Ich freu mich schon drauf, wenn ich dir schreiben kann, dass es sich auch bei mir aufgehört hat.
Ich hab herausgefunden, dass es meine Ultradummsi-Art ist, zu rebellieren! Auf diesem einen Gebiet erlaube ich mir, nicht wunderbar zu funktionieren. - Ganz schön dumm, gell?
Werd' mir schnell ein anderes Gebiet suchen, auf dem ich eben nicht perfekt bin!
ZitatBei mir war es "fällig", um weitere Schritte gehen zu können. Jetzt, von hier aus, denke ich manchmal "so, jetzt könnte ich ja wieder anfangen, Sucht-Rückfall ausgeschlossen". Dann muss ich wieder herzlich lachen. Mein Körper hat sich in den vergangen 22 Jahren genug abgerackert um die dicke Luft wieder rauszuschaffen! Ich bin ihm dankbar für die Arbeit. Und er ist dankbar dass er seine Kraft nun woanders hineinlegen kann.
Ja Celestine, du bist wirklich Vorbild, dass du das hier alles so öffentlich gemacht hast, das ist toll
Ich erlebte es auch so, dass nun einfach der richtige Zeitpunkt da ist, das Rauchen loszulassen....aus dem selben Grund: um die nächsten Schritte machen zu können. Es mag ja vielleicht auch ein Glaubensmuster sein, man würde diese Schritte dann tun können, wenn man sich nicht mehr vom Rauchen ablenken lässt. Doch wenn, dann ist es sicherlich ein sehr hilfreiches!
Liebe Ladylord Für mich war es sehr wichtig, mir das Rauchen erst einmal zu erlauben. Aufhören, mir selber irgendwelchen Stress zu machen, weil ich rauche... Das brauchte eine ganze Weile, bis ich das endlich erkannt hatte. Und dann habe ich zwei Jahre lang einfach ja gesagt dazu. Dabei konnte ich auch beobachten, dass ich nicht immer das selbe Rauchbedürfnis hatte, und manchmal erst am späten Nachmittag die erste rauchte. Ich bin mir sicher, dass du genau spüren wirst, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, das Rauchen sein zu lassen.
In der Phase des Erlaubens bin ich soeben - und es ist tatsächlich so, dass ich Schritt für Schritt meinen FREIEN Willen wiederent-decke und so schon so manches Ziggerl ausgelassen habe.
L a n g s a m kommt auch so ein Gefühl der Vorfreude hoch - gepaart mit dem Keim des Vertrauens, dass es sich aufhören wird.
Hallo, ihr Lieben, mir geht's grad ähnlich. ich rauche mit kleinen Unterbrechungen seit gut 35 Jahren & hab immer wieder das Gefühl, daß es besser wäre, damit aufzuhören. Manchmal hab ich den Eindruck, daß der Mechanismus, der mich davon abhält, letztlich auch nur so ein Trotz des kleinen Ego ist, das sich beharrlich sträubt, das Ruder aus der Hand zu geben. Den Punkt mit dem "Erlauben" find ich gut, das nimmt dem ganzen diesen Beigeschmack von Zwang, Druck und Kampf, denn es ist einfacher, wenn man feststellt, daß man es eigentlich gar nicht braucht, als es sich zu versagen. Bei mir ist es in letzter Zeit immer öfter so, daß ich mich frage "Was bringt mir das jetzt eigentlich?", wenn ich mir eine anstecke, und dann auf einmal gar keine Lust mehr habe weiterzurauchen, oder daß ich an meinen Fingern rieche und denke "bäh, wie das stinkt". Letzten Freitag war mittags mein Tabak alle, und ich dachte, okay, das war's, und dann konnt ich das gut beobachten, daß etwas in mir vor Freude gestrahlt hat, während ein anderer Teil versucht hat, Gründe zu suchen, warum ich mir doch nochmal ein Päckchen kaufen sollte. Dabei hab ich auch wieder gemerkt, daß es gar nicht so schwer ist, es zu lassen, es gibt wirklich keine körperlichen Entzugserscheinungen. Na gut, ich hab's mir dann wieder erlaubt, aber es läßt in der Tat nach. Bin mal gespannt, wie sich das hier weiter entwickelt, auf jeden Fall lichen Dank für Eure Erfahrungsberichte & viel Spaß weiterhin beim Rauchen & beim Aufhören.
ich möchte auch warnen, nicht einer neuen Illusion aufzusitzen... ein paar Seiten weiter vorne habe ich bereits darüber geschrieben, wie das bei mir so war, mit dem "Erlauben" bzw. dem "bewußt rauchen"...
Bevor ein Raucher - der ja immer noch glaubt abhängig zu sein, sonst wäre er ja schon Nichtraucher - dazu wirklich und ehrlich in der Lage ist, "muss" das Rauchen erstmal aufgehört haben!
Die meisten brauchen es sich danach nicht mehr "erlauben", weil die Illusion enttarnt ist.
Schaut einfach so ehrlich wie jetzt möglich hin, und dann folgt den Zeichen... die Freude ist ein hervorragendes Zeichen!
Ich bin bei Euch Celestine
P.S.: Auch die Beiträge von Andreas und seinen Erfahrungen finde ich sehr gut beschrieben... vielleicht nochmal dahin zurückblättern....
Im Allen Carr Seminar haben wir gelernt, dass wir nie NichtraucherInnen werden, sondern nur "Zur Zeit nichtrauchende Raucher" werden können.
Was witzig ist:
Ich fühle mich zur Zeit wie eine "Zur Zeit rauchende Nichtraucherin". Es rollt an.
Ich gehe immer wieder in diesen Thread, um mich für's Nichtrauchen zu dopen.
Ich bin an den Kern gestoßen:
Für mich - oder besser gesagt: für das Innere Kind - sind (warum auch immer) die NichtraucherInnen die Braven, die Angepassten, und zu denen möchte ich nicht zählen. - Ist das nicht dumm?!?!?
Ich war Lehrerin, und unser Raucher-Lehrerzimmer war immer so viel gemütlicher als das Nichtraucher-Lehrerzimmer, dass sogar die NichtraucherInnen ihre Pausen bei uns verbrachten. Und dieses "Bei uns ist es schöner" , bzw. "wir sind die Gemütlicheren" hat sich irgendwie in mein Unterbewusstsein gezogen und diese falsche Spur gelegt. Und tatsächlich war es auch so, dass die rauchenden KollegInnen diejenigen waren, die VollblutlehrerInnen waren. Wir sind unkonventionelle Wege gegangen, wir haben uns für unsere Kinder total eingesetzt - und die anderen waren irgendwie, wie soll ich sagen? - nüchterne LehrerInnen. (Klar ist das jetzt eine Generalisierung, aber es stimmt großteils).
Ich hab so das Gefühl, wenn ich diesen Knoten löse, dann hört das Rauchen auf.
Auch in meiner (Patchwork) Familie ist es so, dass die RaucherInnen diejenigen sind, die aus meiner Familie kommen (und das ist die Minderheit) - und ich denke, auch das ist ein Thema. Es ist so eine ungeschickte Art, unsere "Herkunftsidentität" zu wahren.
Uuuups, das ist jetzt wie ein Tagebucheintrag geworden, aber wieder einmal hat sich für mich gezeigt, dass man im Schreiben ganz anders weiterkommt als im Denken. Es geht einfach viel tiefer!
Zitat von LadylordFür mich - oder besser gesagt: für das Innere Kind - sind (warum auch immer) die NichtraucherInnen die Braven, die Angepassten, und zu denen möchte ich nicht zählen.
Also ich bin immer schon Nichtraucher gewesen - aber brav und angepaßt war ich nie. Falls dir das weiterhilft ...
Aber ich hab/hatte ein ähnliches Problem auf einem anderen Sektor: Ordnung halten. Mein Glaubenssatz lautete: Leute, die auf Ordnung bestehen, sind Spießer und Pedanten - und so einer will ich nicht sein. Zum Glück hab ich jetzt genügend Leute kennengelernt, die ordentliche Wohnungen und Praxisräume haben und trotzdem keine Langweiler sind ... jetzt löst sich der Glaubenssatz langsam auf.
"Ordnung" ist mein Mittelname! Als Jungfrau bin ich dazu ja geradezu verpflichtet.
Es macht mir einfach Spaß und Freude, alles immer wohlsortiert und ordentlich zu haben.
Und da fällt mir auf:
Die einzige Unordnung ist: dass ich bekannt dafür bin, die Asche zu verlieren. Und das stört mich so gar nicht. - Ha! Auch wieder so eine ungeschickte Art "Ich" zu sein. Auf meinem Schreibtisch ist (fast) immer Asche, und da kann es sogar sein, dass ich die einfach auf den - sonst so sauberen - Boden schubse.
Zitat von LadylordIm Allen Carr Seminar haben wir gelernt, dass wir nie NichtraucherInnen werden, sondern nur "Zur Zeit nichtrauchende Raucher" werden können.
liebe Ladylord, danke für den Witz , da kannst du mal wieder sehen, wie ernst du die Lehrer nehmen kannst
ich hab mit 12 Jahren meine erste Zigarette geraucht und war dann als Erwachsene eine ganz normale Raucherin - so etwa eine Schachtel pro Tag - bis ich 32 Jahre alt war und schwanger wurde .... da liess ich es einfach sein, weil mir so schlecht davon wurde und hab nie wieder eine Zigarette angefasst, noch je drüber nachgedacht oder einen Entzug gespürt. Joints liefen durch meine Hände und ich hab sie einfach weitergereicht an den nächsten, nachdem ich kurz am leckeren Rauch geschnuppert hatte
die Erinnerung an mich als Raucherin gibt es nicht wirklich, fühlt sich an wie aus einem anderen Leben ....
mal sehen ob ich auch eines Tages Fotos von meinem unordentlichen Schreibtisch sehe und mich frage "war das in einem anderen Leben?"
ich grüsse dich und bin gespannt, was du noch so berichtest Lenka
Also ich bin überzeugt, dass ein neues Schreibtischleben kommt!
Wir beide müssen - jede auf unserem Gebiet - einfach "nur" erkennen, dass wir genug davon haben, genug davon zu haben. Dass es uns einfach reicht! und dass wir nicht mehr mit mehr oder weniger erhobenem Zeigefinger und mit mahnender Mine zu uns sagen: "Aber Lenka, wie sieht's denn da schon wieder aus?", bzw. "Aber Esther, wieso greifst du denn schon wieder zur Ziggi?"
Ich rauche so an die 30 pro Tag, und heute wage ich es zum ersten Mal, mir liebevoll vorzunehmen, das Quantum auf 20 zu reduzieren.
Jetzt tritt nämlich etwas Lustiges ein:
Ich kehre mein Revoltieren noch einmal um. Das klingt kompliziert - na, die weibliche Psyche war ja noch nie einfach - und sage mir:
"Wenn heute dein (nichtrauchender Bruder und seine nichtrauchende Frau) zu Besuch kommen, dann zeigst du's ihnen! Du rauchst einfach (fast) nicht! Na, die werden Augen machen! Mach ihnen einen Strich durch die Rechnung und gib ihnen zufleiß keine Chance, dieses Thema aufzubringen!"
Ich muss selber über mich lachen, aber wenn's hilft, dann drauf mit Gebrüll! Und wenn jetzt der Humor dazukommt: umso besser!
Vielleicht willst du's den "Spießern" ja auch zeigen und sie ein bisschen verwirren?
Zitat von LadylordVielleicht willst du's den "Spießern" ja auch zeigen und sie ein bisschen verwirren?
Hallo Esther,
das hab ich schon mal versucht - nach dem Motto: "So, jetzt wollen wir den braven Bürgern mal zeigen, daß wir eine genauso ordentliche Wohnung haben können wie sie!" Was zur Folge hatte, daß ich irgendwann mit nichts anderem mehr beschäftigt war als Aufräumen, Abwaschen und Putzen ... und furchtbar unglücklich wurde, weil ich zu nichts mehr kam, was mir wirklich Spaß machte.
Was mir jetzt besser hilft, sind zwe Sachen: Aufhören, die Welt in "Spießer" und "Unangepaßte" aufzuteilen (das sind sowieso bloß Klischees), und die Dinge für mich selber tun - nicht für oder gegen irgendwelche anderen Leute. Also aufräumen, weil ich Ordnung haben will - die Spießer in meinem Leben, die immer sagen: "Räum mal die Bude auf" oder die Nase rümpfen: "Gott, wie sieht es denn bei dir aus?", verkörpern ja letzten Endes bloß den Teil von mir selber, der gerne Ordnung haben möchte. Wenn ich mir sagen kann, daß ich das will -, und daß ich deswegen noch lange kein Spießer bin -, dann fällt es a) viel leichter und b) brauche ich dann auch diese Leute in meinem Leben nicht mehr.
Du bist mir da ein ganz gutes Vorbild, weil du schreibst, daß Ordnung halten dir tatsächlich Freude macht! Du machst es nicht aus Pflichtgefühl, weil du es "mußt" oder um irgendwelche ANsprüche von vermeintlich "außen" zu befriedigen, sondern weil du es willst! Ich glaub, das ist letzten Endes das einzige, was wirklich funktioniert - bei mir zumindest.
Übrigens träumte ich letztens, daß ich Kurse in Chaos anbot - und es gab tatsächlich Leute, die das lernen wollten! Wär vielleicht auch mal ne Überlegung wert ... denn darin bin ich wirklich Profi!
Zitat von Silverwings Übrigens träumte ich letztens, daß ich Kurse in Chaos anbot - und es gab tatsächlich Leute, die das lernen wollten! Liebe Grüße Silverwings
Super Idee liebe Silverwings
Das mit dem Putzen halte ich übrigens auch so. Ich mach das einfach für mich ~ aus Freude und es macht mir Freude Es ist so schön, wenn alles so strahlt wie ich Nur im Moment bin ich einfach zu schlapp und das ist dann auch ok Für alles gibt es die richtige Zeit ~ auch fürs Putzen
Zitat von Silverwings Übrigens träumte ich letztens, daß ich Kurse in Chaos anbot - und es gab tatsächlich Leute, die das lernen wollten! Wär vielleicht auch mal ne Überlegung wert ... denn darin bin ich wirklich Profi!
Genialer Traum! Da kann ich mich auch glatt anschließen. ...und das als Jungfraugeborene... tststs - da wiederspreche ich doch glatt allen Zuorndungen, harharhar.