...als ich am Dienstag abend in den Nachrichten von seinem Frei-tod erfuhr, war ich ziemlich erschüttert...und traurig...die Erschütterung läßt so langsam nach....
Ich bin kein Fußballfan, wenn dann höchstens zu den "großen" Events, wie EM und WM und er war mir nicht wirklich ein "Begriff" als berühmter Nationalspieler/-torwart.
Ich bin sehr traurig und bestürzt das er keinen anderen Ausweg für sich sah als zu gehen.....und über die Ereignisse in seinem Leben, die in offensichtlich dahin gebracht haben.(zumindest diejenigen die jetzt öffentlich bekannt werden) Er, der er vermeintlich soviel "besaß" bzw. "erreicht" hatte....von Außen betrachtet...
Sehr berührt hat mich auch die Pressekonferenz am Mittwoch...in der die "gestandenen" Fußballer so ehrlich und offen - besonders hier: Oliver Bierhoff - seine Gefühle/Trauer zeigte....ich weine jedesmal wenn ich es sehe....und es ist neben der Trauer und Mitgefühlt auch eine Art Freude und Dankbarkeit angesichts dessen in mir...
Ich habe großes Mitgefühl mit seiner Frau die auch am Mittwoch offen und ehrlich gesagt hat, wie es ihnen wohl "ging" in den letzten Jahren....wohl um den ausufernden Spekulationsgelüsten der Medien/Presse zuvor zu kommen...was für eine tapfere und mutige Frau...
Robert Enke hat mit seinem Tod auch etwas Großes getan...ausgelöst.
Das Thema Depression bzw. Gefühle "haben" und "zeigen" und/oder sogenannte "Schwächen" zeigen (dürfen) besonders auch bei Männern, wird dadurch in das große breite Licht der Öffentlichkeit gebracht. Und in mir formt sich da ein; "Endlich" und "wow! Gott sei Dank!"...es geht voran...
Der Bereich Fußball ist ja m. E. sehr extrem durch das genaue Gegenteil geprägt....erlaubt oder akzeptiert ist da ja nur die öffentliche Freude über Tore und andere "gelungene" Spielzüge und wenns hochkommt noch das schmerzverzerrte Gesicht bei Verletzungen (auf dem "Platz")... Gelobt sei was "hart" macht...
zunächst danke für den Spruch vom " (Zu) schnell machen" , habe ihn gerade gelesen
O.B. zur Pressekonferenz so zu sehen, hat auch mich tief, tief berührt, auf einer Ebene, die mir gar nicht so klar war, habe sie dann auch wieder gehen lassen, doch Stunden später schiebt sie sich wieder empor, möchte gesehen werden. Du drückst aus, was auch meine Gedanken sind hierzu. Die Tageszeitung widmet dem Thema Freitod ( ich wünsche mir den Austausch der Begriffe von Selbstmord in Freitod bzw. Suizid, hoffentlich kommt`s bald ) von Robert Enke Seite über Seite, längst nicht nur im Sport zu finden, schon auf der frontpage geht es los..
Mir tut`s so leid, dies alles zu lesen, Depression hin- Depression her. Sein Töchterlein...
...doch vorher schon eine erste Belastungsprobe im Stadion zu Beginn seiner Karriere überhaupt, ein Flaschen-/ Büchsen-/ ...regen über ihn, als Ausdruck des Schmach über seine (?) schlechte Leistung, unmittelbar danach eine Kündigung von ihm, den von ihm geliebten Sport an diesem Ort/ in diesem Verein weiter auszuüben. So geht es weiter im Auf und Ab der Höhenflüge und Niederlagen, ständig b e w e r t e t , wie es um ihn steht. ..
...dann noch einmal ein Töchterlein..
und die riesen Angst, als Versager diese genommen zu bekommen. Oh Mann, welche Ängste und Nöte hat er auf sich genommen, ganze Fussballstadien voller Männlichkeit. Männlichkeit in welchem Sinne?
Beim Lesen der Artikel huschten Männergesichter bei mir vorbei, was dieses Thema wohl in ihnen auslöst? Männer der Geschäftswelt, steinig, rauh und starr, und doch werden sie berührt von Robert Enkes Fortgang- ungeahnt, unwesentlich beobachtbar.
... als ich gestern vom tod las, kam mir sofort der andere fussballer (sry bin da nicht bewandert) in den sinn, "supertalent", ziemlich sensibel, hat sich vor ca 3 jahren sehr überraschend aus dem sport komplett rausgezogen. auch er litt an depressionen... hat gerade seine biografie dazu geschrieben... und jetzt enke, ein bisschen wie die erinnerung daran...
Mich hat es nicht traurig gemacht, mich hat nur traurig gemacht, dass die Medien so fassungslos sind! Jeder Mensch, der sich aus seinen Motiven umbringt, den kann ich nur allzu gut verstehen...
Wie oft hatte ich schon keine Kraft mehr auf meinem Weg, hab heulend auf dem Boden gelegen und wollte nur noch weg weg weg...ich ehre seinen Weg und seine Entscheidung! Natürlich würde ich auch weinend am Grab meines besten Freundes stehen, wenn ihn die Kraft verlassen würde und er keinen anderen Ausweg sehen würde - aber ich HOFFE, ich hätte dann auch da die Kraft, seinen Weg zu ehren...
Neulich habe ich das letzte Lied von Falco im Radio gehört "Out of the dark", da singt er in einer Textzeile: "Muss ich denn sterben um zu leben?" - da kamen mir so die Tränen, weil ich mich das auch oft frage.
Tod wird in unserer Gesellschaft immer als Niederlage gesehen. Aber es ist nur ein WEG. Und vielleicht manchmal sogar ein "Sieg"? Und nicht besser oder schlechter, als weiterzuleben. Wer kann das beurteilen?!?! Ich nicht! Jed McKenna hat mal geschrieben, dass aufwachen gut ist und "weiterschlafen" genauso. Das entscheidet jeder selbst...
Robert Enke ist ausgestiegen. ER hat sich entschieden!
ZitatRobert Enke hat mit seinem Tod auch etwas Großes getan...ausgelöst.
hi, ich kann daran nichts besonderes erkennen und wundere mich über das seltsame trauer-happening, das da abgezogen wird.
ok, er war depressiv - wie ein paar millionen andere auch. er war zu feige, sich behandeln zu lassen. und schließlich war er auch noch zu feige sich selbst umzubringen und überließ dies einem lockführer.
wo ist denn das mitgefühl mit diesem menschen, der den ach so beliebten torwart das leben nehmen musste ? hat sich vielleicht dessen depression nun auf den lockführer übertragen ? fragt danach jemand ?
nein, es ist ja angesagt jetzt auf trauer zu miemen und sich dabei selbst dabei auch ein wenig zu bemitleiden.
Zitat nein, es ist ja angesagt jetzt auf trauer zu miemen und sich dabei selbst dabei auch ein wenig zu bemitleiden.
Zum Teil bestimmt. Aber das Thema "Depression", mögliche Ursachen, die begleitenden Ängste der Betroffenen und Angehörigen, ist jetzt voll ins Bewusstsein der Massen getreten. Den Geist kriegst du nicht mehr in die Flasche zurück, auch wenn wieder mehr die "Tagesordnung" angesagt ist. Und das finde ich großartig. Ob er feige war? Weiß ich nicht, wer bin ich, das beurteilen zu können? In jedem Opfer steckt auch ein Täter und umgekehrt. Und in allen eine strahlende Seele. Mögen beide, der Lokführer wie auch Enke, ihren Frieden finden...
Ehrlich gesagt Mut sehe ich da auch nicht, sondern eher die Verzweiflungstat eines in die Enge getriebenen Menschen, der keinen Weg gefunden hat, als den Freiflug. Und das passiert dann wie im Rausch und nicht mehr bewusst. Deswegen ist es auch so gefährlich bei Depressiven, wenn sie aus heiterem Himmel wirklich gut drauf kommen, dann haben sie für sich u.U. den Frei-Tod als Lösung entdeckt. Schon alleine der Gedanke erlöst und macht locker und dann mag sich alles wie verselbstständigen. Man darf auch nicht vergessen, dass tiefe Depression eine Krankheit ist und mit anderer Wahrnehmung und anderen Emotionen einher geht, deren die Personen dann nicht mehr Herr sind. Weswegen sie auch eingewiesen werden, wenn man es mitbekommt, dass sie sich umbringen wollen, um sie vor sich selbst zu schützen.
Mag könnte jetzt sagen, dass ist wider die Freiheit. Ich weiß nicht - ist Wahn Freiheit?
Ich war einmal in der Situation, dass der Gedanke an Selbstmord mich emotional sehr erhoben und mich äußerst gelockert hat. Endlich eine Lösung am Ende des Tunnels, aufatmen. Für mich war es nur für einen kurzen Moment so, für einen Menschen in tiefer seelischer Not, nach langer Talfahrt der Lösungsgedanke der high macht.
Ich habe das Tralala um ihn noch nicht mitbekommen, nur flüchtig aus der Tageszeitung. Ich weiß nicht, wie in den anderen Medien damit umgegangen wird. Aber man wird darüber reden und das ist gut.
alles Quatsch. In einem forum für neue energie gibt es kein bewerten. jeder darf tun was er will. geht keinem was an. soll jeder selber sehen, wie er mit seinem eigenem kram fertig wird. und sich nicht von der eigenen misere dadurch ablenken, dass er sich am leid des anderen begeilt, bzw. zerstreuung sucht.
sich selbst zu lieben, ermöglicht den anderen zu lieben, und ihm jede freiheit zuzugestehen.
?? ist jemand für die gebrechen seines körpers zu "Beurteilen"?? zu verurteilen??
Das Thema Depression bzw. Gefühle "haben" und "zeigen" und/oder sogenannte "Schwächen" zeigen (dürfen) besonders auch bei Männern, wird dadurch in das große breite Licht der Öffentlichkeit gebracht. Und in mir formt sich da ein; "Endlich" und "wow! Gott sei Dank!"...es geht voran...
Der Bereich Fußball ist ja m. E. sehr extrem durch das genaue Gegenteil geprägt....erlaubt oder akzeptiert ist da ja nur die öffentliche Freude über Tore und andere "gelungene" Spielzüge und wenns hochkommt noch das schmerzverzerrte Gesicht bei Verletzungen (auf dem "Platz")... Gelobt sei was "hart" macht...
Die dürfen ja dort keine Schwächen zeigen. Das ist mittlerweile knallhart und gnadenlos. Sie können nicht zu ihrere Sexualität stehen, falls die anders ist. Die müssen wie perfekte Show-Maschinen funktionieren. Eiskalt ist das Geschäft mittlerweile. Ich bin vor zwei, drei Jahren ausgestiegen, nachdem das bald 30 Jahre meine Sache war. Im Emotionen inszenieren vor der Kamera, wenn mal was schief gegangen ist, ohne die Strukturen anzuschauen, die Psychologie, da sind viel dann ganz groß, die mit den Medien zu tun haben. Überzeugt mich überhaupt nicht. Auch die Spaßgesellschaft-Fans sind heute gnadenloser als früher. Die stehen weniger zu ihrer Mannsschaft in der Krise, wollen Party und Tore. Ballermann-mässig. Enke selbst hat das Scheitern in Barcelona, glaub ich, und in Istanbul erlebt. Das Wesens des Spiels ist vollkommen von der Kohle-Sache und der Medieninszenierung, wo viele eiskalte Typen viel Kohle mit machen, überdeckt. Sicher hat das berufliche Umfeld dazu beigetragen, daß er sich nicht getraut hat, zu seinen Problemen zu stehen und das hat den Druck erhöht.
Die andere Sache ist die mediale Inszenierung. Ich habe mal bei einer Boulevardzeitung gearbeitet und das ist total zynisch, was da abgeht. Da geht die Auflage/Quote hoch. Bei einem älteren Promineten, der gestorben war, sagte die Redakteurin ungefähr: Gottseidank, die Nervensäge und so, während in der Zeitung dann diese verlogene Tränendrüsensache inszeniert wird. Bei einem Hartz IVler wird kein großes Aufhebens gemacht oder wenn an der Mittelmeerküste die Toten zu Dutzenden angespült werden. Ist auch so gar nicht bigott, die bürgerliche Wertigkeitsinszenierung.
Jedes Jahr 500 Verkehrstote, also ca. 13 pro Tag und der Dieckmann (Bild) zieht da eine Show ab wegen der Schweinegrippe, nachdem es jedes Jahr sowieso 10.000de an Grippeerkrankungen sterben.
Aber beim Fußball ist es so, beim Profifußball, daß es glaub ich, viele fußballerische Supertalente nicht schaffen, weil sie zu sensibel für die groben Energien und Charaktere dort sind.
Viel "Liebevolles" hat damit zu tun, wie man konditioniert ist und überhaupt wenig mit Liebe im spirituellen Sinn.
Mir fällt noch ein, daß ich es grotesk finde, so kopfscheu zu reagieren. Weil nämlich in dieser Welt gibt es sowas. Krankheit, Tragik. Todesfälle. Und alle tun dann so, als gäbe es sowas eigentlich nicht.
Wer weiß außerdem, ob es ihm nicht jetzt besser geht. Siehe Berichte von Nahtoderlebnissen.
fussballer sind die modernen gladiatoren. brot und spiele braucht das volk - und fussballer liefern sie.
dass der torwart das nicht mehr aushielt, versteh' ich ja. tatsache ist eben, er war krank und wollte dies verdrängen. geht eben nicht.
das signal, das jetzt medial verbreitet wird, lautet: bist du depressiv, weisst du nicht weiter, dann schmeiss dich vor den zug, dann hattest du wenigsten einen starken (akzeptierten) abgang.
eine alternative wäre die gleiche rührende pressekonferenz von seiner frau und seinem arzt, aber mit ihm in der mitte, wo er erklärt, warum er das nicht aushält und sich nun behandeln läßt. das würde ich als mutig bezeichnen. ging eben nicht.
bewertend bin ich wie jede(r) andere auch, allerdings diesmal im weniger beliebten abschnitt der wertescala ... aber das wurde oft genug wiedergekäut.
ZitatWer weiß außerdem, ob es ihm nicht jetzt besser geht. Siehe Berichte von Nahtoderlebnissen
ne, das glaub ich nicht. im gegenteil, er wird in der umkleidekabine der nationalmannschaft spuken. aber die harten jungs werden das nicht zugeben. vielleicht channelt ihn ja bald jemand - als 'spiritual sport-coach' sozusagen. greetings
Zitat von headcrash ich kann daran nichts besonderes erkennen und wundere mich über das seltsame trauer-happening, das da abgezogen wird.
ok, er war depressiv - wie ein paar millionen andere auch. er war zu feige, sich behandeln zu lassen. und schließlich war er auch noch zu feige sich selbst umzubringen und überließ dies einem lockführer.
wo ist denn das mitgefühl mit diesem menschen, der den ach so beliebten torwart das leben nehmen musste ? hat sich vielleicht dessen depression nun auf den lockführer übertragen ? fragt danach jemand ?
Ja Tom, das sehe ich genauso. Jeden Tag nehmen sich massenhaft Leute das Leben und bekommen auch keine Foren-Nachrufe. Es ist grundsätzlich natürlich in Ordnung, wenn sich jemand dazu entscheidet, von dieser Ebene abzutreten. Aber dann bitteschön nicht auf eine Weise, die anderen Mitwesen unnötiges Leiden bereitet. Und das trifft im Fall des Lokführers wohl zweifellos zu. Nach den neuesten Erhebungen erleben Lokführer während ihrer Dienstzeit durchschnittlich 8 solcher Selbstmorde, das fördert sicherlich nicht das allgemeine Lebensgefühl. Merkwürdigerweise war ich an dem Abend von Robert´s Suizid bei Freunden eingeladen und wie sich später herausstellte, unterhielten wir uns genau zu seiner Todeszeit über das Thema Selbstmord. Ich kritisierte dabei Selbstmörder, die sich vor Züge werfen- oder ihren Wagen in ein entgegenkommendes Fahrzeug lenken, weil sie damit Leid über die Beteiligten bringen und mit in´s Unglück reissen. Und dass es sicherlich auch erbaulichere Tätigkeiten gibt, als menschliche Überreste aus dem Gleisbett zu klauben. Ich bin sicher, dass Robert bessere professionelle Hilfe gefunden hätte, wenn er sich intensiver um eine entsprechende Therapie bemüht hätte. Vielleicht wäre es für ihn auch besser gewesen, sich komplett aus dem Profifussball zurückzuziehen. Sebastian Deisler hat dies seinerzeit ja auch getan und es ist ihm offensichtlich gut bekommen. Robert Enke war zudem nach 14 Jahren Profikarriere finanziell sicherlich ausreichend versorgt und hätte sich zumindest diesbezüglich keine Sorgen machen müssen.