Wenn Wünsche da sind, sind sie da. Jeder Wunsch beinhaltet auch eine Erwartung auf dessen Erfüllung. Also wenn schon wünschen, dann aber richtig (lach)
Hier ein Text aus dem Buch "Die sieben geistigen Gesetze des Erfolgs" von Deepak Chopra:
Am Anfang stand der Wunsch, das erste Samenkorn eines denkenden Geistes; kluge Menschen, die in ihrem Herzen meditierten, haben durch ihre Weisheit die Verbindung des Existenten mit dem Nichtexistenten entdeckt.
(Schöpfungshymne, Rigveda)
Das Gesetz von Absicht und Wunsch:
In jeder Abesicht und in jedem Wunsch liegt der Weg zu deren Erfüllung bereits angelegt ... Absicht und Wunsch haben im Feld des reinen Potentials eine grenzenlos wirksame Kraft.
Und wenn wir eine Absicht auf den fruchtbaren Boden des reinen Potentials fallen lassen, setzen wir diese grenzenlos wirksame Kraft für uns in Gang.
Das fünfte geistige Gesetz des Erfolgs ist das Gesetz von Absicht und Wunsch.
Es beruht auf der Tatsache, dass Energie und Information überall in der Natur existieren. Im Grunde genommen ist auf dem Niveau des Quantenfeldes nur Energie und Information. Das Quantenfeld ist bloß eine andere Bezeichnung für das Feld des reinen Bewusstseins oder reinen Potentials. Und dieses Quantenfeld wird durch Absichten und Wünsche beeinflusst.
Absicht ist die wahre Kraft hinter einem Wunsch. Sie ist sehr stark, weil sie einen Wunsch ohne Bindung an den Ausgang darstellt. Wünsche allein sind schwach, denn Wünsche sind bei den meisten Menschen bloß Aufmerksamkeit, verknüpft mit Bindung an das Resultat. Absicht ist ein Wunsch in strikter Befolgung aller anderen Gesetze, aber besonders des Gesetzes des Loslassens, des sechsten geistigen Gesetzes des Erfolgs, das Gesetz von Ursache und Wirkung ist ebenfalls zu beachten.
Absicht in Kombination mit Loslassen führt zum unmittelbaren Bewusstsein des gegenwärtigen Augenblicks. So ist sie am wirksamsten. Die Absicht zielt auf die Zukunft, aber die Aufmerksamkeit herrscht in der Gegenwart. Solange die Aufmerksamkeit in der Gegenwart bleibt, wird sich die Absicht in der Zukunft manifestieren, denn die Zukunft wird in der Gegenwart geschaffen. Akzeptiere die Gegenwart und beeinflusse die Zukunft.
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind Eigenschaften des Bewusstseins. Die Vergangenheit ist die Erinnerung/das Gedächtnis, die Zukunft ist Erwartung, die Gegenwart Bewusstsein. Daher ist Zeit die Bewegung der Gedanken. Vergangenheit wie Zukunft werden in der Vorstellung geboren; nur die Gegenwart, das Bewusstsein, ist wirklich und ewig. Es IST! Es ist das Potential für Raum-Zeit, Materie und Energie, ein ewiges Feld der Möglichkeiten, die sich selbst als abstrakte Kräfte erleben, ob es sich nun um Licht, Wärme, Elektrizität, Magnetismus oder Schwerkraft handelt. Diese Kräfte leben weder in der Vergangenheit noch in der Zukunft. Sie SIND!
Unsere Deutung dieser abstrakten Kräfte verleiht uns die Erfahrung konkreter Phänomene (....).
Wenn man unmittelbares Bewusstsein vom gegenwärtigen Augenblick hat, dann lösen sich die imaginären Hindernisse – die mehr als neunzig Prozent der wahrgenommenen Hindernisse ausmachen – auf und verschwinden. Die verbleibenden Hindernisse können durch gezielte Absicht in Gelegenheiten umgewandelt werden.
Wenn man lernt, die Kraft der Absicht nutzbar zu machen, kann man alles, was man begehrt, erschaffen. Mit Mühe und Anstrengung gewinnt man ebenfalls Resultate, aber zu einem hohen Preis. Stress, Herzinfarkt, angegriffenes Immunsystem usw. können die Folgen sein. Es ist daher einfacher, den folgenden fünf Schritten des Gesetzes von Absicht und Wunsch zu folgen.
1. Man gleitet in die Lücke. Das heißt,man konzentriert sich auf jenen stillen Raum zwischen den Gedanken und lässt sich in die Stille fallen – auf jene Ebene des Seins, die unseren grundsätzlichen Zustand ausmacht.
2. Wenn man sich in jenen Zustand des Seins vertieft hat, setzt man seine Absichten und Wünsche frei. In dieser Lücke gibt es eigentlich keine Gedanken und keine Absichten, aber wenn man aus der Lücke wieder hervortritt – an der Verbindungsnaht zwischen Lücke und Gedanken -, kann man eine Absicht einführen. Wenn man eine Reihe von Zielen hat, kann man sie aufschreiben und die Absicht auf sie richten, ehe man in die Lücke eintritt. Wenn man sich Erfolg im Beruf wünscht, lässt man sich mit dieser Absicht in die Lücke fallen, und die Absicht wird bereits als schwaches Flackern im Bewusstsein vorhanden sein. Wenn man seine Absichten und Wünsche in der Lücke freisetzt, heißt das, sie auf den fruchtbaren Boden des reinen Potentials zu streuen. Man kann erwarten, das sie zum richtigen Zeitpunkt gedeihen und aufblühen. Man sollte aber den Samen der Wünsche nicht ausgraben, um nachzusehen, ob sie bereits keinem, noch sollte man starre Vorstellungen davon haben, wie sie sich entfalten sollen, sondern sie einfach nur freisetzen.
3. Man verharrt im Zustand des Selbstbezugs. Das bedeutet, im Bewusstsein des wahren Selbst verwurzelt zu bleiben – eins mit dem Geist und der Verbindung zum Feld des reinen Potenzials. Es bedeutet aber auch, sich selbst nicht mit den Augen der Welt zu betrachten oder zuzulassen, dass man durch die Meinungen und Kritik anderer beeinflusst wird. Man kann diesen Zustand des Selbstbezugs gut aufrechterhalten, wenn man seine Wünsche für sich behält und niemand anders mitteilt, sofern sie nicht eng mit einem verbunden sind oder den gleichen Wunsch teilen.
4. Man sollte alle Konzentration auf das mögliche Ergebnis aufgeben. Das bedeutet, die starre Bindung an ein bestimmtes Resultat aufzugeben und in der Weisheit der Unsicherheit zu leben, jeden Augenblick bei der Reise des Lebens zu genießen, auch wenn man das Resultat nicht kennt.
5. Man überlässt es dem Universum, sich um die Einzelheiten zu kümmern. Alle Absichten und Wünsche, die man in der Lücke freisetzt, haben grenzenlos wirksame Kraft. Vertraue auf diese grenzenlose Kraft der Absicht, die alle Einzelheiten für einen abstimmt. Denke stets daran, dass dein wahres Wesen reiner Geist ist. Trage dieses Bewusstsein des Geistes überall mit dir, setze deine Wünsche behutsam frei, und das Universum kümmert sich um die Details.
Zitat von Deepak Chopra1. Man gleitet in die Lücke. Das heißt,man konzentriert sich auf jenen stillen Raum zwischen den Gedanken und lässt sich in die Stille fallen – auf jene Ebene des Seins, die unseren grundsätzlichen Zustand ausmacht.
als ich das gelesen habe, kam mir spontan der Gedanke: Wenn ich in der Stille bin, in diesem essentiellen Seinszustand, dann habe ich, so wie ich diesen Zustand erlebe, keine Wünsche. Es ist ein Zustand von Erfüllt-Sein, wo der Gedanke, es könnte etwas fehlen, gar nicht existiert. Ich habe es auch mal als „Wunschlos-glücklich-sein“ bezeichnet. Dann fährt Deepak fort.
Zitat2. Wenn man sich in jenen Zustand des Seins vertieft hat, setzt man seine Absichten und Wünsche frei...
Das verstehe ich erst einmal so, daß ich diese Wünsche dann einfach loslasse, weil sie in diesem Bewußtseinszustand gar nichts mehr bedeuten.
Im nächsten Absatz bestätigt Deepak auch diese meine Wahrnehmung
ZitatIn dieser Lücke gibt es eigentlich keine Gedanken und keine Absichten...
Um dann aber wieder einen Schlenker zu machen:
Zitataber wenn man aus der Lücke wieder hervortritt – an der Verbindungsnaht zwischen Lücke und Gedanken -, kann man eine Absicht einführen.
Hä? Hört sich für mich ziemlich tricky an, kann ich aber nicht nachvollziehen. Warum sollte ich, wenn ich mich in dem Zustand, den er die „Lücke“ nennt, befinde, überhaupt wieder hervortreten wollen, und wenn ja, in welchen Zustand gehe ich dann über? Offenbar in einen Zustand, wo es wieder Absichten und Wünsche gibt, die ich dann ganz schnell am Ausgang dieser „Lücke“ einführe, und dann gleich wieder loslasse, als wäre nichts gewesen?
Was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann, ist die Tatsache, daß der Zustand des essentiellen Seins, oder des „grundsätzlichen Zustands“, wie er es nennt, betreten und wieder verlassen werden kann, wie ein Hemd, das man nach Belieben wechselt, je nachdem was gerade den meisten Erfolg verspricht. Er wird sozusagen als Mittel zum Zweck benutzt.
Vielleicht bin ich ein bißchen unterbelichtet, aber wenn ich einmal den Zustand des Seins erlebt habe und unglücklicherweise wieder daraus „hervorgetreten“ bin (ich würde es eher als „herausgefallen“ bezeichnen), dann habe ich eigentlich nur noch einen Wunsch oder besser eine Sehnsucht, nämlich diesen Zustand wiederzufinden. Ich weiß zwar vielleicht nicht, wie das geschehen kann, aber ich weiß zumindest, das alle anderen Wünsche und Begehrlichkeiten nur ein schaler Abklatsch dieser einen Sehnsucht sind und ein Versuch, diese elementare Leere, diesen elementaren Verlust irgendwie zu kompensieren. (Ich muß allerdings gestehen, daß Buchtitel wie "die sieben geistigen Gesetze des Erfolgs" bei mir auch nur noch ein müdes Gähnen hervorrufen).
Ich brenne eigentlich nur noch für diese eine Sehnsucht, und für nichts anderes mehr.
Was Deepak da schreibt: Man schreibe seine Wünsche auf, lasse sich dann in die Lücke fallen, und setzt sie dann in der Lücke (wo eigentlich keine Absichten und Wünsche mehr existieren) frei, damit sie auf den fruchtbaren Boden des reinen Potentials fallen... das ist für mich nicht nachvollziehbar, und ich frage mich ernsthaft, ob die Lücke, in die er sich da fallen läßt, die gleiche ist, in die ich gefallen bin, oder nur ein schwacher Abklatsch davon. Ich käme jedenfalls nie auf die Idee, einen solchen Zustand für meine Wünsche zu instrumentalisieren - weder auf die Idee, das zu können, noch auf die Idee, das überhaupt zu wollen.
Aber wie gesagt, ich koche auch nur mit Wasser und will das niemandem ausreden, es einmal damit zu versuchen. Ich glaube einfach nicht, daß das funktioniert – ich halte das für eine weitere Variante von spiritueller Beschäftigungstherapie, die nur dazu dient, eines Tages zu erkennen, daß man sich mit Nebensächlichkeiten abgegeben hat und dem eigentlichen Ziel dadurch kein Stück näher gekommen ist. Aber ich lasse mich auch gerne eines besseren belehren. Aber nicht durch Theorien, sondern durch gelebte Beispiele. Meine Beobachtung ist, daß die Zahl derartiger Gebrauchsanweisungen in einem eklatanten Mißverhältnis steht zu der Zahl derer, die wirkliche Erfolge damit zu verzeichnen haben. Da kann irgendwas nicht stimmen.
ich koche ja auch nur mit Wasser, aber ich verstehe den Text so, dass es hierbei um Widerstandsfreiheit geht, die durch die Stille ja ebenfalls gegeben ist.
Dieses Einführen der Absicht könnte auch ein passiver Akt sein, der einem blitzartig sein Wollen erkennen lässt, verbunden mit der positiven widerstandsfreien Absicht, dieses Potential auch zu ergreifen.
Es erscheint mir eher, wie eine Beschreibung, was beim Herausgehen aus der Stille ablaufen kann.
Sowas in der Art habe ich selbst schon oft erlebt. Es geht dann nach diesem Prozess der Klarwerdung darum, dieses innere Wollen nicht durch den Verstand wieder zu verwuseln.
Ich kenne es völlig anders, dass ich meine "Situation" in die Stille nehme und entstehen lasse, was sich nach dem Austritt aus dieser ergibt. Nicht so technisch, wie er das hier angibt, sondern viel weiter gefasst. Kann aber dem, was Du, samira schreibst, folgen, insofern, als dass in diesem Moment des Übergangs dieser Wunsch sich ereignen kann. Dann ist es aber auch eher eine Eingebung.
Zitat von Samira Dieses Einführen der Absicht könnte auch ein passiver Akt sein, der einem blitzartig sein Wollen erkennen lässt, verbunden mit der positiven widerstandsfreien Absicht, dieses Potential auch zu ergreifen.
liebe Samira,
das kann ich durchaus nachvollziehen. Aber dieses blitzartige Erkennen des Wollens in mir ist gleichzeitig das Erkennen, daß es nicht mein Wollen ist, sondern daß ES durch mich geschieht. Also: Da ist Wollen, aber kein ICH, das etwas will. Ich empfinde mich in diesem Zustand definitiv als Werkzeug, und mein Handeln als einen Dienst am GANZEN. Dieses Handeln kann durchaus kraftvoll und energisch sein (da wäre ich durchaus in der Lage im Tempel ein paar Tische umzuschmeißen), aber es besteht keine Identifikation mit dieser Handlung und es ist mir dann auch ziemlich egal, was dabei am Ende rauskommt. Es gibt kein Nachdenken über die möglichen Folgen und auch kein Nachdenken, ob das jetzt wirklich sein muß. Offensichtlich muß es sein. Wenn es ein Nachdenken gibt, ist das für mich ein Zeichen, daß es eigentlich nicht sein muß sondern persönliche Willkür ist. Die geht fast immer mit einem leisen oder lauten Zweifel einher.
Diese Erfahrung würde ich aber niemals mit dem Stichwort "Erfolg" verknüpfen, denn um Erfolg geht es dabei überhaupt nicht. Es geht nur um Authentizität und darum, der inneren Stimme zu gehorchen.
Wenn Deepak Chopra dasselbe meint, dann verstehe ich nicht, wieso er dann das Thema "Erfolg" oben drüber hängt. Na ja, ich vermute, er will natürlich seine Bücher verkaufen, und Erfolgsratgeber verkaufen sich nun mal besonders gut. Erfolg wollen schließlich alle, während der Ich-lose Zustand eigentlich eher unattraktiv ist. Jedenfalls für den, der ihn nicht kennt.
... ich glaube, Deepak Chopra ist einer der wenigen (bekannten/autoren/"gurus"), der tatsächlich verstanden hat, wovon er schreibt... und um es möglichst verständlich rüberzubringen, versucht er es technisch bzw. "massentauglich" zu schreiben und weiß aber, dass seine worte das eigentlich gar nicht ausdrücken können.
insofern würd ich mir gar nicht so viele gedanken über die einzelnen worte/die methode/das technische machen
erinnert Euch mal an die texte der letzten jahren, auch in den channelings... ich hatte öfter mal das gefühl, wenn ich hinterher verstanden hab worums geht, dass der text zwar irgendwie nicht genau das geschrieben hat aber genau das gemeint hat und ich war manchmal erstaunt, wie gut der autor es doch noch hingekriegt hat, zu beschreiben, worum es geht...
in diesem Zustand des Einsseins, in dem mein Ich sich auflöst, ist unbeschreiblich. Doch wie Jesus, Paulus, Augustinus, Ernesto Cardenal, Osho, Willigis Jäger und viele andere aussagen, vom Berg der Verklärung geht jeder WEG wieder mitten auf den Marktplatz. In seinen Bekenntnissen schreibt Augustinus, dass er zuerst einmal Gott, den er endlich in sich fand, ganz allein für sich genießen wollte. Doch irgendwann drängte ihn die LIEBE DES EINEN WIEDER mitten unter die Menschen, so war es auch bei Jesus und allen anderen "Erwachten - Erleuchteten".
Paulus und sein "Hohelied"
Und sprächest die Sprachen der Engel ... und hättest der Liebe nicht ...
oder
"Was du von deinen Vätern ererbt, das erwirb!"
Union - Kommunion - Kommunikation
Was ich empfange in meinem inneren Tempel, das möchte ich mit anderen teilen. Jedes Kind möchte mit anderen spielen. "Der Herr ist in seinem Tempel, es sei still alle Welt!"
Das ist mein SONNTAG, meine Abendandacht, mein Morgengesang. Am siebten Tage ruhe "ich", -Sechs WERK-tage wirke ich als "ICH", auch wenn ich "erwacht" bin. Dieser ZUSTAND der Einheitserfahrung ist und bleibt die "weiße Leinwand" im Hintergrund, auf der von nun an mein Leben abläuft. Das Ich ist eine der großartigsten Erfindungen, die das Leben hervorgebracht hat und nur dann zerstörerisch, wenn es sich zu seinem eigenen Universums erhebt und von dort aus die Welt sieht.
Es geht sicher nicht darum, das "ICH" - Individuum zu vernichten, oder zu verleugnen, sondern darum, es wieder auf den Platz zu verweisen, wo es zu stehen hat. Gott übersetze ich für mich als "DAS - aus dem alles hervorgeht", Nirwana, no-Thing, nichts. Wobei ich die englische Übersetzung bevorzuge, nothing, also kein Ding, formlos, grenzenlos, deshalb keiner Form vorstellbar. Doch dieser "GOTT" drückt sich in all seinen Formen aus. Trotzdem ist GOTT nicht Form.
Da aber Gott "LEBEN" ist, sind auch all seine Formen lebendig, da Gott GEIST ist, tragen auch all seine Formen GEIST in sich. Deshalb ist die Methapher "Spiegel" nicht so glücklich in meinen Augen. Wir sind Gottes KINDER, als solche sind wir Individuen, Mitschöpfer. Als Mitschöpfer aber haben wir Wünsche, Vorstellungen, Träume, Bedürfnisse. Wären wir wirklich nur Spiegel, wären wir "leblos", also selbst nicht vorhanden. Der Ausdruck Gottes KINDER kommt meinem Empfinden, was ich bin, doch erheblich mehr entgegen.
Wenn ich wieder völlig in der Einheit aufgehe, kann "ich" mich gleich aufgeben, was soll ich dann noch hier auf der Erde. Sehe ich mich aber als göttliches Kind, als Kind des LEBENS, das LIEBE ist, dann habe ich auch wieder Wünsche, weil das einfach zu Kindern dazugehört, zu wünschen. Das ist ja hinreichend in sämtlichen Märchen nachzulesen.
Ist nicht auch das ein Wunsch, niemals mehr aus dieser Glückseligkeit des Einsseins herauszumüssen? Wer wünscht sich das denn, wenn "ich" gar nicht mehr existiert? Kind sein, wieder in den Mutterleib zurück, ja, ABER so ist EVOLUTION nicht gedacht oder?
Deshalb sehe ich gerade eben Jesus, der mir zeigt, wie es geht, als Gott-Mensch über diese Erde zu gehen, und das heißt
"mitten unter die Menschen und Schöpfung und zwar als MENSCH, nicht als "NICHTS"
Kind sein und Erwachsener sein, ganz Mensch sein. Ernesto Cardenal antwortete auf die Frage einer Journalistin, als was er sich sehe und was sein Streben sei. Er antwortete:
"ganz Mensch sein"
Soweit mein "Versuch" der Beschreibung, wie ich JETZT als "Erwachter" meinen weiteren WEG sehe.
Luther sagte z.B. sinngemäß. Und wenn ich nur noch einen Tag zu leben hätte, würde ich dennoch einen Baum pflanzen, einen Sohn zeugen, ein Buch beginnen zu schreiben. All das sind Wünsche, und zwar sehr menschliche und so wundervolle.
Langer Rede kurzer Sinn
Selbst hoch erhabene "LEUCHTTÜRME", göttlich Erleuchtete sind immer noch ein "ICH", ein Leuchtturm. Auch der weiseste Weise ist ein göttliches KIND! Aber er ist ein ICH, das Wort KIND sagt das klar aus.
wenn ich deine Wortwahl anschaue: „Berg der Verklärung“, „ völlig in der Einheit aufgehen“, „Glückseligkeit des Einsseins“, dann drängt sich mir der Verdacht auf, daß wir von ganz verschiedenen Dingen sprechen. Das hört sich für mich mehr nach einer mystischen Erfahrung an, so was soll es ja geben, ist mir aber eher fremd.
Der Ich-lose Zustand hat nichts mit Entrücktsein zu tun oder mit Extase. Er ist auch kein permanentes Schwelgen in Glückseligkeit. Ich bin immer auf den Marktplätzen dieser Welt unterwegs gewesen, daran hat sich nichts geändert. Ich habe auch nie meditiert oder Räucherstäbchen angezündet oder Mantras gebetet. Ich lebe ein ganz normales Leben wie jeder andere auch. Da sind Gedanken, da sind Emotionen, da sind Wünsche und Begehrlichkeiten. Mal ist mir kalt, mal ist mir warm, mal habe ich Hunger, mal Durst.
Der Unterschied zu früher ist nur: Das hat alles keine Bedeutung mehr. z.B. Wünsche: Sie kommen und gehen, ziehen vorbei wie Wolken am Himmel, und wenn ich sie mal genauer anschaue, lösen sie sich gleich wieder auf. Es sind Erscheinungen, Illusionen. Sie sind mir alle gleich-gültig, und wenn genau das Gegenteil des Gewünschten eintritt, begegne ich dem auch mit Gleichmut. Das was da geschieht, auf den äußeren und inneren Marktplätzen, nehme ich mit Faszination und Erstaunen zur Kenntnis, aber es hat nichts mit dem zu tun, was ich BIN. Es ist nicht verschwunden oder hat sich in einem Meer von Glückseligkeit aufgelöst – keinswegs. Die Affen toben immer noch durch den Wald. Das Ich ist ständig damit beschäftigt, die Welt der Erscheinungen in brauchbar/unbrauchbar, erwünscht/unerwünscht zu klassifizieren. Das wird immer so bleiben, schätze ich. Das sind Mechanismen, die gehören zum Überleben des Körpers einfach dazu. Man kann schließlich nicht alles essen. Ich beobachte das, ich lasse das geschehen, aber ich bin nicht dieses Ich. Ich muß dieses Ich auch nicht überwinden oder verleugnen oder vernichten. Wenn die Identifikation mit diesem Ich beendet ist, dann ist da auch kein Bedürfnis mehr, sich damit zu beschäftigen. Und ob dieses Ich nun eine großartige Erfindung ist oder ein Flop, das ist im Ich-losen Zustand auch keine Überlegung mehr wert. Aber einst ist sicher: Wenn das Ich einmal verschwindet, wenn der Verstand einmal schweigt, dann ist diese Welt in ihrer Schönheit und Perfektion einfach nur noch über-welt-igend. Weil dann alles genau zum richtigen Moment am richtigen Platz ist.
Einen Satz wie „Wenn ich wieder völlig in der Einheit aufgehe, kann "ich" mich gleich aufgeben, was soll ich dann noch hier auf der Erde.“ kann ich gar nicht nachvollziehen. Wieso muß ich auf der Erde etwas sollen? Ich bin hier, das genügt. Die Frage „was soll ich hier“, die mich früher ohne Unterbrechung beschäftigt hat, ist verschwunden. Es ist, wie es ist, verstehst du? Ob ich nun Individuum bin, oder Mitschöpfer, oder nicht - was kümmert es mich? Ob ich nun den persönlichen Wunsch gehabt habe, hier zu inkarnieren – wen interessiert das noch? Das sind alles Fragen, die für mich null Bedeutung mehr haben. Da bin ich nicht mehr für zuständig. Sollen sich andere die Köpfe drüber zerbrechen, wenn die Antworten sie beruhigen.
Wenn man nichts mehr begehren oder ablehnen muß (das eine gibt es sowieso nicht ohne das andere), dann hat das Leben eine ganz andere Qualität. Dann ist jeder Augenblick erfüllt. Sieben Tage in der Woche. Einen Unterschied zwischen „Ruhen“ und „Wirken“ gibt es für mich nicht mehr. Ruhen und Wirken ist eins, ich ruhe im Wirken und wirke im Ruhen. Weil ich nichts von beiden mache sondern alles durch mich geschehen lasse. Da gibt es für mich gar keine Entscheidung mehr, das geschieht einfach.
Ein feines verantwortungloses Leben ist das.
Gefühle von Ich, von persönlicher Bedeutung oder individueller Existenz schmelzen dabei nur so weg, wie Schnee in der Sonne. Ich habe nicht das Gefühl, dabei was verloren zu haben.
Alles hat seine Richtigkeit, .. irgendwann wird die Quantenphysik mit den Feldern alles geklärt haben, die Geistes- sich mit den Naturwissenschaften sich vermählt haben.
Wahrscheinlich wird Dir das nicht viel geben und muss es auch nicht, aber sogenannte Erleuchtete sagen, daß der Zustand, den Du beschreibst, doch noch zu was anderem führt, irgendwann. Daß die Affen doch irgendwann erledigt sind, weil eben das Relais, der Schaltkreis, der sie projeziert, verschwunden ist. Aber noch besser ist es natürlich, sich nicht darum zu kümmern, was irgendjemand sagt, sondern bei dem zu bleiben, was man selbst wahrnimmt. Als wäre unser Ego, das all dies projeziert, ein Seil, das in der Dunkelheit oder im Nebel für eine Schlange gehalten wird. Dieser Irrtum würde irgendwann erkannt werden und schließlich sei auch das Seil restlos verbrannt.
Sowohl Robert Adams, als auch Ramana Maharshi sagen, daß es nicht die Leere ist, an die man erst mal so denkt, sondern Glückseligkeit und Frieden (ähnlich dem Zustand, den man vor dem Einschlafen kennt oder aus anderen schwer beschreiblichen Stunden oder Tagen des Lichts und der Freude). Und ich persönlich vertraue dem, was die sagen. So ist es nun mal. Aber die Haltung, ich kümmere mich gar nicht um etwas, was da irgendwer, der Kaiser von China, Gandhi oder sonstwer, über Befreiung, Erleuchtung und so sagt, finde ich fast noch besser.
als ich selber noch ein Affe war, war mir das Herumtoben der Affen ziemlich lästig. (Aber die wollten einfach nicht auf mich hören). Seit ich immer mehr der Wald geworden bin, lasse ich sie gewähren. Vielleicht verschwinden sie irgendwann - obwohl, wäre eigentlich schade. Irgendwie gehören sie auch zum Leben als Wald dazu. (So eine Art Hintergrundrauschen, weißt du, das uns daran erinnert: Da war doch mal was?)
Ob das nun irgendwelchen Erleuchtungs-kriterien entspricht, vermag ich nicht zu sagen. Das überlasse ich lieber so klugen Leuten wie Ken Wilber und Co. Wenn es da eine Norm gibt, habe ich jedenfalls nicht vor, sie zu erfüllen. Erfüllung definiere ich anders.
Nun gibt es etliche Leute, die lassen die Dinge aus Liebe und achten gar groß die Dinge, die sie gelassen haben. Aber der Mensch, der in Wahrheit erkennt, dass, auch wenn er sich selbst lässt und alle Dinge, dass das dennoch überhaupt nichts ist - ja, der Mensch, der so lebt, dem sind in Wahrheit alle Dinge zu eigen.
Alle Unordnung des inneren und des äußeren Menschen wird geordnet in der Gelassenheit, in der man sich lässt und Gott überlässt.
Wahrlich, wir sind und wollen und wollten stets etwas sein, immer einer über dem anderen. Darum aller Streit und alle Mühe, dass man etwas ist, dass man groß, reich, hoch und mächtig ist. Ein jeder will stets etwas sein und scheinen.
Aller Jammer kommt allein davon, dass wir etwas sein wollen. Das Nichts-sein, das hätte in allen Lebensweisen, an allen Orten, an allen Leuten, völligen, wahren, wesentlichen, ewigen Frieden und es wäre das Seligste, das Sicherste und das Edelste, das diese Welt hat, - aber niemand will daran, weder reich noch arm, weder jung noch alt.