Meine Schwester liest gerade mit Begeisterung das Buch "Warum ich mich nicht für Politik interessiere". Ich hab es auch letzte Woche mal ein bisschen kurz queer gelesen, als ich die Katzen meiner Schwester gehütet habe und fand es gelungen. Unprätentiös und beherzt.
Es zeigt und ermöglicht andere Blickwinkel auf das Thema Politik.
Ich hab dann in einem anderen thread aus Versehen eine Rezension der SZ dazu verlinkt, die das Buch verreist. Also dem Verriss in dieser hochnäsigen Besserwisser-Art kann ich gar nicht zustimmen. Bornierte Tusneldas sitzen da bei den Zeitungen, die einem im besten Fall vorgetäuscht kritisches Infotainment liefern. Dieser Überlegenheitsgestus ist bei 98 Prozent der deutschen Journalisten völlig fehl am Platz. Obwohl sie sich ihre Wichtigkeit und auch ganz schön Geilheit wohl gegenseitig suggerieren.
Ich hab es noch nicht gelesen, werde ich aber noch tun.
Bei mir ist es immer schon ein gefühltes "Hiesige Politik kannste in der Pfeife rauchen", das ist Schmierentheater und die Wenigsten interessieren sich für meine Belange bzw. die der Leute allgemein.
Knackiges Argumentieren war nie mein Ding und von (geschulten) politisch Versierten fühlte/fühle ich mich meist wuschig an die Wand geredet. Das Coole ist, das ich mich neuerdings umdrehe und durch die Wand gehe und die Politik bleibt davor stehen -
Knackiges Argumentieren war nie mein Ding und von (geschulten) politisch Versierten fühlte/fühle ich mich meist wuschig an die Wand geredet. Das Coole ist, das ich mich neuerdings umdrehe und durch die Wand gehe und die Politik bleibt davor stehen -
Die einen gehen raus. Die anderen bleiben noch ein bisschen. Dharma. Viele denken vielleicht, was regt der sich auf oder so. Ich hab nicht das Gefühl, daß ich das selbst bin. Wie Ramana und Robert, meine Herzens-Lehrer, sagen, entwickelt es sich einfach. Als wäre alles nur Schauspiel. Sie sagen, man würde hier auf der Erdenbühne absolvieren, was man zu absolvieren hat, aber es hätte nichts mit einem zu tun (mit dem wahren Selbst, mit dem, was man wirklich ist). Genauso empfinde ich es. Also werde ich noch ein bisschen weiter mit diesen Themen so umgehen, wie es sich eben entwickelt. Für meine Erdenpersönlichkeit war Politik von vielleicht 8-10 Jahren an faszinierend und von Interesse.
Obwohl ich den von Dir vorgetragenen Standpunkt gut verstehen kann. Ich habe mich auch zwischendrin immer wieder Jahre oder Monate nicht drum gekümmert, nur Tai-Chi geübt und sowas.
Letztlich, von ganz oben aus gesehen, gibt es keine Fehler. So ist es auch kein Fehler, daß manche eben da agieren, wo andere sagen, das ist nicht mein Spiel oder sowieso zwecklos.
auch wenn ich momentan für mich mehr das Dasein einer stillen Leserin gewählt habe, möchte ich doch kurz Folgendes loswerden: Deine Beiträge der letzten Tage hier und in anderen Threads berühren und bewegen einiges in mir und ich fühle mich dadurch sehr be-reichert. Es sind nicht nur deine Sätze, auch die Energie zwischen den Zeilen... Danke!
Zitat von Youri Letztlich, von ganz oben aus gesehen, gibt es keine Fehler. So ist es auch kein Fehler, daß manche eben da agieren, wo andere sagen, das ist nicht mein Spiel oder sowieso zwecklos.
Sehe ich auch so. Der ganze Frust über die Politiker basiert auf einem Irrtum, nämlich der irrigen Annahme, die Politiker hätten tatsächlich die Möglichkeit, etwas zu machen.
Natürlich tragen die Politiker selbst dazu bei und versuchen den Eindruck zu erwecken, sie wären die Macher.
Aber wer aktiv in die Politik geht, merkt sehr schnell, daß da so gut wie kein Spielraum ist. Die Grünen haben das lernen müssen, kaum daß sie das erste Mal Regierungsverantwortung übernommen haben. US-Präsident Obama ist gerade dabei, das zu lernen. Auch die "Linke" wird es früher oder später lernen.
Eigentlich sind sie alle nur Marionetten in einem Spiel, in dem größere Kräfte am Werk sind. deren Wirken wir noch nicht annähernd verstanden haben, vermutlich auch nie verstehen werden. (und damit meine ich nicht Machtkonstellationen im Sinne von Verschwörungstheorien, sondern Schicksalsmächte, Konditionierungen, Verstrickungen)
Da geht es den Politikern auch nicht anders als dir und mir. Wir sind eingewebt in ein größeres Geschehen, und es ist einfach eine Schnapsidee zu glauben, man könne das irgendwann irgendwie kontrollieren - oder anderen zu unterstellen, sie könnten das.
Aber diese Erkenntnis macht, wie ich finde, sehr demütig und versöhnlich. Da muß ich niemandem mehr etwas vorwerfen.
Hast halt gutes Karma und daraus folgend gutes Dharma. Tauschen will ich trotzdem nicht.
Ich hab selbst die Bhagavad Gita nicht gelesen. Nur, was Ramana und Robert über Arjuna sagen. Er muss kämpfen. Er hat keine Wahl. Ist seine Bestimmung.
Für mich ist manches auch ein persönliches Anliegen. Jnana-Marga heißt der Weg des Wissens. Und wenn es bisschen wissensmässig und geistig abgeht, macht es mir mehr Spass. Ich langweile mich zu schnell bei dem üblichen Blabla. Auch, wenn es zu versöhnlich-kuschelig spirituell wird. Das macht mir gar keinen Spaß. So versuche ich ein bisschen an den Ebenen und Arten und Weisen zu arbeiten, die mir wichtig sind und für die ich mich interessiere.