aber macht Spass, so als nicht Ich ein Ich zu sein. Der Affe Charley ist ja ma schon sehr menschlich, nur seine Sprache ist noch etwas gewöhnungsbedürftig.
Einst haben die Kerls auf den Bäumen gehockt, behaart und mit böser Visage. Dann hat man sie aus dem Urwald gelockt und die Welt asphaltiert und aufgestockt, bis zur dreißigsten Etage.
Da saßen sie nun, den Flöhen entflohn, in zentralgeheizten Räumen. Da sitzen sie nun am Telefon. Und es herrscht noch genau derselbe Ton wie seinerzeit auf den Bäumen.
Sie hören weit. Sie sehen fern. Sie sind mit dem Weltall in Fühlung. Sie putzen die Zähne. Sie atmen modern. Die Erde ist ein gebildeter Stern mit sehr viel Wasserspülung.
Sie schießen die Briefschaften durch ein Rohr. Sie jagen und züchten Mikroben. Sie versehn die Natur mit allem Komfort. Sie fliegen steil in den Himmel empor und bleiben zwei Wochen oben.
Was ihre Verdauung übrigläßt, das verarbeiten sie zu Watte. Sie spalten Atome. Sie heilen Inzest. Und stellen durch Stiluntersuchungen fest, daß Cäsar Plattfüße hatte.
So haben sie mit dem Kopf und dem Mund den Fortschritt der Menschheit geschaffen. Doch davon mal abgesehen und bei Lichte betrachtet sind sie im Grund noch immer die alten Affen.
ZitatWenn Deepak Chopra dasselbe meint, dann verstehe ich nicht, wieso er dann das Thema "Erfolg" oben drüber hängt. Na ja, ich vermute, er will natürlich seine Bücher verkaufen, und Erfolgsratgeber verkaufen sich nun mal besonders gut. Erfolg wollen schließlich alle, während der Ich-lose Zustand eigentlich eher unattraktiv ist. Jedenfalls für den, der ihn nicht kennt.
mal ganz abgesehen davon, was Deepak Chopra mit diesem Text rüberbringen wollte, was ja niemand abschließend beantworten kann, bin ich der Meinung, dass der Erfolg einer Botschaft immer davon abhängt, wo sich derjenige befindet, der sie empfängt.
Unter Erfolg versteh ich, dass es was in mir bewirkt, was ich für mich persönlich positiv bewerte und mich freier und damit auch glücklicher fühlen lässt.
Ich glaube schon, dass es Zwischenetappen gibt, an denen wir alle mal vorbeikommen. Vielleicht warst du da einfach schon.
Gegen ein bisschen (Selbst-)Marketing habe ich nichts (Klappern gehört zum Handwerk und kann richtig Spass machen), es würde mich allerdings sehr wundern, wenn Deepak Chopra dies aus empfundener Not täte, da er ja dann seine eigenen Gesetze nicht verstanden hätte. Aber auch hier: Verstehen, begreifen und umsetzen können sind verschieden Stati und machen die Theorie dadurch nicht zwangsläufig unwirksam.
Evolution ist der leidenschaftliche WUNSCH des Lebens, sich zu entblättern und auszudehnen. Das Chaos-Kind streckt die Arme nach Mutter Ordnung aus. Jeder Fluss fließt, steht er länger still, wird das Wasser brackig. Das Meer wird von Ebbe und Flut bewegt.
Ruhe und Bewegung. Ins Nicht-Ich wieder heraustreten ins Ich.
Wenn "ich" von mir sage, ich sei im Einen aufgegangen, wer spricht dann das Urteil aus, dass D. C. mit seinen Büchern Geld verdienen möchte? Urteilt nicht immer nur das Ego? niemals das göttliche Selbst?
Hier noch ein Ausschnitt aus Deepak Chopras Buch über das erste geistige Gesetz des Erfolgs, das Gesetz des reinen Potentials:
Es gibt ein Gebet in A Course in Miracles (Ein Kurs im Wundern), in dem es heißt: „Heute werde ich nichts beurteilen, ws mir zustößt. Urteilslosigkeit schafft Ruhe im Geist. Durch Schweigen, Meditation und Vorurteilslosigkeit gewinnt man Zugang zum ersten Gesetz des reinen Potentials. Wenn man damit angefangen hat, kann man noch eine vierte Komponente hinzufügen. Diese bedeutet, sich regelmäßig in direkten Kontakt mit der Natur zu begeben, um die harmonische Interaktion zwischen einem Wald, einem Berg, einem See, dem Meer oder der Wüste zu erfahren. Die Verbindung mit der menschlichen Intelligenz hilft einem ebenfalls, Zugang zum Feld des reinen Potentials zu gewinnen.
Man lernt auch, mit der innersten Essenz seines Wesens in Kontakt zu treten. Dieser wahre Kern liegt jenseits des Egos. Er ist furchtlos, frei, gegenüber Kritik immun, hat keine Angst vor Herausforderungen. Er ist niemandem unterlegen noch überlegen und voller Zauber, Mysterium und Magie.
Zugang zum wahren Wesen verleiht einem zudem Einsicht in den Spiegel der Beziehung, denn alle Beziehungen sind Abbilder der Beziehung zum Selbst. Wenn man z.B. Schuld, Angst und Unsicherheit empfindet hinsichtlich Geld, Erfolg oder etwas anderem, sind dies die Abbilder von Schuld, Angst und Unsicherheit als Grundaspekte der Persönlichkeit. Kein Geld oder Erfolg der Welt können diese Grundprobleme des Seins lösen: nur die intime Nähe zum Selbst führt wahre Heilung herbei. Und wenn man im Wissen vom wahren Selbst verwurzelt ist, wenn man wirklich und wahrhaftig sein innerstes Wesen versteht – dann fühlt man sich nie mehr schuldig, ängstlich oder unsicher hinsichtlich Geld, Wohlstand und der Erfüllung von Wünschen, denn man erkennt, dass die Essenz allen materiellen Reichtums LEBENSENERGIE ist, reines Potential. Und dieses reine Potential ist identisch mit unserem eigentlichen Wesen.
Franz Kafka sagte einmal: Du brauchst dein Zimmer gar nicht zu verlassen. Bleib an deinem Tisch sitzen und lausche. Du brauchst nicht einmal zu lauschen. Warte einfach. Du brauchst nicht einmal zu warten, lerne einfach, still zu sein, still und allein. Dann wird die Welt sich dir aus freien Stücken zur Demaskierung anbieten. Sie hat keine andere Wahl. Ekstatisch wälzt sie sich zu deinen Füßen.
Die Fülle des Universums – seine üppige Zurschaustellung und Vielfalt – sind ein Ausdruck des kreativen Geistes in der Natur. Je stärker man darauf eingestimmt ist, um so besseren Zugang gewinnt man zu ihrer unendlichen, grenzenlosen Kreativität. Aber zunächst muss man über die Unruhe des inneren Dialogs hinausgehen und sich auf jenen reichen, üppigen, unendlichen, kreativen Geist einstimmen. Dann schafft man die Möglichkeit dynamischer Aktivität, während man zugleich die Stille des ewigen, unbegrenzten kreativen Geistes in sich trägt.
Die kostbare Kombination des stillen grenzenlosen, unendlichen Geistes mit dem dynamischen, gebundenen, indiviudellen Geist ist das perfekte Gleichgewicht aus Stille und Bewegung, das alles erschafft, was man will. Diese Koexistenz aus Gegensätzen – Stille und Dynamik zugleich – macht einen unabhängig von Situationen, Umständen, Menschen und Dingen.
Wenn man gelassen diese kostbare Koexistenz der Gegensätze anerkennt, stimmt man sich auf die Welt der Energie ein – die Quantenmasse, das nichtmaterielle Nichts, die Quelle der materiellen Welt. Diese Welt der Energie ist flüssig, dynamisch, widerstandsfähig, wechselnd, in ständiger Bewegung. Doch gleichzeitig ist sie unveränderlich, still, gelassen, ewig und ruhig.
Stille allein ist das Potential für Kreativität; Bewegung allein ist Kreativität, die auf einen bestimmten Aspekt ihres Ausdrucks begrenzt ist. Doch die Kombination aus Bewegung und Stille ermöglicht einem, die Kreativität in allen Richtungen zu entfesseln – gleich, wohin die Macht der Aufmerksamkeit einen leitet. Und gleich, wohin du mitten in der Bewegung und Aktivität gehst, du trägst die Stille in dir. Dann wird die chaotische Bewegung ringsum niemals deinen Zugang zum Sammelbecken der Kreativität überschatten, zum Feld des reinen Potentials.
Abraham sagen auch immer und immer wieder, dass Wunschlosigkeit und Fehlen von Kontrast (=Komposition von Gewünschtem und Unerwünschtem) zum "Krepieren" führen würde. Sie nennen das weltliche Sterben absichtlich mit diesem respektlosen Wort, da es ja in der Ewigkeit, kein Sterben gibt.
Wir sind zum Wünschen hier und die Kombinatorik unserer ständig fließenden, kleinmenschlichen Bedürfnisse sind eben gerade die Ausdehnung des Universums. Ohne die, die hochgelobte Welt hinter dem Schleier überhaupt nicht mehr existieren würde.....mangels Bewegung...mangels Leben. Das Wünschen geschieht dabei vollautomatisch. Wir sind so strukturiert. Das Hereinholen zu Lebzeiten ist möglich, aber ob wir das tun ist für das Bewegen unerheblich, da Wünsche sich immer realisieren...und wenn es nur hinter dem Schleier vollzogen wird.
Ich kriege alles, was ich will, weil ich alles will, was ich kriege.
Ich bin im Einklang mit dem Strom des Lebens und dem Lebensplan. (wer auch immer den geschrieben hat).
Ich weiß, daß das Leben perfekt ist, so wie es sich vor mir und im mir entfaltet, und keiner Korrektur bedarf.
Es gibt nur noch einen Wunsch: Sich ganz dem Fluß des Lebens anzuvertrauen, sich ganz und gar Gott hinzugeben und ihm zu dienen, ganz gleich in welcher Form.
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Aber: Diese tiefe Sehnsucht ist zugleich auch immer die größte Angst. (Was wird denn dann aus mir? Werde ich dann nicht krepieren?)
Aus dieser Angst werden alle anderen Wünsche geboren, die im Grunde nur verschiedene Varianten sind, die Kontrolle zu behalten über das Leben, und die Kontrolle über Gott. Lieber selbst ein bißchen Gott sein, wer weiß, ob man ihm trauen kann. Vielleicht ist er ja auch nur ein Mensch. (Es gibt ja tatsächlich Leute, die meinen, daß sie hier sind um Gott ein bißchen auf die Sprünge zu helfen, sozusagen als Entwicklungshelfer für den armen Kerl – erstaunlich, zu welchem Größenwahn das Ego fähig ist).
Doch zurück zur Kontrolle:
Techniken zur Wunscherfüllung und Strategien für den Erfolg lernen zu wollen, zeugt meines Erachtens nur von Mißtrauen in den Lauf des Lebens und der Angst, etwas zu verpassen.
Mögen sie auch noch so spirituell daherkommen, sie nähren im Grunde nur das Ego und seine Angst vor dem Mißerfolg. Sie lenken die Aufmerksamkeit in Richtung Angst, denn wer Erfolg anstrebt, der glaubt auch an Mißerfolg.
Der Run auf die ganze „Erfolgreich-sein“-Literatur ist für mich der Ausdruck einer tiefsitzenden Angst vor dem Scheitern.
Gemessen an den Verkaufszahlen dieser Bücher müßten wir ein Volk von verkörperten Erfolgsstories sein. Es scheint aber eher so, daß der Erfolg (zumindest finanziell) sich auf die Autoren dieser Bücher beschränkt. Ist ja auch logisch. Wer an Erfolg glaubt, kauft solche Bücher nicht. Und wer an Mißerfolg glaubt, dem werden diese Ratgeber nichts nützen, weil sie den Glauben nähren, daß man es nur richtig anpacken muß und damit die Angst bestärken, daß man es auch falsch machen kann.
Es gibt sicher erfolgreiche Menschen. Die einen haben glückliche Beziehungen, die anderen ihren Traumberuf, wieder andere viel Geld und ein schönes Haus, und manche sogar alles gleichzeitig. Aber sie unterliegen oft dem Irrtum, daß sie das selbst „geschafft“ hätten (oder eso-deutsch: erschaffen hätten), und anstatt einfach dankbar zu sein für diese Geschenke schreiben sie Bücher darüber, wie man es „schaffen“ kann, verbreiten ihren eigenen Irrtum millionenfach und lassen Millionen Leser ratlos und verzweifelt zurück, die sich in Selbstvorwürfen ergehen, weil sie es einfach nicht „schaffen“. (Sind mir hier im forum auch schon begegnet).
Nun, ich will niemandem einen Vorwurf machen. Es gibt Hütchenspieler, und es gibt die, die sich darauf einlassen weil sie meinen, sie würden es durchschauen, was gespielt wird.
Ich wundere mich nur, daß dieser ganze Bereich immer noch als „Spiritualität“ verkauft und abgekauft wird.
Zum Schluß noch ein kleiner Satz von Bert Hellinger (sinngemäß zitiert), dann habe ich fertig:
Die Menschen laufen dem Glück hinterher, und rennen dabei so schnell, daß das Glück gar nicht mehr mitkommt.
Merkwürdig ist, wenn man was Nerviges bekommt, eine Situation oder ein Thema, immer und immer wieder, wenn man dann merkt, irgendwie will ich das oder irgendwas will das.
Vor Jahren war ich bestürzt darüber. Das, was ich nicht wollte, wollte ich irgendwie doch. Zumindest Teile von mir wollten es, andere Teile nicht. Oder zumindest auf einer tieferen Verständnisebene hat auch das Negative seine Richtigkeit. Zunehemend muss ich grinsen oder lachen. Zwischen dem Fluchen.
Also lieber Jochen, das Kind in mir wollte/will spielen, Energien bewegen.
Nun meine Assoziationen bunt durcheinander gemixt:
Josef Degenhardt mit seinem Song fällt mir ein:
"Alle haben sie recht recht, sie haben alle recht...."
Dem Glück hinterherlaufen? Oh wie lieben Kinder das Fangenspielen, wie lieben Verliebte das Fangen spielen. Das girl rennt weg, der Boy hinterher, dann umarmen sie sich und ... dann machen die so Sachen (psssssst )
Gott und ich, ist da eine Trennung? Alles was ist, IST GOTT. Dasselbe gilt für Glück. Da alles eins ist, kann ich das Glück nie verlieren, da es immer in mir ist. Ich habe lediglich Verstecken damit gespielt und schließlich sind Überraschungseier der Hit, weil man nie vorher weiß, was drin ist.
Fangen und Verstecken - welches Kind liebt es nicht? ob nun 4 oder 60 Jahre?
Lies mal nach Jochen, wie oft du "ich" schreibst.
z.B.
Ich wundere mich, dass.
Selbst auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole ...
wenn es kein sich getrent fühlendes Ich gibt, wer empfindet etwas als Gefahr? Wer stellt fest, dass er sich wiederholt? und weshalb stört es ihn, dass jemand das kritisieren könnte? denn woraus sonst soll die Gefahr bestehen?
Ich jedenfalls habe das Spiel mit dem Nicht-sein, Eins-sein für mich als Spiel entdeckt, doch nur das zu spielen ist mir einfach zu langweilig geworden. Dann kann ich wirklich aus dem body raus und mich in der Quelle auflösen. Solange ich noch Mensch bin, will ich auch andere Spiele spielen,
weglaufen, verstecken, suchen, finden.
Wie gesagt, alle haben sie recht, und alle mag ich, obwohl oder gerade weil sie recht haben, was immer auch recht oder richtig ist. Darüber scheiden sie ja die Geister, schätz "ich " mal
Wenn alles eins ist, ist das Einheitssuppe und darin mog i a net imma bruzzeln.
Eine Geschichte von mir aus dem Jahre 2002: Damals war für mich Gott noch ein von mir getrennter Abba. (mei war ich da so herrlich naiv, ob ich heute etwa gscheiter bin? hab da so meine Bedenken )
Geschichte:
"Wenn ich mich in den Engelbereichen aufhielt und meine großen Brüder mich neckten und ärgerten, ob nun EE Michael oder... dann hüpfte ich unserem DAD (ABBA) in die Arme und von da "oben" haute ich auf die blöden und doofen Jungs ein. Und die wurden sowas von wütend auf die Kleine, dass die immer vorgezogen wird, kicher. Werde ich ja gar nicht, ich war nur schlauer, ätsch. Denn ich entdeckte schnell, willst du aus der Gefahrenzone raus, dann hüpf an den höchsten Punkt, wo niemand dich fassen kann, na und ist GOTT nicht der HÖCHSTE PUNKT??? Nur Angst habe ich halt nie vor Gott gehabt, hatte noch nie Angst vor Männern (laaaaaaaaach).
In diesem Sinn, mit Humor geht alles besser, und wenn mich König Salomon weiter tratzt, (das versucht er seit 7 Jahren) dann streck ich ihm auch heute noch die Zunge raus, und wenn St. Germain sich wieder als der Oberking aufbrezelt, dann zeige ich ihm ne lange Nase. Nur weil die weiser sind (meinen sie) knie ich noch lange nicht nieder vor ihnen, bin doch nicht bescheuert.
Für mich ist und bleibt jeder Kaiser "nackt".
ich als Nichts spiele genauso leidenschaftlich gerne, wie als Ich und hoffe, dass ihr alle mitspielt, egal wer oder was ihr glaubt zu sein oder NICHT zu SEIN.
Ich kann Gott sehen als alles was ist, und im nächsten Moment wieder als lieber Abba und mich als seinen Sohn. Seine väterliche Präsenz wahrnehmen, seine Stimme hören. Ich kann mich als DAS sehen und gleichzeitig Sätze schreiben, die mit "Ich" anfangen.
Und solche wunderlichen Gedanken wie:
Zitat"Wenn alles eins ist, ist das Einheitssuppe und darin mog i a net imma bruzzeln."
habe ich noch nie gehabt. Crazy. Hast du das wirklich schon mal so erlebt? Oder ist das nur eine Vorstellung? Oder eine Befürchtung?
Bin ich jetzt richtig neugierig. Da wärst du die Erste, die ich kennenlerne, die sagt: oh, ich habe die Einheit erfahren, aber das war mir zu langweilig!
Ich weiß, daß viele solche Befürchtungen hegen, und deshalb auf dem "Ich" bestehen. Habe ich früher auch oft gehabt, und mir jede Menge Theorien ausgedacht, warum meine individuelle Existenz eine Bedeutung haben könnte. Ist aber letztlich alles nur mindfuck. Persönliche Geschichte, Individualität, das hält nur unnötig auf. Formen von Angst, Angst vor dem Formlosen. Angst vor dem Krepieren. Aber irgendwann erwischt es einen doch. Trotz aller Vorbehalte.
Nein Jochen, ich habe einfach Langeweile und will spielen. Ich spiele auch meine eigene heilige Familie. Mal bin ich mir Vater, mal Mutter, mal Kind. Das alles findet in MEINEM BEWUSSTSEIN statt. Im Zen gibt es kein Du, im Christentum gibt es ein Du, das sich in der unio mystica auflöst.
Natürlich ist alles EINS - EXISTENZ - doch in der Wahrnehmung gibt es Dich und Mich, sonst würden ja jetzt gerade du und ich dasselbe denken, fühlen, schreiben. Wie auch immer wir jetzt das in Worte fassen, in dieser körperlichen Form gibt es Dich und Mich. Und genau dieser Mensch, der dir jetzt antwortet, will spielen.
Alle Worte sind menschliche Kreationen, um sich als Du und Ich besser zu verstehen. Ohne Worte gäbe es dieses Forum nicht. Ohne Worte gäbe es GOTT (als Vorstellung) nicht, ein ICH nicht, Einheitserfahrung nicht, usw. Doch wieder völlig unbewusst werden, geht ja wohl nicht.
Das Erwachte ist immer erwacht.
Meine momentane Erfahrung ist, dass ich, wenn ich spielen möchte, ein Du suche, weil allein spielen okay ist, gemeinsam spielen aber auch. Ich kann Solokünstler sein oder Mitspieler in einem Orchester.
Was deine Frage anbelangt, ob es möglich sei in der Einheitserfahrung Langeweile zu empfinden, sage ich als ICH im Augenblick ja. Sicher könnten wir jetzt darüber nachsinnen, ob ich wirklich diese Einheitserfahrung hatte. Genauso könnte ich mit jemandem darüber diskutieren, ob er wirklich verliebt ist.
Auf jeden Fall fühle ich mich l e b e n d i g
in diesem Austausch hier und wiederhole mich noch einmal. Du bist nicht ich, in dir gehen andere Gedanken und Gefühle um, als in mir. Und ja, ich bin auch neugierig, wie du die Einheitserfahrung lebst, erlebst. Ob das nun unbeschreiblich ist oder zu beschreiben geht, auf dieses Experiment möchte ich mich gerne einlassen, du auch?
Aber guck, dazu gehören schon wieder mindestens zwei, nämlich Du und ich. Wie also erlebst du dieses Einssein im Alltag praktisch, das interessiert mich brennend und hiermit zeigt sich klar und deutlich, dass in mir noch mindestens ein WUNSCH brennt: Und ich genieße diesen Wunsch sehr intensiv und freue mich, dass ich noch Wünsche in mir entdecke.
Angst vor dem Krepieren, oder vor dem Tod habe ich nicht mehr, höchstens vor körperlichen Schmerzen. Doch diese Angst frisst mich nicht mehr auf, hält mich nie mehr in ihrem Bann. Die Schmerzen bleiben auf den Bereich beschränkt, in dem sie vorhanden sind, aber ich bin immer mehr als meine Schmerzen und identifziere mich nicht mehr mit ihnen.
Siehst du, Angst vor dem Krepieren ist mir also z.B. schon seit Jahren fremd. Tod gibt es für mich nicht mehr in meiner Vorstellung. Formen wechseln lediglich ihr Aussehen.
Tod wo ist dein Stachel, Hölle, wo ist dein Sieg.
Beides waren nur Vorstellungen in mir und nun nicht mehr.