dieser Text ist auch schon etwas älteren Datums, aber vielleicht trotzdem noch ganz brauchbar ... Ich hatte damals die Absicht eine bestimmte Ausbildung zu machen, hatte aber dann mit dem Ausbildungsleiter einen heftigen Konflikt und war danach in Zweifel gestürzt: Soll ich jetzt die Ausbildung noch machen ... oder besser nicht ...? Mein Kopf war heftigst am Rotieren in der Zeit. You-Know-Who erzählte mir darauf, wie sich das mit den Entscheidungenj in der neuen Energie gestaltet ...
lg Silverwings
Entscheidungsprozesse in der neuen Energie - im Fluß der Ereignisse sein
Ja, ich wollte mal fragen wegen der Neuen Energie jetzt. Weil du hattest doch gesagt, man muß halt, wenn man nach der einen Richtung aufmacht, auch nach der anderen, und man kann nicht plus hundert und minus zehn und so haben. Und das NET, das sagt, das ist alte Energie, wo du halt eben, wenn du die Höhen erleben willst, dann mußt du halt eben auch die Tiefen dann genauso erleben. Wie ist es denn dann mit der Neuen Energie? Die schreiben auch, das ist mit gar nichts verbunden und schwingt auch nicht. Wie ist es denn dann da? Und ist es jetzt so - also habe ich beschlossen, in der alten Energie weiter zu bleiben, oder gehe ich dann doch in die neue? Und wenn ja, dann ist ja dann die Frage, ob S.'s Ausbildung, ob das nicht dann alte Energie par excellence ist, zwar sehr professionell gemacht und alles, aber halt eben trotzdem alt, und ob's das dann noch überhaupt wäre eventuell.
Okay. (lacht) Das sind schon ein ganzer Haufen Fragen. Also diese neue Energie ist halt nicht mehr so – was heißt nicht mehr? Die ist nicht polarisiert, sondern du machst da halt ... ja, also wie soll man es sagen? Du machst die Erfahrung da drin, die du reingibst. Das ist wie ein ... wie so ein Medium, wie so ein Fluidum, wenn du so willst. Das, was du reingibst, das manifestiert sich dann, und wenn du nichts reingibst, dann passiert auch nichts.
Na, ist es denn überhaupt möglich, nichts reinzugeben? Also man macht doch immer irgendwas, selbst wenn man nur sitzt und in die Wolken guckt.
Ja. Dann gibst du das rein. Dann gibst du vielleicht rein, daß es okay ist, da zu sitzen und in die Wol¬ken zu gucken, aber es würde jetzt nicht großartig viel passieren halt oder so.
Und wie ist es denn dann mit den Polen und so? Und inwiefern unterscheidet sich das von dem Alten? Also bis jetzt ist mir noch nicht klar, was der Unterschied sein soll. Also wenn ich in die alte Energie Zweifel reingebe, manifestieren sich die doch auch, oder so. Und dann manifestieren sich halt die Schmerzen auch, oder die anderen Sachen. Ich meine, das mit dem Positiven Denken, das funktioniert doch nur deswegen nicht, weil man, was weiß ich, fünf Minuten am Tag positiv denkt, und den Rest der Zeit ist man mit seinen ganzen Sorgen und Zweifeln zugange, oder? Und dann wundert man sich, warum man sich nichts Positives manifestiert hat, und das ist doch auch irgendwie Quatsch.
Ja, es ist vor allem deswegen Quatsch, weil in der alten Energie, wenn du halt nur positiv versuchst zu denken, du ja sozusagen den negativen Pol ja einfach wegdrückst, daß du sagst: Den will ich jetzt gar nicht haben. Und dadurch genau gibst du ja Energie da rein. Es muß ja umschlagen. Nicht? Wenn du sagst: Ich will nur das haben, nur Liebe, nur Freude, nur Eierkuchen (lacht), nur Spaß und so. Und da sind diese ganzen anderen alle Sachen, die das nicht sind, auch noch. Dann sagst du ja: Ja, ich will das nicht haben. Und wenn du das nicht haben willst, dann gibst du eine Ablehnungsenergie da rein, und dann kommt das irgendwann. Kannst du gar nichts machen. Weil was, was du nicht haben willst, das energetisierst du ja genauso, wie das, was du willst.
So, jetzt neue Energie ist nicht „Wollen“, so weit hast du das jetzt schon mitgekriegt, nicht? Es ist nicht: „Ich will dies, ich will das.“ Sondern du bist es in dem Moment. Du verkörperst einfach das. Und dann ist es auch da. Wenn du tanzt, dann ist da Tanz, dann ist da Freude, dann ist da Kreativität. Da brauchst du das nicht zu wollen oder zu sagen: „Oh, ich manifestiere mir jetzt Freude“, oder so. Es ist da. In dem Moment.
Na, aber sagen wir mal, Tanzen ist ja eine relativ unproblematische Sache. Kannst du überall machen immer.
Ja, dann mach das doch mal! (lacht) Wenn das so unproblematisch ist. Ich wollte dich nur mal erinnern.
Ja, ich meine jetzt vom ... sagen wir mal, ich will jetzt wirklich, daß was Größeres passiert. Ich möchte nach Finnland fahren. Oder genügend Geld haben, um eine Weltreise zu machen. Oder mir eine neue Wohnung leisten können. Oder was auch immer. Ja?
So. Dann kannst du ja jetzt nicht hingehen und sagen: Ja, ich bin das einfach. Oder? Du mußt es doch - irgendwie mußt du es doch machen. Oder du mußt es irgendwie ins Werk setzen. Oder ... dann mußt du das doch ... also in der alten Energie zumindest muß man sowas halt dann planen, sage ich mal. Man muß halt bestimmte Schritte unternehmen, damit das dann so wird, und so weiter und so fort.
Okay. Das wäre in der neuen Energie so, daß du das entscheidest. Du entscheidest, daß das so ... daß du das erschaffst. Du erschaffst es aber nicht, indem du die Zähne aufeinanderbeißt und sagst: (in angestrengtem Tonfall) „Uh! Ich erschaffe das jetzt!“ Oder so. Sondern du entscheidest das, und dann begibst du dich sozusagen in den stream of events rein, der dahin führt, könnte man sagen.
Aber inwiefern unterscheidet sich das denn von dem, was man früher so gemacht hat, mit Synchronizität? Daß du halt beschließt, du willst das und das machen, und dann achtest du halt auf die Zeichen oder Ideen oder so. Ist das nicht das gleiche?
Der Unterschied ist halt, daß du gar nicht mehr darüber nachdenkst. Du denkst nicht drüber nach, daß du jetzt auf Zeichen achten willst, sondern du siehst es einfach. Dann handelst du. Da ist kein ... kein Zeitverzug mehr sozusagen zwischen dem, daß du beschließt, auf Zeichen zu achten, und dem Handeln oder so, ja? Weil du siehst es - du machst es - fertig. Das ist dann in dem Moment eins. Und dazwischen machst du dir vielleicht auch gar nicht so einen Kopf oder so. Da machst du andere Sachen. Du bist einfach in deiner Freude, du bist in deiner Energie, du vertraust, daß die Dinge genau optimal passieren und du das hinkriegst. Du sitzt nicht stundenlang und überlegst: „Ogott, wie soll ich das machen?“ Ja? Sondern das ist dann einfach so: Du beschließt es, und durch deinen Beschluß setzt du eine Energie in Bewegung, wenn du halt diesen Beschluß wirklich ernst meinst. Da fangen dann halt an Sachen zu passieren. Dann machst du die.
Also könnte man ja im Prinzip sagen, ich hab die ganzen Prozeßarbeitssachen im Prinzip auch schon in der neuen Energie erschaffen, weil ich hab ja einfach nur mal irgendwann „Schamanismus“ eingegeben [in die Bibliotheks-Software als Suchbegriff], dann kam halt irgendwann mal das Buch, dann hab ich das gelesen ... ich hab mir nicht großartig überlegt, ich erschaff jetzt was. [Nachdem ich das Buch gelesen hatte, traf ich "zufällig" jemanden, der mit Prozeßarbeit arbeitet ... machte dort dann einen Workshop ... und das entwickelte sich dann immer weiter ...]
Ja, das ist schon so, das ist richtig. Das hast du ja da auch gelesen in dem NET-Channeling, daß die Sachen, über die ihr euch gar keinen großen Kopf gemacht habt, die haben sich am schnellsten manifestiert und am einfachsten. Aber du gehst nicht hin und sagst: „Uh! Ich muß das jetzt irgendwie ...! Ich muß vertrauen ...!“ Ja? Das ist das Gegenteil von neuer Energie.
Na, wie ist es denn dann? Dann ist ja C. [ein Freund von mir] mehr in der neuen Energie als ich. Weil er hat ja gesagt: Ja, ihm wurde halt gesagt, zu vertrauen, und das hat er dann gemacht. Und auf einmal ist das alles dann gelaufen für ihn.
Ja, ganz genau so.
Na wie, und ich hab nicht vertraut jetzt, daß ich mir diese ganzen Schwierigkeiten manifestiert hab? Ich meine, ich hab mich voll gefreut, da zu S. runterzufahren und alles. Oder ist es so, daß man einfach vertraut, nicht auf was Bestimmtes, sondern darauf, daß die Sachen halt eben kommen, und dann passieren die Sachen, so wie sie richtig sind, und vielleicht war es gar nicht richtig ...?
Naja, „richtig“ gibt es in der neuen Energie sowieso nicht, denn da die nicht polarisiert ist, kann nichts richtig oder falsch sein. Das hast du nur, wenn du entgegengesetzte Pole hast. Dann hast du Richtig und Falsch. Guck, eine Rose zum Beispiel – ist die richtig oder falsch? Nein, sie ist. Verstehst du, so ist das mehr. Und die Ereignisse kannst du auch sagen, die sind einfach.
Okay, du hast ein Ereignis manifestiert. Das ist. Du machst ein Label drauf, daß es irgendwie falsch ist. Ich meine, ich gebe zu, es ist schmerzhaft, und Schmerzen sind eigentlich etwas, was, wenn du wirklich in der neuen Energie bist, sich meistens nicht manifestiert, weil du da ja wirklich von Freude und Spaß und Leichtigkeit ausgehst und das dann auch einfach bist, nicht. Aber wenn du es mal so betrachten willst, wenn du sozusagen mal einen Neue-Energie-Standpunkt einnimmst und von da aus dieses Ereignis betrachtest – dann ist das einfach ein Ereignis. Es ist so passiert, ihr habt es so erschaffen, es ist nicht richtig, es ist nicht falsch – es ist einfach, wie es ist.
Und wenn du jetzt nachträglich hingehst und sagst: „Ogott“ – ja, so wie da in dem Channeling zitiert (lacht) -, „was habe ich mir da für einen Mist erschaffen? Ich bin ein schlechter Schöpfer, ich habe nicht richtig genug vertraut“ und so – dann gehst du im Grunde wieder in die alte Energie zurück, wo du sozusagen beschließt, daß die Dinge so und so zu sein haben, damit sie richtig sind. Und wenn das dann nicht so rauskommt, dann war es irgendwie falsch. Und wenn du es einfach so annehmen kannst: es ist halt so gelaufen, es war schmerzhaft, es sind daraus die und die und die Dinge entstanden – oder auch nicht entstanden -, und das alles ist vollkommen okay, so wie es ist, wertfrei – , dann kannst du halt gucken: Willst du in dieser Energie da drin bleiben? Gehst du weiter? Denkst du darüber überhaupt noch nach? Vielleicht hakst du es einfach ab, gehst weiter, machst andere Sachen ... weißt du?
Dieses ganze Ding, dieses ganze Grübeln: Soll ich? Soll ich nicht? Ist es jetzt richtig? und so ... das ist alles alte Energie: Was soll ich tun?
Neue Energie ist: Du schreibst diesen Brief, schickst ihn ab und vergißt das Ganze. Du sitzt nicht die ganze Zeit und wartest auf ne Antwort oder so. Vergiß es! Du hast das gemacht, was du machen wolltest, und jetzt machst du andere Sachen. Und dann kommt vielleicht eine Antwort, kommt vielleicht keine Antwort. Irgendwann stellst du vielleicht fest, daß jetzt fünf Wochen keine Antwort gekommen ist. Dann sagst du dir: „Okay, der Typ antwortet nicht. Ich werd ihn mal dran erinnern.“ Dann erinnerst du ihn. Dann guckst du, was passiert, oder du vergißt es wieder. Und so funktioniert es. Einfach vergessen, weißt du. Das machen, was halt wirklich in dem Moment ist.
Naja. Da schließt sich ja die nächste Frage gleich dran an. Also ich hab das jetzt so verglichen, also wie die die neue Energie beschreiben, und wie das jetzt bei S. ist, und das scheint ja doch eher alte Energie zu sein, wenn auch auf einem hohen Niveau, aber halt trotzdem alte Energie, oder?
Ich sag mal, das meiste, was Methoden sind, Systeme, Sachen, die du in Ausbildungen vermitteln kannst, das ist meistens alte Energie. Weil die neue, die kannst du nicht ... beschreiben. Du kannst sie nicht vermitteln. Du kannst da nur drin SEIN. (lacht) Ja? Du kannst das sein, in dem Moment. Und dann läßt du aus dir raus fließen, was da aus dir raus fließen will in dem Moment.
Na, wie ist es denn, wenn ich jetzt wirklich was Längerfristiges mal aufbauen will?
Ja, aber du kannst es ja immer nur im Moment machen. Guck, du beschließt es, du begibst dich in den Strom, der durch deinen Entschluß ausgelöst wird. Du sagst: „Ich will nach Finnland!“ Zum Beispiel, ja? Dann wirst du vielleicht irgendwann mal, wenn dieser Beschluß stark genug in dir ist, wirst du vielleicht mal ein Reisebüro aufsuchen und mal nach finnischen Prospekten fragen. Oder du wirst vielleicht mal ins Finnland-Zentrum gehen und dich erkundigen, was es so gibt.
Und guck, der Finnisch-Kurs, das hat sich manifestiert auf ganz einfache, unproblematische Weise. Du hast dich gefragt. „Ach, könnte man vielleicht ... ist es möglich, in Berlin Finnisch zu lernen?“ Und die Antwort kam. Du mußtest nicht großartig rumrennen dafür. Du bist zwar rumgerannt, aber wegen ganz anderen Sachen, und da kam dann die Antwort! Dann kam deine nächste Frage: Okay, man kann in Berlin Finnisch lernen. Wann fängt denn der nächste Kurs an? Aha! Im September! Alles klar! Und so funktioniert das, ganz ganz einfach. Ohne daß du großartig dir nen Krampf deswegen machen mußt.
Das ist jetzt zwar eine einfache Sache – okay, ein Finnisch-Kurs – no big deal, ja? (lacht) Aber die Art, wie das funktioniert hat, wie das gegangen ist – das ist so. Du denkst da müßig drüber nach, du hast vielleicht drei Gedanken: „Ach naja, Finnisch lernen wär doch cool!“ Dann vergißt du es wieder. Dann kommt deine Antwort.
Wenn du aber ein großes Ding draus machst: „Ogott – muß ich jetzt diese Ausbildung ... soll ich jetzt diese Ausbildung ... ist das das Richtige ...?“ - ja, schon bist du in einem Krampf drin, das merkst du ja selber. Wenn du das losläßt und sagst, du bist in der neuen Energie, und du läßt das auf dich zukommen, was es für dich jetzt ist – dann kommt das auf dich zu. Das kann ja Prozeßarbeit sein, das kann aber vielleicht auch bei S. sein oder auch nicht. Vielleicht machst du dein eigenes Ding. Oder du fährst mal nach Portland, oder du fährst mal nach Warschau oder so. Guck einfach mal, weißt du.
Also mach dir nicht so einen Riesenkopf wegen allem möglichen. Sondern beschliieß es und sei in deiner Energie einfach jeden Moment immer mehr. Beschließ, du willst was machen, was dir Spaß macht, was dich erfreut, was vielleicht auch andere Leute ebenfalls erfreut, was vielleicht gar nicht so viel mit (pathetischer Tonfall) Heilen und Therapieren und weiß der Henker was für'n Krempel zu tun hat. Weil da gehst du ja immer noch davon aus, daß irgendwas nicht in Ordnung ist, wenn du versuchst, was zu heilen. Es ist alles in Ordnung. Du brauchst nichts heilen. Es ist alles immer okay. Und wenn du dieses Gefühl haben kannst, daß alles immer okay ist, auch Krankheiten, auch daß Leute sterben - dann kannst du mit denen sein, wenn sie sterben, dann kannst du mit denen sein, wenn sie krank sind. Aber du brauchst nicht irgendwie großartig irgendwas versuchen zu verändern oder so. Und das ist ja im Grunde schon so ein prozeßtechnischer Ansatz, wenn du so willst: einfach mit dem zu sein, was da ist, in dem Moment, dem zu folgen.
Deswegen – Aufmerksamkeit, das ist alles, was du brauchst. Und dann das machen, was ... was da ist. Und nicht denken. Nicht denken: „O Gott, dann stör ich den - ogott, dann stör ich den - das kann ich nicht machen - dies kann ich nicht sagen - ich muß noch fünf Minuten warten.“ Woher weißt du das? Vielleicht ist es genau richtig so, jetzt zu handeln. Vielleicht ist diese Störung genau das, was da gebraucht wird.
Und dafür mußt du einfach ein Gespür kriegen. Einfach: Wann bist du in neuer Energie? Wann bist du mit dir selber total im Einklang? Wann ist es gut zu warten? Wann ist es gut, sofort zu handeln? Woran erkenne ich den Unterschied?
Selbst das sind eigentlich immer noch so ein bißchen Old Energy-Ansätze, weil es sind Techniken. Aber es sind nicht Techniken, die – wenn du das machst, dann passiert das, oder so. Dieses Kausal- Ding, das ist wirklich dann gegessen, nicht. Denn vielleicht machst du einmal A, und dann passiert B, und einmal machst du A, und dann passiert C, weil du in einem ganz anderen Moment bist. Das ist halt nicht mehr ohne weiteres reproduzierbar immer auf die gleiche Weise. Das geht dann nicht mehr. Du bist mit der Energie in dem Moment verbunden, mit der Energie des Augenblicks, die da ist. Und dann kann die ja das eine Mal total anders sein als das andere Mal, und auch wenn du die gleiche Handlung ausführst, kriegst du trotzdem irgendwie was ganz anderes raus. Und deswegen sind das schon – es sind zwar schon Tools, aber es ist nicht mehr dieses „Wenn A, dann B“-Ding. Oder: Wenn ich dieses Ritual mache, dann kommt da immer das bei raus. Sondern diese Werkzeuge, die basieren wirklich auf der Wahrnehmung des Augenblicks, wie er ist, und dir selber, wie du da drin bist. Und du bist vielleicht noch nicht mal drin, sondern du bist das dann einfach. Du bist nicht getrennt davon.
Aber wenn ich sage, ich nehme das wahr, dann habe ich ja schon wieder eine Dualität von Wahrnehmendem und dem Wahrgenommenen.
Jaaa, guter Punkt. Wenn du ganz drin bist, nimmst du nichts mehr wahr, sondern das fließt durch dich. Du bist es. Da ist keine Trennung mehr zwischen irgendwas. Guck, jetzt rede ich und sage dir was, und du nimmst nicht wahr, wie es passiert oder denkst darüber nach, sondern du bist es einfach in dem Moment. Du bist das, durch was meine Worte fließen oder so, wenn du so willst, ja? Du denkst nicht drü¬ber nach: Wie mache ich das jetzt? Oder: Ich muß mich jetzt so verbinden, damit das und das passieren kann. Du setzt dich hin, beabsichtigst, läßt los, und dann passiert's. Und genauso passiert's dann auch, daß du dann irgendwann sagst: So, jetzt ist Schluß, jetzt steh ich auf und mach was anderes. Es passiert. Durch dich. Und dann ist da nicht mehr Wahrnehmen, das ist richtig, das ist einfach nur noch – es ist. Mehr kann man dazu wirklich eigentlich nicht sagen.
Und wieso dauern diese NET-Channelings dann immer vierzig Seiten, wenn man eigentlich wirklich gar nichts dazu sagen kann?
(lacht) Ja, sehr gut! Weil es eine Menge Leute gibt, die viel viel Spaß auf diesen Treffen haben (lacht) und das Reden immer noch eine Form von irgendwie Zusammensein darstellt. Es ist noch nicht so einfach, jetzt rein nur noch auf einer Energieebene zusammenzusein. Aber es ist ja schon in der Mache, nicht, so mit diesem Disco-Besuch und dergleichen. Es muß nicht immer alles auf Erzählen rauslaufen. Es ist eine Art, zusammenzusein. Es geht nicht unbedingt jetzt immer nur um die Inhalte.
Und das andere ist natürlich, daß Leute mit neuer Energie rumexperimentieren, an Grenzen stoßen, bestimmte Probleme kriegen und dann wissen wollen, was sie falsch gemacht haben. (lacht) Was natürlich an sich schon eine unpassende Frage ist, weil es gibt kein Falsch in der neuen Energie. Du kannst nichts falsch machen. Du kannst nur sein. Und Sein ist nie falsch, Sein IST. Genau wie die Rose, von der ich gesprochen hatte. Es ist nicht falsch, daß die irgendwann verwelkt. Sie ist einfach. Du bist. Und in dem Moment, wo du das wirklich bist, dann erheben sich auch keine Fragen in deinem Kopf. Wozu solltest du Fragen haben? Du bist, was du bist in dem Moment. Du fragst dich nicht, ob das richtig oder falsch ist.
Und vielleicht auch wenn du Schmerzen hast, fragst du dich auch nicht, ob es falsch ist, daß du einen Schmerz hast, sondern du bist dann einfach auch das. Und es erhebt sich kein Zwiespalt, weil du das nicht bewertest, weil du nicht sagst, der Schmerz, der sollte da jetzt nicht sein oder so. Du bist das, und dann bist du's wieder nicht. Weil das, was du eigentlich bist, ist ja sowieso jenseits von momentanen Zuständen oder Seinsformen. Das, was du eigentlich bist, ist das, worauf das alles wächst. Und das kann alles das enthalten, das kann das alles sein. Du kannst im einen Moment eine Rose sein und im nächsten ein Werwolf und im dritten ein Computer, und das ist alles nicht getrennt, nicht gegensätzlich und auch nicht gut und auch nicht schlecht. Es sind Dinge, die du sein kannst. Und die du dann im nächsten Moment auch schon wieder nicht mehr bist.
Okay. Aber hm, dann ist es ja vielleicht alte Energie, wenn ich mich jetzt frage: Mach ich jetzt die Ausbildung noch, oder ist es das überhaupt?
Ja, das kannst du ja auf diese Art auch gar nicht rausfinden, nicht? Begib dich in dein Sein, guck, was ist jetzt hier, und sei das. Und da fällt alles an seinen Platz. Und dann brauchst du keine abgetrennte Frage, die dich zu irgendeiner Entscheidung führen soll, sondern du kannst das dann einfach sein. Du fließt mit dem. Du fließt vielleicht rein und fließt auch wieder raus und fragst dich nicht warum, oder ob das jetzt ein guter Platz ist, über den du drüberfließt. Du machst es einfach.
Wenn du dir Wasser vorstellst, das fließt an vielen Stellen. Das sagt nicht: „Sollte ich hier langfließen?“ Es fließt da lang, wo Platz ist, es fließt da lang, wo es durchkommt, es macht sich manchmal auch den Platz, indem es halt so lange da fließt, bis sich die Steine da halt ein bißchen zur Seite gebogen haben. (grinst) Das Wasser, das ist einfach. Und es ist die Natur des Wassers, zu fließen und die Stellen auszufüllen. Und wenn du diese Natur sein kannst, dann fragst du dich nicht: „Sollte ich hier lang fließen oder da?“ Sondern du machst es einfach.
Also du meinst, es ist eigentlich eine ganz unpassende Frage, ob das, was da passiert, jetzt neue oder alte Energie ist?
Ich würd nicht sagen, daß die unpassend ist. Nur, ob es so ist, daß du dann dort bist oder nicht, kannst du nur rausfinden, indem du in diesen Fluß dich hineinbegibst. Du kannst es nicht rausfinden, indem du hier sitzt und grübelst. Ja? Das ist alles, was ich sage. Vielleicht ist es neue Energie. Vielleicht ist es alte Energie. Vielleicht ist es genau das, was du brauchst. Vielleicht ist es total beknackt. Spielt keine Rolle. Nicht wirklich.
Wenn du beschließt, hier zu sein, auch in der sogenannten Konsensrealität, dann werden Dinge kommen. Und nicht dadurch, daß du jetzt großartig da rumrödelst oder so. [...]