Der Weg in die Erfahrung beginnt oft in ganz normalen Lebenskrisen: Ein lieber Mensch stirbt, ein Unternehmen geht bankrott, eine Scheidung steht an. Der Weg beginnt, wenn nach dem Sinn einer solchen Situation gefragt wird und damit nach dem Sinn des Lebens überhaupt. Krisen sind nichts anderes als Stationen im spirituellen Wachstumsprozess. Jedes Stadium bringt Veränderungen, die unter Umständen sehr leidvoll erfahren werden. Das ist die Dialektik des Fortschritts auf spirituellem Gebiet.
Die zweite Stufe des spirituellen Weges ist das Fallen der Gottesbilder. Der alte Glaube gibt keinen Halt mehr. Gott ist tot. Die mystische Literatur ist voller Klagen der Mystiker über Gott.
"Warum hast du mich in die Wüste geführt? Warum muss ich durch diese Nacht gehen?" -
Das Leben hat seinen Geschmack verloren. Die "Nacht der Sinne" lässt das Leben öde und fad werden. Aber der Mensch weiß trotz aller Unsicherheit, dass es eine Heimat gibt, wo er herkommt, wo alles in Ordnung ist.
Die dritte Stufe des spirituellen Weges ist der Tod des Ich. Der Tod des Ich ist die Voraussetzung für die Erfahrung Gottes. Wo kein Ich mehr ist, ist auch kein Gegenüber, auch kein Gott. Alle Hoffnungsbilder und religiösen Versprechen fallen wie ein Kartenhaus zusammen. Es bleibt das, was die Mystik mit Nichts bezeichnet. Damit hört die Umschreibung mit Begriffen auf. Nur die mystischen Texte lassen ahnen, dss diese Leerheit nicht leer ist und das Nicht nicht nichts ist.
Ja wenn jemand durch diese oft so grausamen 3 Phasen gegangen ist, dann hört es sich so leicht an. Wenn ich das lese und bin gerade da, wo alles anfängt, z.B. der liebste Mensch ist gestorben, ich habe keine Arbeit mehr, habe Krebs...
Theorie und Praxis.
Was ich empfinde ist, dass bei vielen hier die zweite Phase eingetreten ist, wo plötzlich nach langen Jahren scheinbaren Lichts und spirituellem Wohlbefinden oder doch eines gewaltigen seelischen Trostes die Gottesbilder bröckeln und das war für mich jedenfalls schrecklicher noch, als die Phase, da ich nicht mehr an Gott glaubte.
Daher wollte ich, als Zweifel an meinem personalen Gottesbild auftauchten, mich auch umbringen. Denn wenn es Gott auch nicht gibt, wo es schon keine Liebe unter Menschen gibt, nicht die, die ich suchte, dann ist alles sinnlos.
Diese dunkle Nacht der Seele, als alles, an das ich glaubte, sich in Luft auflöste, ist grausam, höllisch. Am schlimmsten jedoch war, als ich erkannte, dass Selbstmord auch nicht mehr half. Denn was konnte ich töten, diesen Körper. Doch war mir auch glasklar, deshalb gibt es mich weiterhin, weil ich
EWIGES BEWUSSTSEIN
bin. Ich dachte damals, als ich sah, dass es keine Person namens Gott gibt, das wäre schon das schrecklichste. Doch es kam noch viel schrecklicher. Denn nun gab es nicht einmal ein Entkommen durch Verlassen des Körpers?
Woher weiß ich denn so genau, ob das alles wirklich stimmt, was über das Jenseits beschrieben wird? Ich habe schon viele Jahre Kontakt mit "drüben", ob Engeln oder Verstorbenen. Wenn das nun alles Illusion ist?
Ja aber......
Wenn es keine Illusion ist? und ich dann ohne diesen Körper "drüben" in noch schlimmere Qual komme.
NEIN! hier war kein Einziger mehr, der mir noch helfen konnte. Ich musste erleben, dass ich durch diese Finsternis ganz allein durch musste, weil nur meine eigene Erfahrung mich sicher macht. Alles, was andere sagen, kenne ich nur dem Hörensagen nach, aber ich habe es nicht selbst erlebt.
"Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?"
oder
Hilfe, Hilfe, hilft mir denn keiner?
Als meine Tochter geboren wurde, erlebte ich, dass ich alleine durch musste, als das Gotteskind, der göttliche Mensch (Gott-Mensch) in diesem Körper geboren werden wollte, erlebte ich, dass ich ebenfalls allein durch musste.
Und ich kann nur sagen, es war schrecklicher als alles andere, das ich je erlebte.
Bis vor ca. acht Tagen glaubte ich noch, dass ewig diese Leere bleibt, ein verdammt grausliger kalter Zustand, zu sein, wenn auch zwischendurch mal Stunden der Freude da waren.
Jetzt plötzlich ist ALLES ich oder ALLES IST LEBEN. Es sind ja nur Worte, die umschreiben, doch niemals ganz ausdrücken können, was da in einem abläuft.
Es geht immer weiter .... Es gibt kein Ende, nur Stufen, sowie im Gedicht von Hermann Hesse.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns hilft zu leben.
So geht der Anfang in diesem Körper/Geist namens Antalia weiter:
Was ich hier schreibe, fließt einfach aus mir heraus, ungefiltert, einfach so, wie es von mir heute gefühlt, erlebt, gesehen wird:
"Jetzt sieht man das Licht noch nicht, das hell am Himmel scheint, doch wenn sich die Wolken verziehen, ist es klar"! (ein Lieblingssatz von mir aus der Bibel)
klar - Verklärung - Erklärung - clarity -
Erwachen - lachen - freuen -
War es Paulus?, der schrieb: "Freuet euch und abermals, sage ich, freuet euch, und lasst euer Licht leuchten"
Das ist kein Gebot, sondern das ist der "Zustand", nachdem aus dem Nichts Alles wird.
Halleluja
In mich - diese göttliche Form namens Körper oder Mensch - ist die kindliche Freude zurückgekehrt im heißen - diemals aber sehr kühlen - Monat August. Mit mir ist heute auch draußen in der Natur der Himmel nach langen dunklen regennassen Tagen endlich wieder
W o l k e n l o s!
GNADE -
Oh danke lieber VATER, dein Kind ist nachhause zurückgekehrt. Die Sehnsucht hat sich in pure kindliche FREUDE verwandelt. Noch letzte Nacht kam wieder Sehnsucht hoch in diesem Körper, und ich empfand ihn als Gefängnis, so eng, so eingeschlossen, wollte mich doch ausdehnen zu dir in die Unendlichkeit, wollte fliegen, überall hin, tanzend, singend, Weite...Weite, wann endlich werde ich
auf die NEUE WELT
kommen?
Die verlorene Tochter ist ZUHAUSE. Jetzt beginnt das Freudenfest - ein Friedensfest - .
Tiefe Rührung und so viel Dankbarkeit, unendlich schön. Die Worte Gnade, Dankbarkeit verwandlen sich plötzlich in kostbare rosa Perlen, die harte Austernschale des sich getrennt fühlenden "Ichs" ist auseinandergebrochen, zerbröckelt, zu feinem Staub geworden.
Worte sind nun zu etwas Wundervollem verwandelt. Wie konnte ich nur aus den Worten Gnade und Dankbarkeit etwas Demütigendes herauslesen? Sie singen und klingen doch wie eine Symphonie.
Hat so Beethoven empfunden, als er die Ode an die FREUDE komponierte?
Ein Kind fühlt seinen Körper niemals als Gefängnis. Es denkt ja darüber noch nicht nach,
WER BIN ICH,
sondern
freut sich an seinem Körper, nimmt seine Fingerchen und Fußzehen in den Mund, nuckelt mit einer solchen sinnlichen Lust an der Brust der Mutter. Wie konnte ich das vergessen? Ich sah es doch bei meinen beiden Babys, hörte ihr Jauchzen, sah in ihre leuchtend klaren Kinderaugen, die noch völlig unverschleiert mit Klarheit in diese Welt und in meine Augen schauten.
Meine Augen waren verschleiert, nicht die Augen meiner Kinder damals.
Blödsinn, wie ein Buddha jahrelang mit verschränkten Beinen zu sitzen - klar achte ich das - aber kann es doch als Blödsinn titulieren.
Sorbas-Buddha (Osho)
Mensch-Gott
Die Form ist genauso heilig wie der Geist - die Kraft die alles erschafft -
Dann hat also die Himmlische Hochzeit - die Chymnische Hochzeit - heute erst in diesem Körper stattgefunden? Wie mir von Gott versprochen wurde im Frühling d.J. nach acht Jahren. Vor acht Jahren im August glaubte ich schon einmal, diese HOCH-ZEIT die allerhöchste Zeit der menschlichen Seele - habe bereits stattgefunden.
Es war die Verlobungszeit - Wahrlich eine lange Prüfung, diese vergangenen acht Jahre, fast schien es, als ob ich nicht mehr kann, aufgebe. Aber eben nur f a s t .
"Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich Herz zu Herzen findet!"
Zitat von Antalia*Bis vor ca. acht Tagen glaubte ich noch, dass ewig diese Leere bleibt, ein verdammt grausliger kalter Zustand, zu sein, wenn auch zwischendurch mal Stunden der Freude da waren.
Jetzt plötzlich ist ALLES ich oder ALLES IST LEBEN. Es sind ja nur Worte, die umschreiben, doch niemals ganz ausdrücken können, was da in einem abläuft.
Liebe Anatalia,
vielleicht magst Du schreiben wie der "Übergang" für Dich war? (wenn nicht, ist auch ok)
Was fand statt im Zeitraum von dieser "ewigen Leere" zu "Jetzt plötzlich ist ALLES ich oder ALLES IST LEBEN"?
Bist Du morgens aufgewacht und alles war anders, die Fülle war plötzlich da, Dir war plötzlich bewusst das ALLES EINS ist?
Jeden Abend war ich abgekämpft und wollte aufgeben, das denkende Ich konnte mich eben viel eher verwirren, wenn der Körper müde war. Das setzte sich dann im Schlaf fort, so dass es selten ein ruhiger, geschweige denn, langer Schlaf war.
Meine Krücke:
Es taucht alles auf in diesem Körper/Mind.
Doch war einfach immer eine Sperre da, scheinbar Sehen und doch verschleiert, die Wolken halt. Dann versuchte ich diese
Grübelphasen des Verstandes
als Babys Spaziergang zu benennen. Wenn Babys nicht einschlafen können, oft nachmittags, schreien sie, um müde zu werden. So jedenfalls hörte ich einmal, ob meine Beiden das auch taten, erinnere ich mich nicht mehr.
Wenn ich morgens aufwachte, der Körper etwas mehr Kraft hatte, gab es Zeiten der Freude, des sich Ganz fühlens, auch der Verstand hielt mal ab und an die Luft an.
Diese Phasen der Freude wurden allerdings von Tag zu Tag länger, so dass der Mut Nahrung bekam nach dem Motto, wenn diese Freude einmal da war, kommt sie sicherlich auch morgen wieder usw.
Bewusstseinserweiterung mehr und mehr. Doch auch immer wieder dieses Zweifeln, Hoffnungslosigkeit. Vor allem auch, weil der Körper mehr und mehr streikte. Es war ihm wohl zu anstrengend dieser gewaltige Umbruch. Sämtliche Zellen schrien und liefen Amok. Es gab kaum noch etwas, was der Körper essen wollte, Blähungen, Ekel. Selbst ein Glas Wein hatte keinerlei entspannende Wirkung mehr.
Manchmal konnte ich noch Eis essen, das Süße ging am längsten. Doch plötzlich Ekel auch davor. Kaum lag der Körper, fing es in den Angeweiden wie verrückt an zu rumoren, also raus aus dem Bett, Bauch in kreisenden Bewegungen massieren, rein ins Bett, manchmal dauerte das 3 bis 4 Stunden. Irgendwann wenn der Körper endlich todmüde war, 3 bis 4 Stunden Schlaf.
Allmählich wandelte es sich.
Die Stunden des Schlafens wurden wieder mehr. Was jedoch immer und immer wieder furchtbar war, war diese
Sehnsucht
Ich will heim, der Körper macht diese Transformation nicht mehr mit. Ich werde ihn erlösen. Aber es war keine genügende Triebkraft mehr da, ihn "zu töten".
Erst in diesen letzt acht Tagen
verlor sich diese Sehnsucht fast ganz, trat nur noch in ganz kurzen Wellen auf, die ich einfach zuließ und wie von Geisterhand löste sich der Schmerz in pure Liebe und Freude auf.
Seit ungefähr 5 Tagen ist es nocheinmal anders geworden.
Ich habe plötzlich wieder den Antrieb gehabt, hier zu schreiben. Doch abends kam wieder der Zweifel hoch:
"Nutzt ja sowieso nichts, es wird mich sowieso kaum einer verstehen, wahrscheinlich nerve ich mit meinem dauerenden "ich-los" sein andere!"
Dann beschloss ich, nicht mehr darüber zu schreiben, war aber sehr traurig darüber, weil die Liebe in mir nach Mitteilen drängte und schlief ein. Allerdings seltsamerweise nun immer sechs bis sieben Stunden.
Das hatte den Effekt, dass ich morgens nun immer ausgeschlafen aufwachte. Und das Kind in mir wieder zum Vorschein kam und mich an den PC trieb, weiterzutexten.
Gestern nachmittag, als ich mit Viola-Annnai noch austauschte, trat schon wieder diese Sehnsucht auf, und ich wollte mit aller Kraft diesen Körper loswerden, weil er mir immer noch als Gefängnis erschien. Plötzlich begann mein Herz stark zu schmerzen bis in den linken Arm hoch und ich hoffte, endlich sterben zu können.
Gleichzeitig war aber bereits das innere Kind stark genug und meuterte. Um diese gewaltige Spannung loszuwerden, ging ich spazieren, wollte etwas essen. Aber egal was ich ansah, es ging nicht an mich. Nun fing auch noch ein Vorderzahn an, zu schmerzen.
Zuhause setzte ich mich vor den TV, um mich abzulenken, dann kam die Sendung über ZEN auf 3sat. Das beruhigte meinen Geist soweit, dass ich einschlafen konnte.
Erst heute morgen um 11.30 Uhr, als ich wieder ausgeschlafen die Augen öffnete, ahnte ich, dass es klar werden wird, so wie vor meinem Fenster der Himmel. Also vertraute ich wie schon so oft, Gott in mir, warf den PC an, setzte mich davor, legte meine Hände auf die Tasten und los gings.
Bzw. heute habe ich zuerst mit meinem Tagebuch begonnen und es ist dann wie immer alles von alleine aus mir herausgeflossen. Mein Verstand hat daran nur den Anteil, die Worte in verständliche Aneinanderreihung zu bringen, damit es Leser eben auch mit Verstand einigermaßen verstehen können.
So das floss auch wieder einfach aus den Fingern. Ob es klar ist, weiß ich nicht. Ich lese stets das aus mir Geschriebene auch erst hinterher zum ersten Mal.
Denn als Gefühltes ist es erstmal ein großer Wirrwarr im Kopf und Körper, Chaos.
So völlig "nackt" mich zu zeigen, da taucht noch Angst auf. Ich lasse sie zu und hoffe immer wieder, dass ich weiter schreiben kann. Doch das mit der Angst, mich so verletzlich zu offenbaren geht schon so, seit ich veröffentliche in Foren, was in mir ist.
Es ist schon erstaunlich, dass nach all den Jahren des öffentlichen Outens diese Angst immer noch auftaucht. Es ist eben so. Zuspruch kann ich gut gebrauchen, als Mensch. der ich immer noch bin.
Was Du schreibst mit der Hoffnungslosigkeit, den Zweifeln, dem wenig essen kann ich ganz gut nachvollziehen. Das geht mir ähnlich. Bei mir -> Kein Wunsch mehr nach Pizza, Schokolade und Alkohol - brachte die vergangenen Wochen mal eben -6 kg Hat Elke nicht kürzlich auch etwas von wegen "wenig bis gar nichts essen" geschrieben? Ich meine mich daran zu erinnern. Magenrumoren kenne ich auch zur Genüge, ebenso kann ich die Schlafmuster bestätigen - von ganz unruhig bis zu lange wach.
Es ist schon sehr lange die Phase der Leere und das "Warten" darauf das endlich was passiert. Aber wie schreibt E.Tolle so schön: Das Leben ist immer JETZT. Wie wahr. Trotzdem hält sich der Verstand an der Hoffnung fest, das sich der Zustand doch bald ändern möge, weil, wie Du auch schreibst, es so einfach nicht mehr weiter geht. Beeinflussen können wir diesen Prozess ja nun mal nicht und somit heißt es einfach den Augenblick zu genießen, denn auch wenn die Langeweile langweilig wird hat es seinen Sinn, auch wenn wir ihn oftmals nicht verstehen
Zitat von Antalia*So völlig "nackt" mich zu zeigen, da taucht noch Angst auf. Ich lasse sie zu und hoffe immer wieder, dass ich weiter schreiben kann. Doch das mit der Angst, mich so verletzlich zu offenbaren geht schon so, seit ich veröffentliche in Foren, was in mir ist.
Es ist schon erstaunlich, dass nach all den Jahren des öffentlichen Outens diese Angst immer noch auftaucht. Es ist eben so. Zuspruch kann ich gut gebrauchen, als Mensch. der ich immer noch bin.