seit Tagen möchte ich euch erzählen, was in mir ist, doch jedesmal wenn ich versuche, es in verständliche Worte zu fassen, sagt Mister Verstand in mir, lass es, so wie du es gerade geschrieben hast, versteht das eh keiner. Es ist wie eine kurz bevorstehende Geburt, wenn die Hormone verrückt spielen, Freude und Angst gleichermaßen da sind. Es ist das pralle Leben, das in diesem Körper/Geist sprudelt, wie vor einem Dammbruch. Und doch ist da auch tiefe Stille, der Hauch von Unendlichkeit, Grenzenlosigkeit. Wenn Alles was ist, ich bin, bzw. alles was ist, EINS ist, dann kann einem Menschen schon mal angst und bange vor so viel Freiheit werden. Noch dazu, wenn gespürt wird, dass diese Grenzenlosigkeit n.i.c.h.t für den Körper gilt, sondern für das Sein, Bewusstsein, Gewahrsein oder wie auch immer das genannt werden möchte.
Eine Frage, die seit Wochen in mir wummert war, wie kann ich so wie ich jetzt bin, unter die Menschen treten. Die halten mich doch alle für durchgedreht, wenn ich denen mit Sätzen wie: "Ich ist nur Illusion". Alles was ist, ist LEBEN, usw. komme. Aber das Leben, diese irre herrliche Kraft ist stärker als dieses Bangen. ES treibt mich tatsächlich "mitten auf den Marktplatz", was dem Ich/'Verstand, der natürlich ebenfalls weiter da ist, (völlig ok übrigens!!!), gar nicht so recht ist.
Gerade las ich: "Wolle was komme". Als ob ich das steuern könnte. Ich dachte mal, ich könnte das, doch allmählich sehe ich mehr und mehr, das ist Illusion. Das Leben, die Lebenskraft treibt einfach, und ich erinnere mich an den Ausspruch von John Lennon:
"Das Leben geschieht, während man es plant!"
Manchmal scheint das, was ich plane, tatsächlich genauso zu klappen, doch sehr viel öfter geschieht es anders, als ich dachte. Allmählich sehe ich, dass das, was ich wirklich möchte, bin oder was auch immer, nicht das ist, was der Verstand meint. Was wirklich „leidenschaftlich“ gewollt wird, (bitte!! nicht im Sinne von Leiden verstehen), sondern mit ganzer Intensität, das geschieht in Wirklichkeit. Im Moment drängt das Leben in mir, diese irre Energie, von selbst heraus. Mein Verstand warnt: Was willst du unter lauter Menschen, die „Ich-en“??? Doch nun ist es so gekommen, dass mir das schnurzpiepe ist. Ich will wieder mit anderen spielen, auch wenn das zu Missverständnissen kommen könnte, weil ich es als Spiel sehe, andere es vielleicht ernst nehmen?
Hier gibt es den Verein „Ja für Gera“ und das auch noch in meiner Straße. Angemeldet bin ich seit 2007, doch hatte mich über ein Jahr zurückgezogen, weil „ich“ meinte, mit den sogenannten „Normalos“ nicht klarzukommen. Inzwischen gibt es für mich keinen Unterschied mehr zwischen „Spiris!“ und „Normalos!“.
Spirit – ist Leben und Leben ist Alles was ist. Wo also ist der Unterschied zu finden?
In Brendels Buchhandlung, einer der ältesten Buchhandlungen, die es gibt, auch gleich bei mir um die Ecke, dasselbe Procedere. 2008 wollten wir eine Leihbibliothek im alten Höhler, Keller des Hauses der Buchhandlung, der voll ausgebaut worden ist mit Seminiarräumen, Küche und Toiletten, mit spirituellen Büchern aufbauen, wo ich all meine vielen eigenen Medien abgeben konnte und was geschah, ich zog mich auch dort wieder zurück.
Aber was geschah in den letzten Tagen? 16 Monate bin ich niemandem Bekannten begegnet, und nun dauernd genau diesen Leuten, mit denen ich mal was machen wollte und sie alle freuten sich, mich wieder zu sehen:
„Gibt es dich auch noch? Lebst du also doch noch?“
waren die liebevolle Kommentare. Als ich erklärte, mich in meiner Einsiedlerklause zuhause eingeigelt zu haben und das mehr als ein Jahr lang, waren sie nicht überrascht; sie hörten mir einfach zu und dann gingen sie zur „Tagesordung“ über, will heißen, sie luden mich zu ihren Veranstaltungen oder auch zu dem ein, was wir mal vorhatten und es gab überhaupt keine Verständigungsprobleme. Mein Verstand allerdings brauchte noch einige Zeit, um seine Zweifel endlich aufzugeben. Und nun bin ich bereit, voll und ganz mitzuspielen. Auch wenn ich vielleicht über die spirituellen „Werke“, die jahrelang meine Begleiter waren, „hinausgewachsen“ bin, brauche ic h sie anderen deshalb noch lange nicht vorzuenthalten, wenn sie damit spielen wollen. Und das meine ich nicht ironisch. Kinder und Tiere erfahren das Leben immer spielend.
„Wenn ihr nicht wieder werdet wie die Kinder “ Allerdings gehört wohl auch das sogenannte Reifsein/Erwachsensein dazu.
„In jedem Weisen steckt ein Kind!“ las ich ebenfalls. Gestern sah ich eine Doku über den Dalai Lama. Er ließ sich als das feiern, was er für die Tibeter ist, doch wie er das tat, war wunderbar. Er lachte wie ein Kind, legte den Gläubigen „den Schal“ um, streichelte ihre Hände, legte den Arm um sie, antwortete dem Journalisten auf Fragen, wieder lachend dabei wie in Kind. Ja genauso empfinde ich es auch inzwischen. Alles darf sein, alles ist DA, exsistiert und nichts ist besser oder schlechter, gut oder böse. Es sei denn, ich möchte eben das Spiel „Trennung, Wertung“ spielen, auch das ist okay, sonst gäbe es das ja nicht.
In diesem Sinne, auf zum Spielen. Alles um mich wartet förmlich darauf, passend dazu wird’s Frühling, wie das miteinander im Einklang ist, toll. Sogar Xinthya hat sich beruhigt, grins.
Ein Adler - so eine indianische Legende - kann bis zu 70 Jahre alt werden, wenn…? Wenn er sich mit etwa 40 einem radikalen Veränderungsprozess unterzieht! Ansonsten stirbt er. Unweigerlich. Denn sein Federkleid wurde so schwer, dass er nicht mehr fliegen kann. Schnabel und Krallen so lang, dass seine einst besten „Werkzeuge“ ihn nun hindern, Beute zu schlagen. So ruft ihn das Leben an eine Weggabelung. Entweder ein naher Tod – oder ein schmerzhafter Prozess der Transformation, der sich über Monate erstreckt. Der Adler ist aufgerufen, mit schwindender Kraft in die Einsamkeit seines Hortes zu fliegen, sich dort selbst die Federn auszureißen, den langen Schnabel am Fels zu brechen und die Krallen dazu. Wird er das tun?
Zu wissen, dass das Leben ein Spielplatz für mich ist, macht es so besonders, dieses irre verrückte Leben in einem Körper.
Der Höhler liegt so tief unter der Erde, dass kein Handyempfang möglich ist Eignet sich für für Suche nach Stille hervorragend, da unten. Man kann seinen Expresso völlig ungestört trinken.
Bestimmt bist du für deine Umwelt einfach so, ganz ohne unvervständliche Dinge zu sagen (wie - "es ist nur eine Illusion" oder so...), eine Bereicherung!
Die Illusion getrennt zu sein von Allem was ist, war mein Leid. Seit gesehen wird, es gab nie eine Trennung, wie als ganz kleines Kind gehöre ich als Welle ins Meer und bin genau dasselbe Wasser, ist diese stille Freude wieder da, die Babys noch so wundervoll zeigen. Allerdings natürlich auch das Weinen und Schreien. Beides ist Teil des Ganzen, so wie das Meer nicht nur ruhigen Wasserspiegel zeigt. Wenn der Sucher wegfällt, weil er ja immer schon geborgen ist im Meer des Lebens, dann gibt es auch keine Sucht mehr. Wobei ich empfinde, dass alle Sucht Sehnsucht nach dem Verlorenen Paradies ist, in dem jedes Lebewesen immer geborgen ist, solange es sich nicht getrennt denkt/meint.