Reiseführer für Sterbende - Das Tibetische Totenbuch - 04.06.2008
Das "Bardo Thödol" ist im Westen unter dem Titel "Tibetisches Totenbuch" bekannt geworden. Die wörtliche Übersetzung lautet "Befreiung durch Hören im Zwischenzustand". Als Zwischenzustand wird im Buddhismus sowohl das Leben als auch der Tod betrachtet. Das Totenbuch ist letztlich eine Anleitung, wie der Tod überwunden und das Sterben in einen Akt der Befreiung verwandelt werden kann ...
Du hast es ja schon angedeutet, Andreas, dass es sich auf "Leben" und "Tod" bezieht - und ich möchte auch noch einen Gedanken anfügen:
Weil in jedem Moment die Schöpfung völlig neu aus dem Urgrund auftaucht – und quasi wieder in ihm verschwindet – sich sozusagen ein rasender Wechsel von „Tod und Geburt“ in uns abspielt – befinden wir uns auch ständig in diesem „Dazwischen“, dem Bardo – und durchlaufen immerzu alle beschriebenen Stufen.
Das Heraustreten zu Lebzeiten (mit Lebzeiten meine ich die Verkörperung in der menschlich/dualen Struktur/Matrix) aus diesem Rad wird ja gut beschrieben - im Bardo Thödol bzw. überhaupt im Buddhismus – Stillwerden, aufmerksam sein - im Sehen aller Anhaftungen an Spaltung (Gut und Böse) und Loslassen aller Identifikationen mit Erscheinungen/Sinneseindrücken – ob sie sich nun scheinbar „außen“ oder „innen“ abspielen.
Als das klare Urlicht, als das ich mich erkenne, kann ich hier mitten in allem sein - weiß jedoch gleichzeitig – primär - dass alles IN MIR ist – meine eigene Schöpfung – und damit bin und bleibe ich frei davon – weil ich sehe, dass ich es immer schon war. Und damit bin und bleibe ich ja auch frei von Tod und Geburt. Beide sind als Illusion erkannt - denn das "ich", das sterben oder geboren werden könnte, gibt es gar nicht.
Ich existiere immer nur als der Urgrund – die Vielheit ist mein eigener Ausdruck (Gedankenstoff) – von Augenblick zu Augenblick.
Oh, danke Andreas! Ich habe es als Buch gelesen, aber hören ist für mich sehr angenehm, bzw. geht noch besser ins Hirn und Gedächtnis. Genau das werd ich ich gut hören können, wenn ich so wie heute, jeden Freitag, 2 Stunden Zugfahrt zu meiner alten Mutter verbringe. (heute war es dein gespräch mit esther über potenziale und "wählen", mit welchem ich die fahrzeit sinnvoll nutzte.)
Viel Freude für deine heutige Frei tag sendung sendet Keren emaho