heute nacht hatte ich wieder einen traum der art, wie ich ihn seit jahren immer wieder mal habe.
ich bin in meiner wohnung (ich wohne allein) und plötzlich zieht jemand bei mir ein - ungebeten und ohne ankündigung. oder es kommt jemand einfach bei der tür herein - hat plötzlich einen schlüssel (oder die tür steht plötzlich offen und lässt sich nicht mehr schließen) und treibt sich in meiner wohnung herum.
der punkt ist immer, dass diese personen mir äußerst unangenehm sind (klar - sind ja ungebetenerweise da und beschränken meine freiheit massiv) und ich aber NIE etwas dagegen tun kann - intensive ohnmachtsgefühle hab ich dann immer.
heute nacht war es eine frau - typ obdachlos, aber nicht ungepflegt - nur eben sehr schrullig, eigenbrötlerisch und seltsam. sie war etwas älter als ich. sie war plötzlich da und schlug in einer ecke meiner wohnung ihr lager auf (matratze), obwohl dort eigentlich kein platz dafür ist. sie behauptete, jetzt hier zu wohnen und dass das doch ganz normal sei. ich wollte mich dann bei meiner hausverwaltung beschweren, aber dort meinte man nur, das sei schon in ordnung. ohnmacht pur!
mir ist der traum soweit klar, dass es da um irgendwelche nicht-integrierten anteile von mir geht, die in mein leben "einbrechen", da ich sie offenbar nicht freiwillig hereinlasse. es sind aber immer verschiedene menschen (mal männer, mal frauen) - also nicht immer der gleiche typ. offenbar hab ich da noch jede menge unintegrierter anteile in mir.
soweit meine erkenntnis - vielleicht fällt jemandem von euch ja noch etwas anderes dazu ein.
ich erlebe diese Begegnungen immer beim meditieren. Diese Anteile treten in verschiedenen Gestalten auf auch in irgendwelchen Formen. (z.B.Kugelform) Da Du sie als ein An- teil von Dir erkannt hast lade Sie doch ein und freue Dich für dieMöglichkeit der Entwicklung zu einem vollständigen Wesen. Wenn es Dir unangenehm ist hilft es auch Erzengel Michael zu rufen und um Entfernung ungebetener Besucher zu bitten. Je nach innerem Gefühl.
Erst wollte ich gar nichts dazu schreiben..aber es hat mich immer wieder hergezogen und soll wohl raus
Im Human Design System geht man (ich auch *g*) davon aus, dass hier auf der Erde zuerst der Körper entsteht (mit eigenen Anteilen - Körperbewusstsein) und dann im Mutterleib 33 Sonnengrade (ca 33 Tage) vor der Geburt der Persönlichkeitsanteil im Körper einzieht. Beide haben ein eigenständiges Bewusstsein, dass sich miteinander verbindet.
Der Körper ist aus irdischem Material erschaffen und hat da gespeicherte Erinnerungen und der Persönlichkeitsanteil (Seelenaspekt/Geist wieauchimmer) hat ebenso sein eigenen Wissen und seine Vorgeschichte.. Beide haben eine eigene Frequenz und werden von einer 3. Frequenz zusammengehalten.
Dein Traum hat in mir das Bild entstehen lassen, wie die Seele in den Körper einziehen will und der Körper sagt: "Du kommscht hier ned rein!" Und die Seele zieht trotzdem ein..
Vermutlich hat dein Körper das Kleingedruckte im Mietvertrag nicht gelesen, wo drin steht, dass es sich hier um eine WG handelt und hat davon eine Art Trauma aus der Zeit der Geburt..
Oder vielleicht ziehst du nachts richtig in deinen Körper ein und der sträubt sich..
In der Zeitqualität gerade ist es scheinbar nicht mehr möglich, nicht richtig in den Körper eingezogen zu sein, wenn man den Weg der Bewusstwerdung geht. Das sehe ich in diverse Ecken..
nein, viel mehr als Du ohnehin geschrieben hast, fällt mir nicht ein - außer, daß das "Aussehen" der Anteile mit diversen paralellelen Inkarnationen zusammenhängen könnte und wenn Du akzeptieren könntest, daß Du "auch die schrullige Alte" bist und nicht nur die "hübsche Junge" - dann ist es in Nullkommanix integriert. Der Traum ist so wunderbar klar, finde ich.
Dabei fällt mir jetzt aber mein eigener Traum von heute Nacht ein: Ich träumte, daß eine Nachbarin in einen Kfz-Bus einsteigt und diesen überraschenderweise anstatt einer anderen Nachbarin fährt; doch dann gewinnt das Fahrzeug an Fahrt, rast in den Wald, wieder zurück und nochmal wild hin- und her und kommt einigermaßen unbeschadet zu stehen. Ich beobachte das faszinierend und weiß nicht, ob es sich um meinen Bus handelt oder um einen "fremden". (Anzumerken ist, daß "mein Auto" für mich im Traum immer meinen eigenen Körper darstellt). Weiterhin träumte ich von einem völlig neuen Fahrzeug, weiß und gold, ein total neuer Typ, und ich überlegte noch, ob wir uns so eines jetzt als Neufahrzeug anschaffen wollten.
Ob es in dem Traum auch um Integration meiner eigenen Anteile ging oder eher um ein Walk-In in der Nachbarschaft? Irgendwie spüre ich Parallelen zu Deinem Traum, sie sind nur nicht so richtig greifbar - jemand, der normalerweise "nicht berechtigt" ist, steigt ein...
ich finde die Idee mit der Party für die "ungebetenen Gäste" richtig gut. Versuche doch mal Deinen wiederkehrenden Traum in diese Richtung zu steuern und lade sie alle ein, die, die schon mal da waren, und die die zukünftig noch kommen wollen würden... damit veränderst Du im Traumbewußtsein Deinen Blickwinkel auf die Situation, und ich glaube, das würde viele schöne Lösungs-bilder und -gefühle erzeugen.
Liebe Tanija,
ich habe diesen Erklärungsansatz nun schon mehrfach von Dir gelesen, und finde ihn immer spannender... magst Du nicht vielleicht mal in einem neuen Thread die Thematik ausführlich beschreiben? Ich erlebe diese Verschmelzungen besonders intensiv beim Tanzen... wenn ich völlig loslasse und meinen Körper der Musik übergebe... das ist phantastisch! Gleichgewichtsübungen, so just for fun, zeigen mir auch immer ganz gut, wie verankert ich gerade in meinem Körper bin (z.B. wenn ich beim Fensterputzen auf der Fensterbank jongliere... Heute morgen würde ich das nicht machen... bin etwas karnevalsgeschädigt und spüre so richtig, dass mein Körper und ich noch etwas getrennte Wege gehen...*lach*).
ich erlebe diese Begegnungen immer beim meditieren. Diese Anteile treten in verschiedenen Gestalten auf auch in irgendwelchen Formen. (z.B.Kugelform) Da Du sie als ein An- teil von Dir erkannt hast lade Sie doch ein und freue Dich für dieMöglichkeit der Entwicklung zu einem vollständigen Wesen. Wenn es Dir unangenehm ist hilft es auch Erzengel Michael zu rufen und um Entfernung ungebetener Besucher zu bitten. Je nach innerem Gefühl.
Schönen Tag Deine Canajana
liebe canajana, danke für die anregungen. gerade ist mir beim lesen deiner antwort klar geworden, WIE unangenehm mir diese "anteile" sind - offenbar muss ich mich wirklich intensiver und offener damit auseinandersetzen. (diese träume sind nämlich echt unangenehm! - glaube aber eigentlich durchaus, dass die alle zu mir gehören )
Erst wollte ich gar nichts dazu schreiben..aber es hat mich immer wieder hergezogen und soll wohl raus
Im Human Design System geht man (ich auch *g*) davon aus, dass hier auf der Erde zuerst der Körper entsteht (mit eigenen Anteilen - Körperbewusstsein) und dann im Mutterleib 33 Sonnengrade (ca 33 Tage) vor der Geburt der Persönlichkeitsanteil im Körper einzieht. Beide haben ein eigenständiges Bewusstsein, dass sich miteinander verbindet.
Der Körper ist aus irdischem Material erschaffen und hat da gespeicherte Erinnerungen und der Persönlichkeitsanteil (Seelenaspekt/Geist wieauchimmer) hat ebenso sein eigenen Wissen und seine Vorgeschichte.. Beide haben eine eigene Frequenz und werden von einer 3. Frequenz zusammengehalten.
Dein Traum hat in mir das Bild entstehen lassen, wie die Seele in den Körper einziehen will und der Körper sagt: "Du kommscht hier ned rein!" Und die Seele zieht trotzdem ein..
Vermutlich hat dein Körper das Kleingedruckte im Mietvertrag nicht gelesen, wo drin steht, dass es sich hier um eine WG handelt und hat davon eine Art Trauma aus der Zeit der Geburt..
Oder vielleicht ziehst du nachts richtig in deinen Körper ein und der sträubt sich..
In der Zeitqualität gerade ist es scheinbar nicht mehr möglich, nicht richtig in den Körper eingezogen zu sein, wenn man den Weg der Bewusstwerdung geht. Das sehe ich in diverse Ecken..
LG
liebe tannija,
spannend, dein kommentar! besonders die (von mir jetzt fett hervorgehobenen) teile sprechen mich sehr an. genau so fühlt es sich an - die probieren es in regelmäßigen abständen immer wieder, endlich hier einzuziehen, und ich lasse sie nicht. jawoll! mein körper ist eine WG - hmpf (*kicher*). aber wird wohl so sein.
danke dir für die guten sätze (die zumindest in mein gehirn schwierigkeitlos einziehen können )
nein, viel mehr als Du ohnehin geschrieben hast, fällt mir nicht ein - außer, daß das "Aussehen" der Anteile mit diversen paralellelen Inkarnationen zusammenhängen könnte und wenn Du akzeptieren könntest, daß Du "auch die schrullige Alte" bist und nicht nur die "hübsche Junge" - dann ist es in Nullkommanix integriert. Der Traum ist so wunderbar klar, finde ich.
Dabei fällt mir jetzt aber mein eigener Traum von heute Nacht ein: Ich träumte, daß eine Nachbarin in einen Kfz-Bus einsteigt und diesen überraschenderweise anstatt einer anderen Nachbarin fährt; doch dann gewinnt das Fahrzeug an Fahrt, rast in den Wald, wieder zurück und nochmal wild hin- und her und kommt einigermaßen unbeschadet zu stehen. Ich beobachte das faszinierend und weiß nicht, ob es sich um meinen Bus handelt oder um einen "fremden". (Anzumerken ist, daß "mein Auto" für mich im Traum immer meinen eigenen Körper darstellt). Weiterhin träumte ich von einem völlig neuen Fahrzeug, weiß und gold, ein total neuer Typ, und ich überlegte noch, ob wir uns so eines jetzt als Neufahrzeug anschaffen wollten.
Ob es in dem Traum auch um Integration meiner eigenen Anteile ging oder eher um ein Walk-In in der Nachbarschaft? Irgendwie spüre ich Parallelen zu Deinem Traum, sie sind nur nicht so richtig greifbar - jemand, der normalerweise "nicht berechtigt" ist, steigt ein...
Leibe Grüße, Lumi
liebe lumi,
danke für deine reaktion. besonders belustigt hat mich der satz "daß Du "auch die schrullige Alte" bist" - ich bin eine schrullige alte, jetzt schon ... (aber das würde natürlich bedeuten, dass ich es zwar einerseits durchaus weiß, andererseits aber offenbar noch nicht wirklich akzeptiert habe)
was deinen traum betrifft, sehe ich auch parallelen zu meinem - also dass es um anteile deiner selbst geht und nicht um einen walk-in in der nachbarschaft - einfach in beachtung der goldenen traumdeuter-regel, dass alles, was vorkommt und ganz besonders personen, im allgemeinen einen selbst bzw. eben persönlichkeitsanteile darstellen. warum sollte dich ein walk-in in der nachbarschaft auch schon groß berühren/betreffen? noch dazu, wenn das auto für dich immer der körper ist, dann ist es wohl noch deutlicher.
und weiß und gold für das neue fahrzeug - mmh - nobler (auch spirituell) geht es wohl nicht ...
na ja, dann happy integrierung bzw. inbesitznahme des weiß/goldenen autos
liebe grüße, krishni
ps: eben sehe ich, dass du "leibe grüße" geschrieben hast - also wenn das kein wink mit dem freudschen zaunpfahl ist ...
ich finde die Idee mit der Party für die "ungebetenen Gäste" richtig gut. Versuche doch mal Deinen wiederkehrenden Traum in diese Richtung zu steuern und lade sie alle ein, die, die schon mal da waren, und die die zukünftig noch kommen wollen würden... damit veränderst Du im Traumbewußtsein Deinen Blickwinkel auf die Situation, und ich glaube, das würde viele schöne Lösungs-bilder und -gefühle erzeugen.
liebe celestine, ja, gute idee - nur bezweifle ich, dass ich das kann (meine träume steuern). ich halte mich diesbezüglich für etwas ungeschickt. aber vielleicht ist das auch nur ein glaubenssatz - ganz sicher sogar.
ich hatte auch mal so einen Traum, wo jemand in meine Wohnung kam, ohne daß ich wußte, wie sie reingekommen ist. (Allerdings nur einmal, nicht wiederkehrend.) Ich weiß zwar nicht, ob dir das für deinen Traum irgend etwas bringt, aber ich stell mal den relevanten Auszug (der Traum hatte noch mehr Teile) und YKWs Kommentar dazu hier rein - er meinte, da ging es einfach um eine Begegnung zwischen zwei Leuten, die ein total unterschiedliches Leben führen ...
Was mir auf jeden Fall spontan einfiel, als du die Frau als "Typ obdachlos" beschriebst, war: "Oh, jetzt kommen die Bettler aus dem Bettler-Thread schon in deine Träume ..."
Übrigens um diese Anteile von dir einzuladen und willkommen zu heißen, brauchst du nicht deine Träume steuern zu können. Das kannst du machen, wenn du wach bist. Z.B. könntest du dir vorstellen, einfach mit dieser Obdachlosen ein Gespräch zu führen. Oder statt daß du sie aus deiner Wohnung wieder raushaben willst, bietest du ihr was zu essen und zu trinken an. Und dann guckst du einfach mal, wie sich die Szene dann weiter entwickelt in deiner Phantasie.
Hoffe, du kannst hiermit was anfangen ...
lg Silverwings
Traum von der Junkie-Braut
[/size] [...] hab ich heute nacht in einer Wohnung gewohnt irgendwo in einer Stadt wie New York oder New Orleans, im Künstlerviertel oder sowas. Also schon ein recht abgerissenes Viertel, aber irgendwie hatte es was Pittoreskes auch so. Und dann hat' s an meiner Tür geklingelt, und dann hab ich erst niemand gesehen, als ich aufgemacht hab. Und dann war jemand links neben der Tür, und der ist dann aber abgehauen. Dann hab ich gesagt: „Hey! Was ist? Ich bin da!“ und so, nicht. Und der ist dann aber verschwunden. Also ich konnte nicht sehen, wer es war. Und da bin ich wieder zurück in meine Wohnung und hab irgendwas ... ein Geräusch gehört und eine Bewegung gesehen. Also da war jemand in meiner Wohnung, obwohl niemand an mir vorbeigegangen ist rein, nicht. Ich weiß auch nicht.
Und dann war da erst ein Eichhörnchen (lacht) in meinem Flur. Und dann bin ich in die Küche oder so einen Raum gegangen, und da war so eine Kleene, die war gerade dabei, sich nen Schuß zu setzen. Bei mir in der Wohnung! (lacht) Und da hab ich die gefragt – hab ich gesagt: „Ja, Mann, du kannst ja höchstens sechzehn sein“ und so, nicht. Und dann meinte sie: „Ja, ich bin dreizehn.“ Dann sag ich: „WAS??? Dreizehn, und du hängst schon an der Nadel???“ Und dann sagt sie, ja, und sie ist mit so einem Typ zusammen und will mit dem ein Kind haben. Und ich dachte: Nee, ja, also – in dem Alter! Und die sah auch schon irgendwie so aus, als ob sie schon ganz lange fixt und so. Und die hatte nur einen Platz gesucht, wo sie sich diesen Schuß setzen kann, und das mußte sie nun (lacht) ausgerechnet bei mir machen. Ich weiß gar nicht mehr, wie das ging ... (überlegt) Ich glaub, die wollte dann einfach – also die ist dann einfach von alleine wieder gegangen. Also das ging gar nicht darum, daß ich ihr irgendwie helfe oder so. Aber ich war doch ziemlich schockiert, daß die schon in dem Alter mit dem Zeug anfängt.
[size=120]YKWs Kommentar
[...] Du wohnst in einem Künstlerviertel, und zwar in einer Stadt in den USA seltsamerweise, wo du ja normalerweise eigentlich – you wouldn't be caught dead living there. Also das ist ja für dich ein Land, das du eigentlich nicht magst und wo du nie, nie hinziehen würdest. Aber es ist eine Gegend, die nicht so sehr das moderne Amerika jetzt repräsentiert, sondern noch so eine Art, so eine ältere Zeit. Eine abgerissene Gegend, aber irgend-etwas Pittoreskes hat es. Wo man sich vorstellen kann, daß da vielleicht, wenn es jetzt New Orleans ist, daß da wirklich irgendwelche Voodoo-Priesterinnen ihr Gewerbe treiben, oder daß in dem nächsten Haus irgendwelche Cajun-Musiker wohnen oder so. Das heißt, da ist schon mal sowas wie ein Gefühl von Kreativität, ein Gefühl von Offenheit, ein Gefühl von einer Gegend, wo du vielleicht nicht unbedingt die Tür abschließt nachts, auch wenn du da eine Haustürklingel hast. Wo du rausgehen kannst, und alle möglichen Künstlergestalten und irgendwie eher alternativ wirkenden Leute treffen kannst.
Und du wohnst in einem Haus, wo sich mehrere Wohnungen befinden, deswegen hast du deine extra Klingel da. Und es klingelt, und du gehst raus, und da ist niemand erstmal. Und als du guckst, geht jemand grade die Treppe runter, und du kannst den aber nicht zurückholen, obwohl du sagst: „Hey – ich bin zuhause!“ Der geht trotzdem weg.
Das heißt also, da probiert jemand Kontakt aufzunehmen, aber in dem Moment, wo du da drauf eingehst, verpißt er sich. [...] Ja, was heißt das? Das heißt, daß da so ein Gefühl ist wie: Gerade wenn man das bekommt, was man eigentlich wollte, den Kontakt, dann will man das eigentlich schon gar nicht mehr wirklich haben. Man will das nur (lacht) so lange versuchen, wie keine Aussicht besteht, daß es wirklich passiert.
Meinst du, das bin ich jetzt oder was? Oder (lacht) was heißt das dann?
Kannst ja mal überlegen: Wo hast du vielleicht Angst davor, daß, wenn du versuchst, einen Kontakt herzustellen, das dann tatsächlich passieren könnte?
Das andere ist aber auch noch: Da klingelt jemand, und sobald du aufmachst, geht er weg. Das heißt: Vielleicht geht’s darum, daß du an die Tür kommst und aufmachst. Vielleicht geht’s darum, daß du aufmachst, und gar nicht so sehr darum, daß da jemand zu dir will. Das ist halt manchmal so, daß ein einziges Traumsymbol auf unterschiedliche Dinge hinweisen kann. Und hier geht’s vielleicht wirklich einfach nur darum, daß du aufmachst und sagst: „Hey, ich bin da!“
Ja, und dann gehst du zurück in deine Wohnung und machst die Tür wieder zu, und auf einmal ist da jemand. Du bist da nicht mehr alleine drin. Obwohl du keine Ahnung hast - also du hast die Tür aufgemacht, aber niemand ist an dir vorbeigegangen. Und trotzdem ist da jetzt jemand in der Wohnung. Und irgendwie muß das was damit zu tun gehabt haben, daß du die Tür geöffnet hast. Weil vorher war da niemand. Also du bemerkst da Geräusche, und du siehst dann erstmal ein Eichhörnchen (lacht), was ja sozusagen in einem geschlossenen Gebäude etwas fehl am Platz ist.
Na, was heißt denn das – ein Eichhörnchen in meiner Wohnung?
(Pause) Erstmal sind das Viecher, die du gerne magst. Und es ist auch ein Stück Natur. Und ein Stück wilde Natur, weil das sind keine Haustiere. Sind aber auch keine Raubtiere. Die können recht zahm werden. Wenn sie an Menschen gewöhnt werden, dann können die recht zahm werden. Dann haben die auch keine Angst. Das weißt du ja. Aber trotzdem ist es nichts, was du normalerweise in der Wohnung halten kannst. Und daß das jetzt in deiner Wohnung ist, heißt halt, du hast ein Stück schon so was wie ursprüngliche Natur dort zu dir reingelassen. (Pause) Und aber auch ein Stück ursprüngliche Natur, was jetzt für dich nicht eine Bedrohung ist, wie wenn es jetzt vielleicht ein Wolf oder ein größerer Marder oder sowas wär.
Dann gehst du in deine Küche, und da ist dieses Mädel, das sich da gerade nen Schuß setzen will. Und du hast keine Ahnung, wie die in deine Küche gekommen ist. Und es ist aber auch so, daß die sich jetzt kein bißchen schüchtern fühlt oder erwischt. Oder sie hat auch keine Schuldgefühle, weil sie jetzt in einer fremden Wohnung ist und weil sie in ihrem Alter schon da drogenabhängig ist. Sondern für sie ist das einfach ihr ganz normales Leben, das sie lebt. Das ist halt so. Das ist ein Straßenkind. Die geht einfach rein, wo offen ist. Und die fragt nicht lange, ob sie's darf. Und die hat auch keine Angst vor den Leuten.
Ja, was heißt denn das? Ist das ein Teil von mir? Oder soll das irgendwas mit Suchttendenzen zu tun haben? Oder wie würdest du das interpretieren? Sie will ja dann auch noch ein Baby. Also sie ist ja schon selber noch ein halbes Kind. Ich meine, mit dreizehn bist du grade mal geschlechtsreif, und sie will dann schon ein Baby haben, und das, obwohl sie das wahrscheinlich noch nicht mal gesund zur Welt bringen wird, nicht? Wenn sie denn da schon so lange heroinabhängig ist.
Das Interessante, was ich finde an dem, ist, daß da zwei Positionen sind: Nämlich für sie ist das total normal, und für dich ist das total schockierend in dem Moment, wie sie lebt. Das heißt, da prallen zwei Welten aufeinander. Du bist zwar irgendwie jetzt nicht furchtbar konservativ, sonst würdest du in diesem Viertel gar nicht leben. Aber das ist dir dann doch ein paar Zacken zu hart. Und du machst die Erfahrung, auf jemand zu treffen, für den das sein normales Alltagsleben ist, auf der Straße zu leben, immer auf der Suche nach dem nächsten Schuß, und auch noch ein Kind zu wollen – sowohl in dem Alter, wo man ja selber noch fast kaum der Kindheit entwachsen ist, als auch in dem körperlichen Zustand, in dem sie sich befindet durch den Drogen – ja, -mißbrauch? Sagt man so? Durch die Abhängigkeit.
Das – da denkt sie überhaupt nicht drüber nach, sondern für sie ist das das Natürlichste von der Welt. Und für dich ist das total extrem und sehr schockierend. Und das Interessante ist, daß ihr euch ganz normal unterhaltet – also du machst ihr jetzt auch keine Vorhaltungen, weil sie in deine Wohnung unbefugterweise eingedrungen ist. Und sie hat auch keine Angst vor dir. Und sie geht von ganz allein. Es geht nicht darum, daß du ihr hilfst, von der Nadel wegzukommen oder irgendwie ihr Leben zu verbessern. Sondern es ging gewissermaßen wirklich um eine Begegnung – eine Begegnung von unterschiedlichen Lebenseinstellungen, wenn man so will. Sie lebt halt mit einem schon recht heftigen Risiko immer - sehr immer an der Kippe. Und du hast halt diese Einstellung, das sollte nicht so sein. Aber sie zeigt dir, daß auch so ein Leben – daß man das führen kann, ohne deswegen sich selbet zu verurteilen.
Das ist jetzt ein bißchen schwierig, nicht, mit der Interpretation, weil gerade in dem normalen Alltagsbewußtsein man ja eher sowas als ein Problem betrachtet, nicht, oder man halt denkt, also ein Junkie, der muß ja eigentlich ein problematisches Leben führen. Er muß irgendwie seinen nächsten Schuß beschaffen, er muß irgendwo Geld herkriegen, er muß irgendwo einen Pennplatz herkriegen, er hat Gesundheitsprobleme. Und gerade wenn man jetzt noch so jung ist, dann ist man ja auch, wenn man auf Trebe ist, kann man aufgegriffen werden, muß man also aufpassen auch, daß man immer irgendwo wieder pennt, wo man einigermaßen sicher davor ist.
Ja, obwohl ich glaube, in Amiland gibt’s ganz viel Straßenkinder, und niemand juckt das irgendwie.
Ja, du kannst aber trotzdem mitgenommen werden. Auch wenn deine Eltern jetzt vielleicht nicht ermittelbar sind oder auch nicht mehr leben oder so. Und das sind alles so Sachen, was einem im normalen Bewußtsein irgendwie so vorkommt, als müßte das jetzt problematisch sein. Und so ist es aber nicht in deinem Traum, sondern für sie ist das ihr Leben, und da sieht sie nichts dran, weswegen man dann irgendwie schockiert sein müßte. Und du hast da im Grunde einfach was getroffen, was anders lebt, als du das für richtig halten würdest. Was dir zeigt: Okay, das gibt's auch. Das war alles, worum's da ging. Es ging nicht um Hilfe. Es ging nicht darum, da dran irgendwas zu ändern, sondern es einfach nur erstmal als solches zur Kenntnis zu nehmen, selbst wenn du es da auf der Ebene noch nicht akzeptieren kannst. Und auch zu akzeptieren, daß sie gar nichts weiter von dir will. Sie will keine Hilfe. Sie will von der Nadel nicht weg. Sie wollte einfach nur einen Platz, wo sie in Ruhe sich den Schuß setzen kann. Und das hat sie gemacht, und dann geht sie wieder.
Ja. Aber was heißt denn das jetzt? Heißt das nicht irgendwas so von Suchttendenzen bei mir selber oder so? Wenn man jetzt davon ausgeht, daß man jegliches Teil vom Traum selber ist?
Der Punkt ist ja der, daß da nichts verurteilt wird. Das heißt, der Urteilende ist in dir in dem Moment, weil du schockiert bist. Aber wenn du diese Gestalt selber bist, verurteilst du nicht. Du bist es einfach. Du bist jemand, der so lebt und der das irgendwie auch so haben will. Der will das gar nicht anders haben. Und das ist halt das, was im Moment bei dir so ein bißchen die Interpretation blockiert (lacht), daß du das nicht glauben kannst. Daß es Leute geben könnte, die ihr Leben nicht anders wollen als so, und für die das irgendwie auch in Ordnung ist, und für die es auch in Ordnung ist, zu wissen, daß sie vielleicht nicht lange leben werden. Und trotzdem noch ein Kind in die Welt setzen wollen vorher. (lacht) Ja? Also wenn du es als Teil von dir interpretieren willst, würde ich sagen, ist das der Teil von dir, für den es okay ist, so zu sein und so zu leben. Und das andere ist der Teil von dir (lacht), der das nicht okay findet. Du könntest ja mal prozessierenderweise das noch mal in Austausch miteinander bringen, wenn du willst.
Ja, aber irgendwie verwirrt mich das immer noch. Jetzt habe ich ein Stück wilde Natur und ein Wesen, das sich nichts dabei denkt, schon in ganz jungem Alter a) an der Nadel zu sein und b) auch noch schwanger zu werden.
Ja. Und das ist auch die wilde Natur. Keine Moralurteile. Einfach das Leben leben. Egal, ob's kurz oder lang ist, egal, ob du für die Nacht nen Pennplatz hast oder nicht (lacht), zum Beispiel. Und sie ist nicht allein. Sie hat noch jemand, mit dem sie zusammen ist. Du nicht. (lacht) Also sie teilt dieses Leben auch mit jemand. Und für sie ist das in Ordnung. Ja, und für dich halt nicht. Und da (lacht) kannst du mir jetzt nicht so ganz glauben, daß das jetzt die Interpretation sein soll, ja? Oder auch andere Dinge reinlassen, die deinen Vorstellungen widersprechen.
Na, ich konnte es ja immerhin träumen.
Ja.
Aber ich dachte halt, daß es vielleicht ... ich dachte, das wäre ein Hinweis auf irgendwie Suchttendenzen bei mir selber oder so. Daß ich da, was weiß ich, so eine innere Jugendliche hab, die da noch so Suchttendenzen und so hat, und die Dinge ... was weiß ich ... kreativ erschaffen will, so in Form dieses Babys, die sie gar nicht nähren könnte, nach dem Motto.
(längere Pause)
Ja – ist das so? Oder ist das einfach nur zu moralisierend?
Da ist natürlich ein Hinweis auf Abhängigkeit von Suchtstoffen einerseits. Aber die lebt auch ihr eigenes Leben, nicht. Also sie ... sie kämpft schon (lacht) den Überlebenskampf oder so. Und sie macht's aber auch zusammen mit dem Typ da. Also sie sucht nicht nach Leuten, die ihr helfen. Sie will einfach nur einen Platz, wo sie sich kurz unterstellen kann. Aber sie will keine Hilfe! Also sie ist auf eine gewisse Weise autonom auch, obwohl sie abhängig von der Spritze ist. Aber das will sie auch. Sie will dieses Zeug, weil ihr das was gibt. Und für sie ist es das wert. Und sie will nicht, daß ihr irgendjemand hilft, davon wegzukommen, sondern sie will das einfach nur weiter machen können. (lacht) Ja? Insofern ist, obwohl da eine Abhängigkeit zum Ausdruck kommt, auch eine gewisse Autonomie vorhanden. Die rennt nicht rum und jammert, wie schlecht's ihr geht, sie sucht auch nicht nach Helfern, sondern sie lebt ihr Leben, wie es halt ist und wie sie es auch haben will. Und darauf ist hier der Hauptakzent. Sag ich. Aber du mußt natürlich meine Deutung nicht annehmen, wenn du nicht willst.
danke für diesen privatchannel. (du kannst dir ja alles erklären lassen von deinem ykw - sehr praktisch. und eine ziemlich pragmatische sicht auf die dinge hat er, das muss ich sagen. also zB die sache mit der 13-jährigen süchtigen - wohl jeder hätte das als anteil von dir gedeutet, der eine suchttendenz hat etc. er hingegen sagt einfach "ja, das gibt es auch, und du kannst es dir halt nicht vorstellen". hm)
was meine obdachlose betrifft - ja, klar ist mir der bettlerthread auch in den sinn gekommen. und das ist gut so - denn es wohnt ja auch eine obdachlose, schrullige bettlerin in mir - also warum soll sie nicht in meiner wohnung wohnen ...
Zitatdu kannst dir ja alles erklären lassen von deinem ykw - sehr praktisch.
Alles nicht ... Oft sagt er mir auch: "Das erzähl ich dir jetzt nicht, da mußt du mal selber knobeln." Und manchmal ist die Rollenverteilung bei uns auch umgekehrt - heute mußte ich mal die Therapeutin für ihn spielen ... und das in meinem danebenen Zustand ...
Zitatwohl jeder hätte das als anteil von dir gedeutet, der eine suchttendenz hat etc.
Ja, so hab ich es ja auch gesehen ... deshalb find ich es so spannend, mit was für Kommentaren er manchmal so ankommt. Hoffe ja, du fandst es jetzt nicht zu offtopic, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, es paßt ...
Zu deinem Traum fiel mir inzwischen noch folgendes ein:
Das Haus oder die Wohnung könnte für das Selbst stehen - und die Ich-Persönlichkeit dachte immer, sie wohnt da alleine drin ... jetzt stellt sie fest, daß es da noch andere Bewohner gibt, die sie persönlich gar nicht so goutiert. *naserümpf* Aber die Hausverwaltung sagt, nee, das ist schon okay so - d.h. wenn das Haus das Selbst ist, wär die "Hausverwaltung" deine Seele, die da sagt: "Hey, da gibts noch mehr Leute, die da ein Wohnrecht haben - du hast es ihnen bloß nie erlaubt."
Das Ich selbst empfindet es im Traum als "Ohnmacht", weil selbst die Hausverwaltung auf der Seite der Obdachlosen steht. D.h. da ist noch so 'ne Art Kontrollwunsch - die Autorität dazu kriegen zu können, daß sie die unliebsamen Elemente rausschmeißt, damit dann der gutbürgerliche "Normalzustand" wieder hergestellt wird. *g* Aber die Zustände ändern sich, größere Offenheit ist jetzt wichtig, und auch die Anteile, die man erstmal als unsympathisch oder was auch immer betrachtet, wollen als Teile des Selbst anerkannt sein ... und vielleicht wird das Leben ja auch lustiger, wenn sie dann alle bei dir wohnen ...
Zitates wohnt ja auch eine obdachlose, schrullige bettlerin in mir - also warum soll sie nicht in meiner wohnung wohnen ...
Genau ... und dann kannst du die nämlich besser kennenlernen. Vielleicht hat sie (und auch deine ganzen anderen "Eindringlinge", von denen du so geträumt hast) dir mehr zu sagen, als was du erst dachtest.