auch meine 'esoterische' reise begann mit crowleys büchern, damals von einem kleinen deutschen verlag übersetzt, der auch kontakt zu einem orden thelema haben sollte.
also fuhr ich nach celle, wo ich die leut kennen lernte. naja - viel waren es nicht - aber interessant. ich beschäftigte mich anschließend intensiv mit der rituellen magie und mir wurde nach einiger zeit bewusst, dass all die wesenheiten, die da beschworen werden konnten (grimoire und so), auch teile der menschlichen psyche repräsentieren.
crowleys schriften liessen manchmal andeutungen in diese richtung aufblitzen - obwohl meistens von eigenständigen dämonen etc. gesprochen wurde.
lange rede kurzer sinn - mir wurde schon damals die macht der menschlichen psyche bewusst - und dass man selbst diese 'geister' erschafft, die man dann dienstbar machen möchte. ich fragte mich, ob eine unterscheidung der 'wirklichkeit' der wesen überhaupt möglich sei.
ich arbeitete auch mit dem tarot - crowley bevorzugt - das von giger hatte ich auch, empfand ich aber als sehr strange. ich habe keine angst vor dem 'dunkel' - ich sah nur keine notwendigkeit, da tiefer einzutauchen. crowley satz 'tu was du willst ...' oder die definition von magick halte ich für immer noch anwendbar.
jedoch: ich möchte nochmals betonen, dass dies eine frage der glaubenssätze ist, die man integriert hat. ich erlebte zb. einen magischen krieg zwischen einer österr. und deutschen gruppe mit. ich hab wohl nichts abbekommen, weil ich mich da nicht 'betroffen' fühlte. was die andern erzählten - cool, kann ich nur sagen.
anfangs dachte ich, dass es bei der 'neuen bewegung der neuen energie' endlich anders zuging. aber nach einiger zeit verschwand für mich die abgrenzung und es begann die selbe leier mit anderen begriffen von vorne.
crowley nannte zwei wege, das bewusstsein dem göttlichen anzugleichen: dem weg des magiers, der immer mehr in sich aufnahm und so sein wesen vergrößerte, bis alles darin platz hätte. und der weg des yogi, der die welt immer mehr ausblendete, bis 'nichts' mehr überblieb. crowley selbst scheiterte auf seinem weg - und ich kenne keinen, der nicht durch ego-inflaltion vom 'weg abkam'.
insofern sehe ich den weg des magiers und allen davon abgeleiteten methoden, die versuchen das aussen zu manipulieren, als gescheitert. nicht wenige 'aufstiegssymptome' werden durch diese aufblähung des egos ausgelöst, meine ich.
anders wie petra sehe ich kein system am werk, das die 'abtrünnigen' vernichten will - denn das besorgen sie schon selbst.
meine erste krise war es, sich aus den magischen kreisen zu lösen. etliche schwüre, eide etc. waren dazu zu brechen. wie man sieht lebe ich noch
Das Liber AL beeindruckt mich nach wie vor. Bei vielem, was darin steht, spüre ich eine große Resonanz. Selbst die Formel "Liebe unter Willen" ist für mich akzeptabel. Allerdings nur deshalb, weil ich sie so interpretiere, daß die oberste Maxime des Willens immer Liebe ist. Spirituelle Krisen wären eine mögliche Variante der "dire judgements of Ra-Hoor-Khuit". Auch Crowley find ich immer noch in vielerlei Hinsicht brilliant. Nur ist ihm anscheinend das Wichtigste abhanden gekommen. Hier f58t3137-30-01-10-recalibrating-amp-rebooting.html wird so beschrieben, was bei ihm anscheinend nicht geklappt hat:
ZitatThe most significant aspect to these replacement energies will come in the form of deepening love...love of oneself, love of the planet, love of each other.
Die Prüfungen des Neuen Äon sollen ja sein :
ZitatThe gross must pass through fire Let the fine be tried in intellect and the lofty chosen ones in the highest.
wobei man sich jetzt fragen könnte, wer die erhabenen Erwählten sind, & wer sie erwählt und was das Höchste ist. Woanders hab ich bisher keine befriedigende Antwort darauf gefunden. Wie ich es sehe ist das Höchste das, was im Korintherbrief als das Größte bezeichnet wird: Liebe.
Ich habe nicht von einem System gesprochen sondern von Archonten und Äonen, das sind Kraftkonzentrationen, woran die Psyche des Menschen angeschlossen ist. Ein paar simple Beispiele: die Gottes-Idee, alles was mit weiblicher und männerlicher Identifikation zusammenhängt.Sie sind unzählig. Grosse Archonten sind beispielsweise die Weltreligionen usw. Wie gesagt, spielen sie in einer gnostischen Kosmologie eine grosse Rolle und in anderen esoterischen Systemen auch.
Ken Wilbers "Spiral Dynamics" ist eine hoch-fortschrittliche Darstellung dieser Einflüsse auf die menschliche Psyche.
Es nützt nichts, wenn man sich suggeriert, man sei das Absolute und deshalb die Dualität ablehnt und alles in einen Einheitsbrei aufgehen lässt. Das Noumenon ist jenseits von Identifikation. Es gibt keine Erfahrung des Absoluten! Das Medium aller Erfahrung ist das Selbstbewusstsein und darin erscheint die Psyche sehr wohl differenziert. Unfreiheit erscheint dem angeblichen Individuum aufgrund einer falschen Vorstellung von Identität. Ist dies einmal gelöst, tritt doch die Vielfalt in ihrer Schönheit erst Recht hervor, weil der Mensch dann nicht mehr nur eindimensional eingespurt in abgetretenen Pfaden funktioniert und mit diversen Brille in die Welt schaut.
Ein höheres Bewusstsein bedeutet nicht zwingend auch eine höhere Entwicklungsstufe als bei niederem Bewusstsein. Was Ken Wilber beschreibt ist auch meine Überzeugung, dass ein spiralförmiger Rückgang in der Evolution nicht funktioniert. Die Muster im menschlichen Leben werden ständig verändert und dem kann man Rechnung tragen, in dem man sie anerkennt.
Darum glaube ich nicht, dass der Plante und alles, was darauf kreucht und fleucht plötzlich in einem höheren Bewusstsein aufgenommen wird. Die Erfahrung der Begrenzung wird weiterhin erfahren. Was wir erleben und ist es unbewusst, nennt man eine negative Entstofflichung, was soviel bedeutet wie eine Verfeinerung. Was beispielsweise zur Folge hat, das bald jeder Ignorant direkt ins Jenseits gucken kann. Das hat jedoch noch nichts mit Befreiung zu tun. Genauso wenig haben Telepathie, Hellsehen, Hellfühlen, Telekinese usw. mit dem All-Bewusstsein zu tun.
Wir haben in diesem Forum und im Vor-Forum diese Diskussion schon mehrmals geführt. Und ich hab mich, so weit ich mich erinnern kann, jedes Mal in die Nesseln gesetzt, weil ich seit ich das erste Mal im Vor-Forum auftrat einfach rein gar nichts von dieser Aufstiegs-Geschichte halte. Das ist lediglich ein sehr unterhaltsames Spiel.
Genau das, was Du Tom vorhin beschrieben hast: Ich bin ist nicht getrennt von den Geister, die ich rief. Darum heisst es in mancher esoterischer Literatur: dem Befreiten dienen die Engel und Dämonen und was das bedeutet, versteht man bestens, wenn man sich die Quantenphysik zu Gemüte führt.
Übrigens: Vieles, was im New Age zu lesen ist, hat seine eigentliche Quelle bei Crowley und Co. Ich hab mich so oft gefragt, warum die Menschen nicht merken, dass hier einfach alter Brei aufgewärmt wird. Überhaupt schaut man einmal nach, wo die Fäden alle zusammenführen und einstmals ausgesponnen wurden, ist das schon sehr interessant.
Aber darum geht es hier in diesem Faden nicht. Mich interessieren Impulse von Menschen, die spirituelle Krisen durchlebt haben.
liebe petra seit unserem letzten 'grossen diskurs' hat sich bei mir einiges getan. um beim thema zu bleiben: eine nette darstellung vom hrn. giger, wie uns der 'satan' mit der religion (das woran wir glauben) in die krise bugsiert, in dem er (wir selbst) sie als waffe gegen uns richtet
Solche Diskussionen finde ich gewissermassen immer wieder anstrengend, weil sie sich nur in einem begrenzten Rahmen abspielen können. Ich kann sehr gut nachvollziehen, warum man sich daraus zurückzieht, wenn die Sache gegessen ist. Man fängt immer wieder fast bei Null an, kommt man zurück, weil ein Forum eben aus der Stille hinausführt.
Jemand hat geschrieben bei „Wie habt ihr es geschafft“, dass ihm die Forumsenthaltsamkeit mehr Energie für andere Tätigkeiten, mehr Lebendigkeit beschert. Das sehe ich auch so, weil die Schreiberei doch sehr zu Kopf steigt.
Das Bild ist treffend.
Noch nie in der Menschheitsgeschichte wagten es so viele Leute die Religionssysteme anzuzweifeln. Gott oder die Götter, sind für die Herrschenden einfach Personifizierung ihrer Eigenschaften, ihres kriegerischen Mutes, ihrer Freiheit, Kraft und Daseinsfreude, auch ihrer Tapferkeit gegenüber Leid und Tod. Ihre Moral, die „Herrenmoral“, ist dementsprechend die Verkörperung all dieser Tugenden.
Ihnen gegenüber stehen die Beherrschten. Es ist die Masse der Menschen. Sie sind unfrei, arm, verachtet und ausgebeutet. Ihre Lage können sie durch gegenseitige Hilfsbereitschaft und Mitleid erträglicher machen, vielleicht sogar durch Solidarität gegenüber den Herrschenden verbessern. Prinzipiell empfiehlt sich jedoch ein Verhalten der Demut und des Gehorsams, der List und der Verstellung, um den Druck von oben so gut wie möglich auszuweichen. Die Tugenden der Herrschenden: Mut, Stärke und Härte empfinden sie, da gegen sie, die Beherrschten gerichtet, als das „Böse“.
Religion zementiert dieses Verhältnis und ist nur dazu da, dem scheinbaren Chaos eine scheinbare Ordnung zu iplementieren. Die Trennung von Staat und Religion wurde nie wirklich vollzogen, weil sie in der Psyche der Menschen fortdauerte. Das kann man jetzt sehr gut wieder sehen in all den Reaktionen und Diskussionen zur schleichenden Islamisierung. Der grösste Teil der Menschheit ist völlig der Säkularisierung unterworfen.
Ich mochte Nietsche deswegen weil er mir klar machte: Gott ist tot!
Spirituelle Krisen sind nichts anderes als Existenz - Krisen. Liebe Petra, du hast einmal erzählt, dass Du ein Adoptivkind bist. Daran erinnere ich mich immer wieder, wenn ich von Dir lese. Inge
Für mich ist diese Story eben gegessen, für Dich scheint sie eine gewisse Resonanz zu haben. Sie war nur ein Symbol, die daran erinnerte, dass Sein weder Beginn noch Ende kennt. Ich wurde einfach leer geboren. That's it.
ZitatSpirituelle Krisen sind nichts anderes als Existenz - Krisen.
meinst du damit die physischen existenz ? oder die existenz der 'eigendefinition - ich' ?
greetings
eine Gefährdung der Existenz der Eigendefinition Ich, und eine daraus resultierende Gefährdung der physischen Person, kurz "Horror vacui", - ja, das gibt es, das meine ich,
die Anbindung kann da sein, oder verloren gegangen sein.
Die Leere ertragen oder nicht, oder füllen womit auch immer.
Zitat von headcrashcrowley nannte zwei wege, das bewusstsein dem göttlichen anzugleichen: dem weg des magiers, der immer mehr in sich aufnahm und so sein wesen vergrößerte, bis alles darin platz hätte. und der weg des yogi, der die welt immer mehr ausblendete, bis 'nichts' mehr überblieb. c
Es gibt auch noch den Weg des Künstlers, der genau weiß, daß es Illusionen sind, die er erschafft, aber dennoch danach strebt, diese Illusionen so überzeugend wie nur möglich zu gestalten.
Zitat von les vers d òrworauf man das Bewusstsein richtet, das ist es, was erlebt wird!
Vielleicht ist es so gesehen gar keine so gute Idee, das Bewußtsein auf Krisen zu richten, sondern vielmehr auf Arten der Bewußtwerdung, die ohne Krisen auskommen. Ich denk da so an die Beiträge von aisha vera in diesem Forum, das sind für mich immer Beschreibungen von einer Art zu leben, in der Ich Bin sich selbst auf eine freudvolle und liebende Weise erfährt, und zwar auch die Sachen, die oberflächlich betrachtet erstmal schlimm anmuten. Auch Antalia schreibt immer wieder darüber ... nicht alles im Forum ist nur kopflastig, ich spüre hier auch viel versammelte Herzenskraft und Kreativität.
Allerdings merk ich auch immer wieder, daß zuviel Schreiben mir icht guttut ... bin dann mal weg
Die Beobachtung zeigt, dass fast immer eine Reihe von persönlichen Fehlschlägen einer evolutionären Krise vorausgeht. Sogar wenn einer der wichtigsten Katalysatoren für spirituelle Krisen praktiziert wurde nämlich die Beschäftigung mit verschiedenen Formen von Medidation und spirituellen Praktiken.
Ich finde es wichtig, wie auch immer das Verhältnis zwischen dem individuellen und dem universellen Selbst angesehen wird, ob als identisch oder ähnlich, unterschiedlich oder einheitlich, dass der Unterschied zwischen dem Selbst in seinem ureigentlichen Wesen - dem Ursprung, Zentrum, tiefster Urgrund usw. - und der kleinen gewöhnlichen Persönlichkeit als Formoffenbarung, dem Ich, immer bewusst ist.
Bricht die Öffnung des Kanals zwischen den bewussten und den überbewussten Ebenen über einen Menschen ein, ohne dass er genügend darauf vorbereitet ist, ein Reinigungsprozess erfahren hat, passiert in vielen Fällen, dass die Persönlichkeit nicht reif dafür ist. Sie ist nicht in der Lage das Einströmen von Licht und Kraft zu assimilieren. Der Verstand ist nicht ausgeglichen, das Nervensystem zu wenig geschmeidig usw.
Es ist, wie es ist. Trotzdem kann einem Menschen, der dann zu Wahnideen neigt, geholfen werden. Mir ist dieser Faden nicht einfach so in den Sinn gekommen, sondern andere Menschen haben angefragt, ob ich mich an einer solchen Zusammenarbeit beteiligen möchte. Ich habe zugesagt, weil ich aus persönlicher Erfahrung einiges davon kenne. Ich habe keine Rezepte, die ich weitergeben kann. Ich habe nie etwas dazu getan, dass sich meine Geschichte entwickelte wie sie sich entwickelt bis zum heutigen Tag. Ich habe einfach immer sehr intensiv gelebt, was gerade anstand. Die Menschen in meiner Umgebung fühlen das und sind neugierig, weil sie wissen wollen, was mich innerlich bewegt. Ich kann ihnen eine Geschichte erzählen, aber das ist es nicht: Es ist die Kraft die darin, darum und dahinter steckt, die mich ständig zur Umwandlung antreibt. Vielleicht unterscheidet einfach, dass ich mir dieser Kraft bewusster bin und ich immer wusste, dass sie mich niemals verlassen kann, auch wenn es mir gerade nicht in den Sinn kam. Es ist die Kraft, die allem und jedem innewohnt.
Wenn ich hier nachfrage, was hat Euch geholfen, dann suche ich lediglich nach Symbolen, in die diese Kraft gehüllt werden kann. Jeder Mensch spricht auf andere Symbole an und ich kann von mir nicht sagen, dass ich alle kenne. Worum es geht, ist in Symbolen an die Kraft zu erinnern, wenn sie einem scheinbar verlässt.
Petra
ZitatDeinen müden Augen bringe ich eine Vision einer andersartigen Welt, so neu und frisch und sauber, dass sie den Kummer und den Schmerz über das bisher Geschehene vertreiben kann. Aber dies ist eine Vision, die du mit allen teilen musst, denen du begegnest, denn sonst wirst du sie nicht erblicken. Dies Geschenk wird dein Eigen, wenn du es weiterreichst.
Zitat von ingeeine Gefährdung der Existenz der Eigendefinition Ich, und eine daraus resultierende Gefährdung der physischen Person, kurz "Horror vacui" [Angst vor der Leere] , -ja, das gibt es, das meine ich, die Anbindung kann da sein, oder verloren gegangen sein.
Zitat von les vers d'orIch finde es wichtig, [...] dass der Unterschied zwischen dem Selbst in seinem ureigentlichen Wesen - dem Ursprung, Zentrum, tiefster Urgrund usw. - und der kleinen gewöhnlichen Persönlichkeit als Formoffenbarung, dem Ich, immer bewusst ist.
es gibt also eurer meinung nach eine konstante ? einen beobachter, der die veränderungen wahrnimmt ? also wäre diese konstante eigentlich zu keiner zeit bedroht, wenn man sich dessen bewusst wäre ?
Zitat von headcrash es gibt also eurer meinung nach eine konstante ? einen beobachter, der die veränderungen wahrnimmt ? also wäre diese konstante eigentlich zu keiner zeit bedroht, wenn man sich dessen bewusst wäre ?
nun... ja natürlich. Es erstaunt mich etwas, dass Sie das fragen, dieses Wissen gehört doch zum spirituellen ABC...?
Zitat von les vers d'oreZusammen mit anderen Menschen, die bewusst spirituelle, transformative bezw. transfiguristische Wege gehen, möchten wir Informationen zusammentragen, wie in solchen Phasen geholfen werden kann (siehe oben Punkt 2 bis 5; die anderen Punkte sind weniger von Interesse).
ZitatEs erstaunt mich etwas, dass Sie das fragen, dieses Wissen gehört doch zum spirituellen ABC...?
nun was kann man aus diesem abc für die praxis ableiten ?