Hallo, ich glaube ich hätte mir für meinen Beitrag mehr Zeit nehmen müssen.
Ich meinte damit nicht die altäglichen Dinge wie in die Schule gehen und das Kind aufs Leben vorzubereiten, was schmerzhaft ist, und was es besser nicht tun sollte, das ist ja wohl Voraussetzung als Eltern. Ich weiß aber, was sub damit meinte, diese komische übertriebene antiautoritäre ERziehung, wo dann die sogenannten A.. Kinder bei raus kommen. Ich meine Machtausübung, sowie: du tust jetzt das, sonst passiert das. Oder Kinder zu etwas zu zwingen, das sie absolut nicht möchten, zb., Bestimmte Nahrung zu sich nehmen nur weil wir denken, daß sie gesund sind, oder du gehts jetzt in die Musikschule weil ich das will. Das können ganz banale Dinge sein, aber auch Dinge wo wir Eltern unseren Willen durchsetzten wollen. Das meinte ich mit Macht, wenn ich etwas tue, was anderen meinen Willen aufdrückt. Gruß Monika
Zitat von sub ich glaube, was mich vor allem an der von ihnen vorgezogenen Unterscheidung zwischen power und force in oben von ihnen erläuterten Beispielen stört, ist die klare Zuordnung von power in den reinen Wirk- und Präsenzbereich, also im Rahmen von Aura und Ausstrahlung und force ist vor allem der Handlungsebene zugeordnet. Und da force nicht wirklich einen guten Beigeschmack hat, ist mir das zu einseitig.
Guten Tag
force ist ein Werkzeug. Was Sie daraus machen, und wie Sie es wahrnehmen, ist nichts, was im Werkzeug selbst beschlossen ist, sondern darin, wie Sie dieses Werkzeug sehen und beurteilen.
Zitat von saengereschenburgDas meinte ich mit Macht, wenn ich etwas tue, was anderen meinen Willen aufdrückt.
liebe Monika, genau das meine ich auch.
Alles andere sind Wortspiele und der Versuch, das irgendwie schönzureden.
Wenn ich mir dann noch eingestehe, daß es meistens gar nicht in meiner Macht steht, zu entscheiden, wann ich Macht ausübe (und anderen meine Willen aufdrücke) und wann nicht, dann bin ich der Demut, mit der man diesem Phänomen gegenübertreten sollte, ein großes Stück näher gekommen.
Das, was ich "Macht ausüben" nenne, ist meistens nicht mein freier Entschluß, sondern das Leben, das sich durch mich ausdrückt. Ich kann gar nicht anders. (Gerade im Umgang mit Kindern bin ich da sehr spontan. Trotzdem glaube ich nicht, daß ich immer "Recht" habe. Andere machen vieles anders und haben genauso Recht.)
Gleichzeitig kann ich Machtspielchen, die ich bei anderen beobachte, zum Kotzen finden. Auch das ist das Leben, das sich durch mich ausdrückt. (Auch wenn diese anderen vielleicht auch gar nicht anders können, sondern das ausleben, was durch sie gelebt werden will).
Ich kann den Machtmißbrauch durch die Nazis abscheulich finden - aber was weiß denn ich, was ich getan hätte, hätte ich zur gleichen Zeit gelebt und die gleichen Eltern gehabt wie irgendein beliebiger SS-Scherge?
Dieses Wissen macht demütig, aber das heißt nicht, daß man zu allem schweigen muß, allem mit Verständnis begegnen muß und sich nicht mehr empören darf.
wie ich sehe, stehst Du auf Demut, ich im übrigen auch, nur was ich irgendwie nicht verstehe, warum Du - zumindest scheint es so - rigoros Macht und Demut auseinanderdividierst, in dem Sinne die Macht muss der Demut weichen und über Macht braucht man ja sowieso nicht mehr reden, ist ja eh schon geschwätzt, was das ist ...
Aber warum kann Macht und Demut nicht zusammen kommen ? Das wäre für mich das das optimale Paar. Also: das Prinzip dienender König - ist das für Dich denn komplett indiskutabel?
Ich kann mich von Macht abwenden, weil ich selber Macht im negativer Form erlebt oder selber in negativer Form ausgeübt habe, aber ist es dann die Lösung mich in Ohn-Macht zu ergeben? Ist es nicht einfach nur das andere Extrem, aus Frustration den Kopf in den Sand zu stecken und seine Macht (und ich meine damit Vermögen) am Haken abzugeben?
Ist es nicht besser einen geheilten Umgang mit Macht zu finden, was bestimmt unterschiedlich lange brauchen wird und unterschiedliche Verarbeitungsphasen beinhaltet, vielleicht auch zeitweilige Abwehr...
Aber ich wäre froh mehr Leute würde ihre Macht annehmen, inklusiver meiner, und sie in konstruktiver, heilsamer Weise einbringen.
Genau so frage ich auch. Und verstehe „Macht“ auch i. S. von Potenz-ial / Fähígkeit, die ich nutzbringend zum Wohle Aller, einschließlich meiner eigenen Person einsetzen kann und auch sollte, also mein „Licht“ nicht unter den Scheffel stellen, sondern konstruktiv einbringen. Das wäre für mich der von dir beschriebene „geheilte Umgang“ mit Macht oder die Anwendung von Macht. Was du zum Verhältnis Macht und Demut sagst, sehe ich wie du, Sub. Danke. Wenn ich aus Angst aufgrund von Vorerfahrungen mit selbst ausgeübtem oder erfahrenem Machtmissbrauch lieber vorsichtshalber meine Macht nicht (mehr) einsetzen möchte, werde ich eh nicht sehr machtvoll sein, sondern meine Machfülle schmälern, womit niemandem gedient ist. Das sind gerade meine Gedanken zum Thema. Kornelia
Zitat von fräulein rottenmeier force ist ein Werkzeug. Was Sie daraus machen, und wie Sie es wahrnehmen, ist nichts, was im Werkzeug selbst beschlossen ist, sondern darin, wie Sie dieses Werkzeug sehen und beurteilen.
na, ich finde, sie lenken gerade ein bisschen ab liebes Fräulein, die markige Unterscheidung zwischen power und force haben Sie zunächst mal ins Feld geführt mit dem Hinweis auf Herrn Hawkins
Ich erinnere an folgendes Zitat:
ZitatDavid Hawkins... unterscheidet bekanntlich zwischen "force" und "power" - wobei "force" mit "Zwang, Gewalt" übersetzt werden könnte, und "power" mit jener Sorte Macht, die aus sich heraus wirkt, absichtslos. So wie die Sonne einfach strahlt - absichtlos.
Nehme ich jetzt mal als erste Hilfe ein Sprachlexikon zur Hand, ist das für mich im ersten Moment gar nicht so eindeutig zu definieren wie das s.o. gemacht wird.
Zitat von subIst es nicht einfach nur das andere Extrem, aus Frustration den Kopf in den Sand zu stecken und seine Macht (und ich meine damit Vermögen) am Haken abzugeben?
Woraus liest du denn, daß ich das tue?
Fühle mich gerade komplett mißverstanden oder nicht gelesen.
Also noch mal in Kurzfassung: Macht ist ein alltäglicher Bestandteil meines Lebens, tagtäglich übe ich Macht über andere aus - ich bin auch nicht so vermessen, mir einen "geheilten Umgang mit Macht" bescheinigen zu wollen (ich weiß ehrlich gesagt gar nicht was das sein soll)
Aber ich komme langsam aber sicher dahinter, daß ich eigentlich gar nichts unter Kontrolle habe und meine Bemühungen, das trotzdem zu versuchen, ein lächerliches Unterfangen sind angesichts der Kräfte und Schicksalsmächte, denen ich ausgeliefert bin.
Das ganze Hin und Her über den rechten Umgang mit der Macht beruht auf einer Täuschung, nämlich der Annahme, daß wir tatsächlich so etwas wie Macht ausüben könnten, so wie es uns gefällt. Gerade wenn du mit Kindern zu tun hast, weißt du sicher auch, daß der Spielraum extrem winzig ist - du tust, was du tun mußt.
Für mich ist das keine Ohn-macht, im Gegenteil, es ist ein Im-Einklang-Sein mit der großen Macht, ein Einverstanden-Sein mit dem was ist.
Also eher eine große Befreiung, denn ich muß jetzt eigentlich nichts mehr machen, sondern lasse das machen geschehen. Das Machen ist dann absolut mühelos, weil es aus dem Augenblick und seinen Erfordernissen heraus geschieht - ohne jeden Skrupel, und ohne ein Grübeln darüber, ob das nun eine negative oder positive Form von Macht ist, die sich da zeigt. Es ist das, was es ist. Basta.
Ich glaube, ein Problem haben eher die, die glauben, daß es so etwas wie persönliche Macht gibt, und daß einem diese persönliche Macht etwas gibt, und die sich abstrampeln, um möglichst viel davon zu bekommen.
Dazu muß man aber an Ohnmacht glauben. Sonst macht das Gestrampel ja gar keinen Sinn.
Zitat von sub na, ich finde, sie lenken gerade ein bisschen ab liebes Fräulein, die markige Unterscheidung zwischen power und force haben Sie zunächst mal ins Feld geführt mit dem Hinweis auf Herrn Hawkins
eben, sage ich doch: das Ausüben von Zwang und Gewalt ist ein Potenzial, erst mal ganz wertfrei, das Sie nutzen können. Oder auch nicht. Je nachdem, was Ihnen gerade angemessen erscheint.
Und manchmal ist Zwang oder auch rohe Gewalt einfach das, was benötigt wird. Es ist schön, wenn das nur selten vorkommen muss, aber es ist etwas, was jeder Mensch als Werkzeug zur Verfügung haben sollte, für den Fall des Falles. Alle Menschen sollten fähig sein, jemand andern eins auf die Nase zu hauen, und das so kräftig, dass der andere nicht mehr aufsteht.
Der Administrator dieses Boards hat zum Beispiel die Möglichkeit, nach Belieben in alles einzugreifen, was hier geschieht. Es spricht für die Qualität des Boards, dass es sehr selten getan wird. Ein Werkzeug der potenziellen Zwangsausübung zu besitzen und benutzen, erfordert natürlich auch immer Reflexion und Verantwortungsbewusstsein - weil man es nicht nur für sich selbst tut, sondern auch für andere. Doch wie Herr Jochen richtig sagt, Fehler passieren immer. gut gemeint ist nicht immer gut gemacht.
ich habe Dich schon gelesen - und habe ich Dich mißverstanden? Ich versuche es nicht, ich schrieb gefühlt.
Aber nehme ich Deinen Text zur Hand, schreibst Du am Schluß
ZitatIch glaube nicht an Ohnmacht.
und zwischendurch mal:
ZitatAber ich komme langsam aber sicher dahinter, daß ich eigentlich gar nichts unter Kontrolle habe und meine Bemühungen, das trotzdem zu versuchen, ein lächerliches Unterfangen sind angesichts der Kräfte und Schicksalsmächte, denen ich ausgeliefert bin.
Und, sind das keine Ohnmachtsgedanken ? - gut, man könnte es auch Schicksalergebenheit nennen. Ich lege Dir hier nichts in den Mund, was Du hier nicht selber schreibst oder zumindest andeutest.
Was Du letztendlich auf anderer Ebene auch sagen willst verstehe ich trotzdem irgendwie, dass es im Handeln im Jetzt total schnuppe ist ob, es gut oder schlecht ist, es passiert und damit ist es in Ordnung. Und dies entledigt Dich diesem ganzen Moraltralala u.s.w. und das ist durchaus befreiend...
Trotz allem weht mir bei Deinen Ausführungen immer mal wieder so ein bitterer Hauch von Ohnmacht und Frustration entgegen - mein Eindruck.
ZitatGerade wenn du mit Kindern zu tun hast, weißt du sicher auch, daß der Spielraum extrem winzig ist - du tust, was du tun mußt.
nein, ich muß nicht tun, was ich tun muß - ich arbeite frei, wenn es mir vor Ort nicht mehr passt, dann kann ich gehen und ich kann die Kinder machen lassen was ich für richtig halte und der Spielraum ist extrem groß. Ich bin keine Lehrerin in einer Schule und muß mich nicht an einen Stundenplan halten oder sonstige Vorgaben. Ich begleite gestaltere Prozesse und die sind frei. Ich bestimme nicht wie ein Baum oder anderes auszusehen hat, das bestimmen die Kinder. Mein Part ist im Wesentlichen diesen Prozess durch Raum, Zeit, technische Hilfestellung und wohlwollende Aufmerksamheit und Anteilnahme unterstützend zu begleiten. Und ich bin in einem Team, was meine Arbeit als solches schätzt, also fühle mich in dem Part nicht gegängelt oder so und empfinde meinen Spielraum selber extrem groß.
ZitatIch glaube, ein Problem haben eher die, die glauben, daß es so etwas wie persönliche Macht gibt, und daß einem diese persönliche Macht etwas gibt, und die sich abstrampeln, um möglichst viel davon zu bekommen.
keine Ahnung, vielleicht muss das was männliches sein, also ich empfinde das Problem nicht und deshalb tauche hier bei mir auch keine Ohnmachtsgefühle,- gedanken oder ähnliches auf
Vielleicht noch eins: ich habe inzwischen aus jüngster eigener Erfahrung feststellen dürfen, dass das eigene Brett vor dem Kopf sehr dick ist, dass die Sachen mit denen ich am Wenigsten zu tun haben wollte, mich letztendlich höchst eindringlich tangiert haben und ich jedoch absolut blind durch die Gegend gelaufen bin. Denn nicht nur das, was man sehr anziehend findet, hat was mit einem zu tun, sondern auch das, was man sehr ablehnt, kann höchst erleuchtend sein zu betrachten.
............was ich nur so in die Runde werfen möchte; ist euch schon aufgefallen die Worte "Macht" und "machen".
Ist die Macht das, was macht? Will ich selber Macht haben - es machen? Will ich mich der Macht, die alles bewegt hingeben? Will ich also machen lassen?
ups - das sind ja lauter Fragen, die so in die Tasten fließen...
............was ich nur so in die Runde werfen möchte; ist euch schon aufgefallen die Worte "Macht" und "machen".
Ist die Macht das, was macht? Will ich selber Macht haben - es machen? Will ich mich der Macht, die alles bewegt, hingeben? Will ich also machen lassen?
ups - das sind ja lauter Fragen, die so in die Tasten fließen...
Zitat von fräulein rottenmeier Alle Menschen sollten fähig sein, jemand andern eins auf die Nase zu hauen, und das so kräftig, dass der andere nicht mehr aufsteht.
Holla, die Waldfee! wir sind hier in einem spirituellen Forum liebes Fräulein, das ist ja Anstiftung zu Rauferei und Schlimmerem
Wenn ich auch zutiefst dafür bin sich wehren zu können, bin im im Umgang mit den Worten Zwang und Gewalt doch etwas sensibler. Ich möchte nicht, dass jemand Zwang und Gewalt angetan wird, was nicht heißt, dass Menschen nicht in ihre Grenzen gewiesen werden können. Zwang und Gewalt geht für mich in diee Richtung von Macht, also Macht über andere, über die sich Herr Jochen unlängst keine Lust hatte weitere Gedanken zu machen.
Zitat von sub Holla, die Waldfee! wir sind hier in einem spirituellen Forum liebes Fräulein, das ist ja Anstiftung zu Rauferei und Schlimmerem
zu wissen, wie man (und besonders auch frau) sich kompetent rauft ist wichtig.
ZitatWenn ich auch zutiefst dafür bin sich wehren zu können, bin im im Umgang mit den Worten Zwang und Gewalt doch etwas sensibler. Ich möchte nicht, dass jemand Zwang und Gewalt angetan wird, was nicht heißt, dass Menschen nicht in ihre Grenzen gewiesen werden können. Zwang und Gewalt geht für mich in diee Richtung von Macht, also Macht über andere, über die sich Herr Jochen unlängst keine Lust hatte weitere Gedanken zu machen.
Wir müssen damit leben, dass wir, als Menschen - auch als spirituelle und bewusste Menschen - viele gute Gründe und Anlässe haben, Zwang und Gewalt anzuwenden. Wir sollten nicht davor zurückschrecken, es als das zu benennen, was es ist, aus irgendwelchen ideologischen Empfindlichkeiten.
Jemanden in die Grenzen zu weisen, ist nun mal ein Akt von Zwang und Gewalt, ganz egal, wie Sie es zu nennen belieben.
Hallo Jochen, Susanne und ihr Anderen, ich persönlich kann nicht nachvollziehen, wieso jemand tagtäglich Macht über andere ausüben muss, auch nicht als Lehrer.
Ich habe während meines Lehrerdasein (am Gymnasium) andere Erfahrungen gemacht. Zugegeben, ich hatte es meistens mit älteren Schüler(inne)n zu tun, aber auch mit Siebtklässlern bin ich nicht so verfahren, dass ich Macht über sie ausgeübt hätte.
Interessant und spannend war ganz besonders immer die „Notenvergabe“. Klar, die letzte Entscheidung durfte / musste immer ich treffen, aber im Vorfeld haben wir uns ausgetauscht, nachdem schon zu Beginn des Schuljahres klar dargerlegt war, welche Beurteilungskriterien es gibt und wie sie zu erfüllen sind. Am Ende des Schuljahres haben die Schüler ihre Selbsteinschätzung auf ein Blatt notiert, ich meine Beurteilung begründet. Es war jedem klar, dass die Noten nicht „verhandelt“ wurden. Ich habe immer dargelegt, es gehe nicht darum, welche Note sie gerne hätten, sondern was sie aufgrund ihrer Beiträge zu Unterrichtsgeschehen etc. „verdient“ i. S. sich erarbeitet hätten.
Manchmal ergab sich tatsächlich eine Diskrepanz zwischen Schüler- und Lehrereinschätzung. Die sich daran anschließende Diskussion führte sogar bisweilen (selten) dazu, dass ich eine von mir erteilte Note änderte, weil mir Wesentliches entgangen war, den Schülern aber nicht. Und darauf machten sie aufmerksam. Insgesamt fühlten sie sich fair behandelt und für die Transparenz der Notengebung haben sich manche noch Jahre später bedankt. Sogar ein Schüler, Manuel, der aufgrund der Noten in meinen Fächern nicht versetzt worden war. Er sagte mir, diese meine (begründete) Entscheidung habe ihn auf die richtige Spur gebracht.
Aber das alles ist nun schon ein Weilchen her.... war gerade noch einmas kurz in die Vergangenheit eingetaucht. Gute Nacht Kornelia