicht in der Falle gefangen, fossilisiert, "spiritualisiert": sie bleibt zu entdecken. Wir sind im Nichts, das wir zu etwas werden lassen müssen. Wir sind im Abenteuer der neuen Art. Eine neue Art steht selbstverständlich im Widerspruch zur alten Art und den kleinen Fahnen des bereits Bekannten.
Sie hat nichts mit den spirituellen Gipfeln der alten Welt gemein, nicht einmal mit ihren Abgründen - die eine köstliche Versuchung für jene bedeuten könnten, denen die Gipfel leid geworden sind, aber es ist genau dasselbe, in Schwarz oder in Weiß, brüderlich oben wie unten. Wir brauchen etwas anderes."