was mich am meisten an dieser bewegung fasziniert, ist, dass sie quasi "aus sich selbst heraus" entstanden ist und innherhalb kürzester zeit zigtausende von (jungen)menschen mobilisierte.
angefangen hat es auf einem uni-insitut vor ca. 10 tagen, mit einem protest zu den derzeitigen studienbedingungen – wie lange wartezeiten auf vorlesungen bzw. prüfungen und weitere unangenehme dinge – mittlerweile ist der prozess dabei, sich zahlenmäßig und auch inhaltlich sehr auszudehnen.
die proteste weiten sich auf immer mehr universitäten aus. und es gibt immer mehr solidaritätsbekundungen – auch aus dem ausland. auch andere organisationen wie zb teile der gewerkschaft springen auf den zug auf – letztendlich ist es sozusagen eine kapitalismuskritik nach dem motto: geld für bildung und nicht für banken. es ist eine revolution von „unten“, niemand hat das organisiert, es ist wie eine welle entstanden, selbstverwaltet von den einzelnen studentinnen und studenten. und innerhalb weniger tage auf eine zahl von ich glaube 20.000 oder sogar mehr gekommen.
ich wünsche mir, dass diese bewegung tatsächlich auf die gesamtgesellschaft überschwappt und eine richtige volksrevolution wird. und nicht nur in österreich....
dieses bewegungen entstehen blitzschnell im internet... ich verfolge das auf twitter mit. "verfolge" dort unter anderem ein paar barcampsbuddies, die alle aus unterschiedlichen deutschsprachigen regionen kommen. sozusagen die "internet- und socialmediapioniere". sobald ein thema interessant genug erscheint (und das sind inzwischen sehr oft gesellschaftliche themen), nehmen es die ersten auf und es verbreitet sich wie ein lauffeuer... in die ganzen social media netze hinein.
interessant ist zu beobachten, was ein thema "braucht", damit es verbreitet wird. ich bin da noch am "aufnehmen"... und wissenstechnisch gibts immer jemanden, der sich "auskennt" (so wie hier grad), man muss sich also selbst nicht überall einlesen - man konzentriert sich auf das, wo es einen anzieht und so weiß jeder über etwas bescheid und tauscht sich blitzschnell aus...
ich liiiebe das internet in kombi mit dem streetlife
im kaffe-küchen-gespräch mit jungen kollegInnen über dieses thema hat mir gut gefallen, was der französisch-assistent sagte, nämlich, dass die österreicher da noch ordentlich was dazulernen können von den franzosen, und wir waren uns einig, dass das jetzt schon mal ein guter anfang ist. ja, das stimmt, die welt ist kleiner, schneller und transparenter geworden.
so wie ich diese junge studenten-generation noch von ihrer gymnasialzeit her zu kennen glaube, sind sie recht gut geeignet, mal so richtig REMMIDEMMI zu machen.
Die Generation Praktikum und Kurz-zeit-verträge (= die wissenschaftlichen Mitarbeiter und Lehrbeauftragten) hat im übrigen auch die Nase voll und kann nur unterstützend dahinter-stehen.
Wir sind ja schon froh, dass endlich mal die Packeleien der Schüssel-zeit öffentlich kritisch besprochen werden. Österreicher sind auf Grund ihrer katholischen, autoritätsgläubigen Sozialisierung eher hopatatschig und bequem, so immer nach dem Motto: irgendwer wirds schon richten. Die Politiker, bzw. in den Aufsichtsräten Tätigen haben es aber in den letzten Jahren nur für sich selbst gerichtet und dabei unverschämt übertrieben in ihrer egoistischen Dummheit, Gier und Unersättlichkeit.
schau mer mal, ...
ich hab da eher ein verschwörungstheoretisches weltbild,... derzeit höre und sehe ich eher ein krachen an allen ecken und enden.
...wie der verbesserte neuanfang aussieht, kann ich noch nicht erkennen, da ist noch zuviel nebel.
(deshalb wird auch schon diskutiert, es im falle einer ausbreitung der "pandemie" zu blockieren...... aber da wird es sicher welche geben, die sich technisch gut auskennen und die diese blockaden durchbrechen können, falls es überhaupt soweit kommt - soviel zum thema verschwörungstheorien - oder besser -AUFDECKUNGEN....)
ich bin stolz auf unsere studentinnen und studenten! gerade in österreich, wo die bevölkerung im allgemeinen ja wirklich sehr unterwürfig und duckmäuserisch ist und immer wieder eigenartige argumente findet, warum ein protest doch nicht gut ist ..... ja, von den franzosen ist diesbezüglich noch sehr viel zu lernen in unserem "gemütlichen" land......
ich wünsche den protestierenden viel, viel durchhaltekraft und einigkeit, sodass wirklich was größeres daraus entstehen kann. meine unterstützung haben sie
das ist ja ein klasse wort, gibts dafür eine direkte übersetzung??
Zitat (deshalb wird auch schon diskutiert, es im falle einer ausbreitung der "pandemie" zu blockieren...... aber da wird es sicher welche geben, die sich technisch gut auskennen und die diese blockaden durchbrechen können, falls es überhaupt soweit kommt - soviel zum thema verschwörungstheorien - oder besser -AUFDECKUNGEN....)
krass - aber noway! diese art der freiheitsbeschneidung wird 100% nicht geduldet werden und dafür sind zuviele zu gut vernetzt. da müssten sie das netz schon "abschalten" und selbst dann würden sich die aktivitäten auf die strasse verlagern, da bin ich mir sicher...
Zitatgerade in österreich, wo die bevölkerung im allgemeinen ja wirklich sehr unterwürfig und duckmäuserisch ist und immer wieder eigenartige argumente findet, warum ein protest doch nicht gut ist .....
das ist lustig... mein "aussen-eindruck" der öschis ist ein ganz anderer... : gentle(wo)men, freier und offener (als in deutschland), gelassen...
... mein "aussen-eindruck"... : gentle(wo)men, freier und offener (als in deutschland), gelassen...
ja, eh, aber die "Gelassenheit" kann auch ins Phlegma umkippen. hopatatschig - ungeschickt, letschert - kraftlos, schlapp lahmlackert - phlegmatisch Diese Gemütlichkeit, auch das Balkanesische, der Schlendrian.
Bei uns waren ja auch die 68-er lust/iger/voller ?? Die Uniferkelei war lustig, und dass die Hauptdarsteller dann in Berlin Kariere machten, - am Friedrichshof waren viele "Deutsche", die nahmen das ja "auch noch Ernst", - und organisier(t)en alles mit der Deutschen Gründlichkeit. Die jetzige Aktion nahm übrigens an der "Bildenden" ihren Anfang, - [i]Deutscher Rektor Stefan Schmidt-Wulffen ! )
Akademie der bildenden Künste Wien: Streik und Besetzung Freie Bildung für alle! Re-Demokratisierung der Universitäten!
(22.10.2009, Pressemitteilung) Seit zwei Tagen ist die Akademie der bildenden Künste Wien von Studierenden und Lehrenden besetzt und ein Streik bis mindestens heute Mittag ausgerufen. Die IG BILDENDE KUNST erklärt sich solidarisch mit den Streikenden: "Keine Studiengebühren für Niemanden! Freie Bildung für alle!"
Heute Donnerstag sollen die Leistungsvereinbarungen 2010-2012 zwischen der Akademie der bildenden Künste Wien und dem Wissenschaftsministerium beschlossen werden. Die Proteste richten sich unter anderem gegen die umstrittene Bachelor/Master-Struktur, die gegen den ausgesprochenen Willen von Lehrenden und Studierenden sowie des Senats der Akademie der bildenden Künste Wien eingeführt zu werden droht. Die Streikenden sind für die Beibehaltung der Diplomstudien (in der bildenden Kunst). Die Forderungen richten sich aber auch ganz grundsätzlich gegen die zunehmende Ökonomisierung und Privatisierung im Bildungsbereich: Universitäten müssen mit öffentlichen Mitteln ausreichend finanziert werden! Für die Re-Demokratisierung aller Bildungseinrichtungen und die bedingungslose Abschaffung von Studiengebühren! Gegen Zugangsbeschränkungen jeder Art!
Es liegt auf der Hand, dass für Künstler_innen mit Bachelor-Abschluss massive Beschränkungen für eine Fortsetzung des Studiums in Master-Studiengängen die Folge sind. Die jüngste Universitätsgesetz-Novelle erlaubt es schließlich, Master-Studien mit Zugangsbeschränkungen einzurichten – dies würde die an den Kunstuniversitäten ohnehin schon bestehenden Zugangsbeschränkungen durch Aufnahmeprüfungen noch weiter verschärfen. Welche Folgen haben diese Entwicklungen – insbesondere gekoppelt mit den Tendenzen zu Ökonomisierung und Elitenbildung an den Universitäten – für die Kunstausbildung und die (kritische) künstlerische Praxis? Schon jetzt bestehen auch ökonomische Ausschlussmechanismen: Die Akademie der bildenden Künste Wien ist die einzige Kunstuniversität, die Studierende ohne EU/EWR-Pass nicht von Studiengebühren befreit hat. Damit erfolgt eine Ungleichbehandlung der Studierenden aufgrund der Staatsbürger_innenschaft.
Von Seiten der Streikenden besteht großes Misstrauen gegenüber den Verhandlungen zwischen Rektor Schmidt-Wulffen mit Wissenschaftsminister Hahn über die Leistungsvereinbarungen 2010-2012. Gerade ein Ausbau von Zugangshürden und Ausschlussmechanismen entspricht genau jener "Bildungspolitik", für die sich Wissenschaftsminister Hahn in den letzten Tagen wiederholt stark gemacht hat. In den Leistungsvereinbarungen wird auch das Budget für die jeweilige Universität festgelegt. Mit den aktuellen Protestmaßnahmen haben die Streikenden ihren Positionen nochmals lautstark Nachdruck verliehen.
Die Forderungen von Lehrenden und Studierenden müssen ernst genommen, Senatsbeschlüsse eingehalten werden! Keine Unterzeichnung einer Leistungsvereinbarung gegen die Interessen der Betroffenen!
Die IG BILDENDE KUNST ruft zur weiteren Solidarisierung und Teilnahme an folgenden Protestmöglichkeiten auf.
gerade hab ich mir live einen jungen mann im audimax angehört, der eine arbeitsgruppe zum thema freie energie ausruft. diese soll innherhalb von ein paar tagen einen permanentmagnetmotor zusammenbauen. dieser motor braucht nur kurz angestartet zu werden, dann läuft er von alleine und produziert damit dann auch von alleine energie. dieses projekt soll der uni helfen, strom zu sparen, damit sie nicht so energie-abhängig ist, denn durch abhängigkeit wird schwächung erzeugt .....
ein mann im publikum wollte das argumentativ gleich niederschmettern, mit den worten: das mit der freien energie ist ein schas (wienerischer, nicht sehr feiner ausdruck für blödsinn). dann waren kurz das bild und auch der ton weg.
als es wieder da war, hat eine studentin das thema positiv aufgegriffen, und daran zu denken gegeben, dass man ihnen ja eigentlich nur den strom abzudrehen brauche, dann wäre die besetzung zu ende. von dem her wäre es eine gute idee, sich den strom selbst zu produzieren.
bin gespannt, wie sich das ganze weiterentwickelt.
wie der gesamte diskurs abgewickelt wird, finde ich sehr fortgeschritten. sehr basisdemokratisch, sachlich und auch ziemlich professionell. also erfahrene berufsmoderatorinnen und -moderatoren können es meiner meinung nicht besser machen.
diese jugend gibt echt hoffnung . sie machen genau das, worüber hier im forum viel diskutiert wird. der same ist gesät würde ich sagen ... und beginnt auch schon zu sprießen
wow, es wird immer besser...... das las ich gerade im online-standard in einem artikel über "Tag 11: Mit Wintermänteln gegen den Notfallzauber", wonach die studierenden unter anderem auch folgende forderung haben:
1.500 Euro Grundeinkommen
"Wir fordern nicht nur eine freie Universität sondern eine freie Gesellschaft. Ein freie Universität in mitten einer kapitalistischen Gesellschaft ist wie ein Leseraum in einem Gefängnis", befindet die "Besetzte Akademie der bildenden Künste". Um diese freie Gesellschaft zu erreichen, fordert sie ein Grundeinkommen von 1.500 Euro pro Monat.
Mit dieser finanziellen Rückendeckung hätte alle Menschen die Freiheit, "zu entscheiden, was, wann und wie sie etwas tun wollen: Wann sie eine Ausbildung machen wollen, wann sie wie tätig sein wollen, und wann nicht."
Ich find's großartig, was in Wien abgeht. Bravissimo! Bin total begeistert von der Energie und auch schon den ganzen Nachmittag live dabei. Grade ist ne tolle Band auf der Bühne und spielt IT'S JUST LOVE
Auf Facebook wird die StudentInnen-Revolte hervorragend unterstützt. Die Community Audimax Besetzung in der Uni Wien - Die Uni brennt! ist innerhalb kürzester Zeit auf 23.953 Fans gewachsen!
Profil online über die pragmatischste Generation der Nachkriegszeit: "Nun sitzen hunderte Vertreter dieser Generation im größten Unihörsaal des Landes, fast ständig sind zweitausend weitere via Livestream im Internet dabei, und treiben auf eine ernsthafte, frische und leichtfüßige Art Politik."
Und das BGE Headquarter in Basel hat auch schon fleißig geposted. Du hast den Artikel auch schon entdeckt, liebe Amira! Wirklich sehr interessant, welche Zusammenhänge zwischen freier Bildung, freier Lebensgestaltung und dem Bedingungslosen Grundeinkommen bestehen
"Die 34 Millionen Euro, die laut Minister Hahn direkt in den besetzten Hörsälen ankommen sollen, nehmen wir dankend an um sie in die Protestbewegung zu investieren. Die Hörsäle bleiben weiter besetzt. So werden kollektive Räume und Zeiten geschaffen, die es erst ermöglichen, gemeinsam die Konzepte von Arbeit und emanzipatorisches Wissen zu reflektieren, diskutieren und neu zu definieren."
Ich glaube nicht an Zufälle - und vielleicht sind unter den TV-Programm-Machern auch ein paar Visionäre. Jedenfalls hab ich heute STIRB LANGSAM 4.0 mit ganz anderen Augen gesehen. Und TITANIC lief zeitgleich auf dem anderen Kanal
About Autonomedia Autonomedia is an autonomous zone for arts radicals in both old and new media. We publish books on radical media, politics and the arts that seek to transcend party lines, bottom lines and straight lines. We also maintain the Interactivist Info Exchange, an online forum for discourse and debate on themes relevant to the books we publish.
Toward a Global Autonomous University
Edu-Factory and the Transnational Contexts of the Vienna University Occupations, Part 1 Panel discussion and book presentation With Anna Curcio and Isabella Pinto (Edu-Factory Collective, http://edu-factory.org). University of Vienna, Audimax 3 November 2009, 17:00 As was the factory, so now is the university. Where once the factory was a paradigmatic site of struggle between workers and capitalists, so now the university is a key space of conflict, where the ownership of knowledge, the reproduction of the labour force, and the creation of social and cultural stratifications are all at stake. This is to say the university is not just another institution subject to sovereign and governmental controls, but a crucial site in which wider social struggles are won and lost.
(spätestens 2016, siehe Drunvalo, wird das Realität sein) i.