Was hier geschieht ist, dass etwas mitgeteilt wird, das absolut jenseits des Verstandes ist, das mit dem Verstand überhaupt nichts zu tun hat. Der Verstand kann die Wörter verstehen und sich Vorstellungen von der Natur der Realität oder der Natur der Erleuchtung machen. So gesehen findet hier und heute eine mentale Verständigung statt. Aber was wir wirklich tun, ist, dem Verstand seinen rechtmäßigen Platz zuzuweisen. Der Verstand ist einfach nur ein Werkzeug, das die Einheit benutzt – die Einheit benutzt den Verstand, um zwei zu erschaffen.
Wenn wir heranwachsen, hören wir auf den Verstand und glauben, dass er uns leiten wird. Wir versuchen herauszufinden, wie wir unser Leben auf die Reihe kriegen können, und nehmen den Verstand als unseren Führer. Und wenn das nicht funktioniert – es funktioniert natürlich nie – glauben wir, mit Hilfe des Verstandes etwas finden zu können, was jenseits von ihm ist.
Aber in dieser Hinsicht kann uns der Verstand nirgends hinführen, denn er lebt in der Zeit, und das, worüber wir hier reden, ist schon Das, und Das ist zeitlos. Erwachen bedeutet, dem Zeitlosen zu begegnen. Erwachen ist jenseits der Zeit und jenseits des Raumes. Aber der Verstand hört mit, was hier gesprochen wird. Er führt eine Liste und versucht, das Ganze zu etwas zu machen, was er mitnehmen kann.
Es ist unmöglich, irgendetwas von dem, was hier geschieht, festzuhalten, also versucht gar nicht erst, eine Liste im Verstand aufzustellen oder die Konzepte zu verstehen. Hier gibt es nur Dies. Die Erleuchtung hat nichts mit dir zu tun. Sie hat nichts mit einer persönlichen Veränderung zu tun. Beginnt zu spüren, dass hier niemand sitzt. Es gibt nur den Raum, in dem die Dinge erscheinen. Wenn das die Oberhand gewinnt, fällt das Selbst irgendwie ab – es ist sowieso nur eine Fata Morgana – und was zurückbleibt, ist das Wesen dessen, was ist.
Für den Verstand ist „das was ist“ etwas total Gewöhnliches, nichts Besonderes. Doch wenn „das was ist“ völlig unverbrämt gesehen wird, ist es voller Wunder. Einfach zu sehen, wie die Schöpfung auftaucht und wieder verschwindet, auftaucht und wieder verschwindet – das ist alles, was geschieht. Es ist ein absolutes Wunder.
Und was auftaucht, ist ohne Bedeutung. Es versucht nicht, irgendwo hinzukommen – es ist einfach ein Blumengarten. Und es schließt einfach alles mit ein – Schmerz, Leiden, Frustration ... All diese Dinge tauchen einfach auf und verschwinden wieder. Wenn sie im klaren Sehen erscheinen, tauchen all die Ängste und Sorgen einfach auf und verschwinden wieder. Da ist keiner, der sie festhalten könnte – sie können sich an niemandem festhaken -, da ist einfach nur der Wissende, der sie auftauchen und verschwinden sieht.
Aber all die Gedanken, die da hineinspielen und zum „Ich“ gehören, erscheinen nicht für dich oder jemand anderen. Die Gedanken, die in dem jeweiligen Körper/Geist auftauchen, entstehen für jenen nur, damit er herausfinden kann, dass keiner da ist, der diese Gedanken hat. Nun, es ist wahr, dass die Gedanken, die dort hinten auftauchen, nicht dieselben Gedanken sind, die dort vorne auftauchen. Seine Wand ist seine Wand – deine Wand ist deine Wand.
Aber die persönliche Färbung verleiht ihnen keine Bedeutung – sie sind persönlich gefärbt, weil sie der Geliebte sind. Solange eine scheinbare Person da ist, ist alles, was geschieht, persönlich gefärbt, Es ist exklusiv für den jeweiligen Suchenden da, damit er herausfinden kann, dass es nur Einheit gibt. Es ist die Liebe, die bedingungslose Liebe, die weiß, dass der Suchende genau das braucht, um die Einheit zu entdecken.
Es gibt kein Ziel. Es ist verrückte Liebe. Die Liebe ist verrückt. Sie schert sich nicht um diese Welt. Sie geht über sie hinweg, wälzt sie um und umarmt sie. Sie macht Nonsens aus dieser Welt. Die Wirklichkeit führt unsere Sicht der Welt ad absurdum – unsere Vorstellung, sie hätte irgendeinen Zweck und führte uns irgendwohin. Es gibt nichts, wo man hingehen könnte – es hat nie etwas gegeben. Wir leben in einer Art Wahnsinn, tun dieses und jenes, versuchen, dies oder jenes zu tun, während das, was wir suchen, schon längst hier ist. Was wir suchen, ist in dem, was ist, aber wir glauben, wir würden es dort hinten finden.
Es gibt nur das Eine, es gibt nur die Quelle, und daher ist alles, was auftaucht, die Quelle. Gegenwärtigkeit ist nicht etwas, das dort drüben ist und das du finden müsstest – es gibt nur Gegenwärtigkeit. Jetzt, in diesem Augenblick, gibt es nur Gegenwärtigkeit; es gibt nur das Eine. Alles, was anscheinend passiert, ist einfach nur die sich manifestierende Einheit. Es gibt nichts als Einheit. Da gibt es keine Missverständnisse.
Gestern abend konnte ich nicht schlafen, und das ist ungewöhnlich für mich. Das geschah, nachdem du etwas gesagt hattest – es fühlte sich an, als würde eine Art Struktur auseinanderfallen. Es war so leer und so nichts ... da war kein „Ich“ und es war so merkwürdig und irgendwie erschreckend.
Zu Beginn kann es etwas erschreckend sein, weil es sich anfühlt wie zu viel Freiheit. „Ich will zurück in irgendeine Begrenzung, wo ich weiterhin das Gefühl habe, Regie zu führen.“
Ja es fühlt sich sicherer an, in dem „Ich“ zu stecken – das ist etwas, das einen beschäftigt hält oder über das man sich Sorgen machen kann.
Ja, ganz genau. Ich glaube, es war Ouspensky, der sagte: „Es ist am schwersten, das Leiden loszulassen.“ Das „Ich“ ist etwas, mit dem wir aufgewachsen sind – wir sind mit ihm vertraut, wir glauben wirklich daran. Wenn es sich dann aufzulösen beginnt, ist das, als verlöre man einen guten Freund.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass das, was manche als negative Erscheinungen bezeichnen würden, wie Angst und Zorn, so etwas wie Verlockungen sind, zum „Ich“ zurückzukehren. Das ist, als sagten sie: „Komm hierher zurück.“
Es ist so nett und gemütlich.
Ich finde es wirklich schwer, „nein danke“ zu sagen.
Es gibt jemanden in England, der viel über das Kämpfen spricht, über den Kampf, Dies zu finden. An diesem Kampf festzuhalten bedeutet, an einer Identität festzuhalten. In seinem Fall ist die Identität fast verschwunden, aber das Letzte, was sie aufrechterhält, ist der Kampf.
Wenn du nicht wirklich an dein eigenes Leid glaubst, dann schenkst du dem Leid der anderen auch keinen Glauben, und das irritiert die Leute ziemlich.
Ja, das ist bedrohlich. Was du wirklich sagst, ist, dass das Leiden auftaucht, aber von niemandem in Besitz genommen wird; da ist niemand, der leidet. Und in der normalen Welt ist das eine Bedrohung.
Das macht es schwer, ein normales Gespräch zu führen, oder das, was die Leute eine normale Unterhaltung nennen.
Und dann geht auch das vorüber und du kannst ganz normale Gespräche führen. Ich unterhalte mich ganz normal mit meinem Schwiegervater, wenn ich mit ihm einkaufen gehe. Er sagt z.B.: „Diese Politiker können einem das Blaue vom Himmel versprechen, nur um gewählt zu werden, aber wenn es zur Sache geht, kann man sehen, wo man bleibt!“ Und ich spiele meine Rolle und sage: „Ja, du hast Recht!“
In gewisser Weise hat er ja auch Recht. Jeder hat Recht ... der Verstand versucht immer zu beweisen, dass er Recht hat.
Auf der einen Seite ist diese Sehnsucht zu erwachen – und auf der anderen Seite scheint es immer mehr Widerstand zu geben. Wie kann man mit Widerstand umgehen?
Das geht in Wirklichkeit allen so. Die meisten knüpfen große Erwartungen an die Entdeckung dessen, wer sie sind, und sie glauben, zu erwachen sei die Antwort auf alles. Und doch fürchten sie sich davor ...
Aber du kannst nichts daran ändern – obwohl man sehen kann, dass nur Widerstand da ist; alles was auftaucht, ist Widerstand. Kämpfe nicht dagegen – du kannst nichts daran ändern, es ist kein Jemand da.
Was klar werden kann, ist, dass nichts der Feind ist. Es gibt keine Sache namens „Widerstand“, die gegen die Einheit kämpft – Widerstand ist Einheit; Widerstand ist das Eine, das Widerstand leistet; das Eine, das sich seiner eigenen Selbstentdeckung entgegenstellt. Darin besteht das Drama – in dem Widerstand gegen die Erkenntnis, dass es nur Einheit gibt. Das ist das Spiel, das erschaffen wird. Alles, was hier geschieht, ist der Widerstand des Einen gegen seine eigene Selbstentdeckung.
Jeder hat Es – wir sind Es. Und hier wird einfach nur die Vorstellung aufgedeckt, du hättest Es nicht. Alle haben Es, aber sie wissen es nicht, und sie sehnen sich danach. Und diese Sehnsucht ist göttlich. Das ist das Wunderbare daran. Es ist absolut vollkommen. Es ist die sich selbst manifestierende Einheit. Und ganz gleich, welche Form es annimmt – jede Form ist vollkommen. Nichts braucht sich zu ändern.
Das hört sich friedlich an.
Nicht unbedingt, nein. Wenn wir immer nur friedlich sein könnten, befänden wir uns in einem neuen Gefängnis, dem „Friedlich-Sein“-Gefängnis. Natürlich ist in Dem ein Friede, es hat etwas Wunderbares, als Das zu verweilen ...
Das Leben wird solange mit dir jonglieren und dich herumstoßen, bis die Einheit das Ruder übernimmt und einfach nur Das da ist. Dann geht das Leben zwar weiter wie vorher, aber es ist keiner mehr da, mit dem es jonglieren oder den es herumstoßen könnte.
Werden die Dinge intensiver, bevor eine Veränderung stattfindet?
Bei einigen Menschen werden sie das, aber es gibt keine Regeln. Sicher ist nur eins: Solange jemand da ist, der auf der Suche ist, wird immer etwas auftauchen, was das Ganze exakt auf die Weise stört, wie es gestört werden muss. Manche Menschen leben in etwas, das ich einen Glaskasten nenne. Sie sind sehr losgelöst, aber es ist irgendwie ein persönliches Losgelöstsein. Der Glaskasten wird vom Leben zerschmettert – und dann ist Liebe da.
Es ist eine wirkliche Herausforderung, die Dinge, die auftauchen und sich schwierig anfühlen, zu lieben.
Nun ja, es isdt eine Herausforderung, aber keine Herausforderung, der du dich stellen musst, weil kein Jemand da ist, der sich ihr stellen könnte, es geschieht einfach.
Kannst du etwas über die Art von Inspiration sagen, wie sie für Künstler oder Komponisten auftaucht? Ich habe selbst erlebt, wie gut alles fließt, wenn ich nicht da bin.
Das Talent kann dem so genannten Künstler oder Komponisten das klare Sehen eröffnen – oder das Gefühl, nicht da zu sein. Man könnte zum Beispiel sagen, dass Mozart nicht mehr da war, als die Musik durch ihn hindurchkam. Aber es scheint, als ob das nur für die Musik galt – ich glaube, er fand es ziemlich schwer, mit der Welt klarzukommen.
Ist Musik der Klang der Einheit?
Nun alles ist der Klang der Einheit. Nicht nur Bach und Mozart – auch Straßenarbeiten ... Die Einheit drückt sich durch schöne Musik oder Kunst nicht mehr aus als durch alles andere. Garagenmusik ist Stille, die ein Geräusch macht. Emotional oder kulturell gesehen mag man einen Unterschied feststellen, aber das ist eine personenbezogene und konditionierte Erfahrung; sie hat mit dem Erwachen nichts zu tun.
Die Menschen glauben, das Erwachen habe damit zu tun, spirituell zu sein. Ich kenne jemanden, der behauptet, dass Turner eher das Bewusstsein ausdrückt als Picasso, weil Picassos Werk nur aus dem Ego kommt. Solche Aussagen, die eine Sache heiliger machen als eine andere, sind absoluter Quatsch. Ansonsten sollte man nur noch Bilder von Turner anschauen und Mozart hören – und schon sitzt man im nächsten Gefängnis.
Alle Bemühungen sind also fehl am Patz?
Wer sollte sich bemühen? Finde die Person, die wählen kann, sich zu bemühen. Das, was wir sind, hat überhaupt nichts damit zu tun, sich zu bemühen. Und was die Welt angeht – da könnte man behauptetn, dass Bemühungen etwas fruchten, und wenn sie etwas fruchten, könnte man sich ja auch um die Erleuchtung bemühen. Viele Lehren basieren auf der Vorstellung, dass sie sich an jemanden richten, der eine Wahl treffen und sich bemühen kann, etwas namens Erleuchtung zu erlangen. Das entspricht tiefer Unwissenheit.
Ist es nicht zumindest hilfreich, sich dafür zu interessieren, die Erleuchtung zu erlangen?
Erwachen hat nichts damit zu tun, etwas zu erlangen – es hat damit zu tun, etwas zu verlieren. Das Interesse, das ihr an Dem haben mögt, ist nicht euer Interesse – es ist keiner da, der irgendein Interesse haben könnte -, Interesse taucht einfach auf. Es gibt auch Menschen, die keine Ahnung von dem haben, was wir hier besprechen, und die sich nicht dafür interessieren – und doch kann das Erwachen geschehen.
Was mich interessiert, ist, dass die Menschen dies viel besser zhu verstehen scheinen als noch vor ein paar Jahren. Was ist da los?
Heute wird diese Botschaft, wenn man so will, total direkt mitgeteilt. Früher wurde sie immer auf verborgene Weise vermittelt. Doch es ist klar zu sehen, dass die Menschen heute aufgeschlossen dafür sind, die Botschaft direkt zu hören. Peng! Ganz ohne Verpackung.
Was ist die Quelle von alledem?
Alles ist die Quelle. Es gibt nur die Quelle. Diese Manifestation ist das Sich-Manifestieren der Quelle. Es gibt nur ein Sein, und in dem Sein taucht das „Ich“-en auf. Du tust so, als gäbe es ein „Ich“, und das tust du schon seit so langer Zeit, dass du es für die Wahrheit hältst. Du bist der Überzeugung, es sei wirklich jemand da.
Warum?
Warum nicht? Es ist überfließende Liebe. Die Liebe ergießt sich und manifestiert sich als das Eine, das Zwei ist. All das ier sind einfach nur negative und positive Ladungen, die als Wände und Fische und Körper erscheinen. Und die Zweiheit führt zu dem Spiel des verlorenen Paradieses – wir verlieren das Paradies, um es wiederzufinden. Das ist das Spiel, es ist das Schauspiel des Einen, das sich selbst sucht.
Aus der Einheit taucht sowohl die Sehnsucht auf, heimzukehren, als auch die Faszination daran, nicht heimzukehren. Das geschieht in einem Traum namens „Ich lebe ein faszinierendes Leben“, in dem der Drang herrscht, jenes Leben auf die Reihe zu bringen. Denn wenn du eine Menge Geld verdienst und eine nette Frau hast und gesund bist und all die üblichen Dinge, dann hast du dir so etwas wie ein Zuhause geschaffen, eine Art künstliches Zuhause. Aber es stellt dich nie wirklich zufrieden, weil deine Sehnsucht, eins zu sein, immer weiter besteht.
Das ist das Theaterstück, und dieses Theaterstück bewegt sich absolut nirgendwohin. Es existiert nur, damit der Spieler entdecken kann, dass er alles ist – auch die Bühne, die Beleuchtung, die Zuschauer ... Und alles, was geschieht, ist bedeutungslos, aber es ist so fesselnd und faszinierend, dass der Verstand sich sicher ist, dass es eine Bedeutung hat und dass es irgendwohin führt. Es kommt nie dort an, aber es scheint immer irgendwohin zu führen.
Tony, ich mag manche Dinge in der Welt sehr gerne – Kunst, Musik. Ich habe auch eine starke Bindung an manche Menschen, und ich habe das Gefühl, dass diese Bindung im Weg ist.
Ja das kann sein.
Ich glaube, es tut weh, so stark an Menschen, Umständen und Orten zu hängen.
Der Schmerz lädt ein, zu sehen, dass das, was du bist, jenseits aller Anhaftungen ist. Alles, was in dem Theaterstück passiert, weist dich darauf hin, dass es etwas anderes gibt.
Ich habe das Gefühl, diese Anhaftungen nicht loslassen zu können.
Nein, das kannst du auch nicht. Doch sobald auf irgendeine Weise direkt gehört wird, dass es noch etwas anderes gibt, dass keiner da ist, dass in Wirklichkeit keine Anhaftung, sondern nur die Erscheinung der Anhaftung existiert – sobald das gehört wird, beginnt etwas anderes zu geschehen.
Die Anhaftung fällt ab?
Letztendlich fällst du aber, und damit alles. Du bist derjenige, der die Anhaftung besitzt – du bist die reiche Frau. Und selbst wen du keinen Pfennig dein Eigen nennst, kannst du voller Anhaftung sein.
Ich habe das Gefühl, dass ich meine Familie verlieren werde, wenn ich erleuchtet wurde, und dass die Dinge mir dann nichts mehr bedeuten, und ich fürchte mich davor.
Ja natürlich, davor würde sich jeder fürchten. Du wirst alles verlieren – das, was du für alles hältst. Solange da ein „Ich“ existiert, ist es von einer Ansammlung von Dingen umgeben, die es als dieses „Ich“ aufrechterhalten. Und diese Dinge bedeuten dem „Ich“ alles. Das ist der Grund, warum Christus sagte: „Es ist schwerer für einen Reichen, in das Himmelreich zu kommen...“. Oder „Was hülfe es mir, wenn ich die ganze Welt gewönne ...? Und mit „Welt“ meinte er Dinge wie die Familie, die Kinder, Musik – all die Dinge, die ein Ichgefühl aufrechterhalten.
Wenn das „Ich“ abfällt, verschwinden all diese Dinge – du verlierst alles. Und indem alles losgelassen wird – etwas, das „du“ nicht tun kannst – bleibt nichts übrig als alles. Wenn nichts da ist, ist alles da. Und dann könnte man sagen, dass die Musik, die Kiner darin ihren Platz einnehmen, anstatt die Dinge zu sein, die „dich“ aufrechterhalten. Und was so wunderbar und geheimnisvoll daran ist: Dann besteht zum ersten Mal eine echte Liebe für die Kinder und die Musik – keine Abhängigkeit mehr, die das „Ich“ aufrechterhält.
Neulich sagte jemand in London: „Was wäre, wenn ich dir sagen würde, dass ich süchtig bin?“ Ich sagte: „Nun, in Wirklichkeit ist jeder hier im Raum süchtig.“ Nicht unbedingt drogen- oder alkoholsüchtig, aber „ich“-süchtig – wir alle sind von der „Ich“-Droge und allem was dazugehört, abhängig. Wenn das abfällt, wenn die Sucht nicht länger besteht, dann existiert nur noch das Leben. Du bist nicht irgendjemand – du bist das Leben. Wenn keiner mehr da ist, existiert nur noch das Sehen des Lebens. Dann lebt da nur noch die Befreiung.
Das Abfallen des „Ichs“ scheint Zeit zu brauchen.
Es kommt dem scheinbaren Suchenden so vor, als benötige es Zeit. In Wirklichkeit ist das nicht so, weil gar kein „Ich“ da ist – weil nur Sein da ist, und das ist zeitlos.
Manchmal scheint eine große Klarheit da zu sein, und manchmal scheint alles neblig und staubig zu sein ...
Die Zeit wird kommen, wo es einfach nur da ist.
Für den Verstand scheint es Zeit zu sein, die vergeht. In Wirklichkeit vergeht nur für die Form Zeit, nicht für das, was wir sind, Leben oder Sein, formlos, daher in keine Wortform zu pressen.
ZitatGleich geh ich mal lieber "unter die Brücke", weil die ERSTE WELLE evtl. ÜBER die Brücken-Welle rauscht, wenn hier plötzlich "niemand" sich anmaßt, hier diesen Text von einem Niemand namens, hm, weiß jetzt gar nimmer, ob er von Karl oder Tony ist,
Karl Renz oder Tony Parsons, oder Antalia, ist das eigentlich wichtig, da es keine getrennten Ichs gibt.
Ja klar, der Verstand besteht darauf, da ja jeder etwas ganz Besonderes ist von den ICHS.
Nur, wenn jeder etwas Besonderes ist, was ist dann noch Besonderes am Besonders sein?
Zitat von AntaliaNur, wenn jeder etwas Besonderes ist, was ist dann noch Besonderes am Besonders sein?
Das Schöne ist ja, daß jeder auf seine besondere Art besonders ist. Die Rose ist auf andere Art besonders als die Tulpe oder die Kirschblüte - aber wunderschön sind sie alle ... Hach, ich freu mich so über den Frühling!
Bilder hm, wenn ich nun ein Katzengesicht hier zeige denn "mich" siehst du nicht, nur ein Foto
-Antalia - gaaaaanz Ernst:
Liebe Lenka, klar komme ich deinem Wunsch ab sofort nach und schreibe den jeweiligen Kaiser Wilhelm unter den geposteten Fremd-Text. Das ist mein ERNST.
Verwirrend für wen? für Mister Verstand?
Genau das ist, soweit ich weiß das, was mit diesen "langen" Texten versucht wird, den Verstand so sehr zu verwirren, bis er aufgibt, auf das dann evtl. in einem Augenblick der Ruhe im Kopf