Anais Nin hat vor vielen Jahren meine Begeisterung fürs Tagebuch-Schreiben geweckt. Sie begann es, weil sie in einer tiefen Neurose steckte. Heute erst ist mir ein Licht aufgegangen, dass ich nicht nur für mich selbst schreiben muss, wenn ich krank oder einsam bin, sondern auch aus purer Freude und Liebe zu mir selbst. Weshalb kam ich da nicht früher darauf? Es ist völlig unnnötig, für andere zu schreiben, sondern es ist im Gegenteil wahre Nächstenliebe, für mich selbst zu schreiben. Nie mehr behandle ich mich ab sofort so stiefmütterlich, indem ich davon ausgehe, dass alle meine Werke nur dann etwas wert sind, wenn sie anderen gefallen oder helfen. Es widerspricht dem auch überhaupt nicht, dass alles, was ich für mich selbst schreibe, male, musiziere, töpfere, werkle, aus reiner Liebe zu mir, anderen ebenso gefällt.
Doch es ist ein Riesen-Qualitäts-Unterschied für mich, zu erfahren, dass ich alles nur für mich selbst schreiben, malen, töpfern, basteln, werkeln darf. Wie kamen wir nur auf die Idee, dass Künstler nur dann etwas sind, wenn andere ihre Schöpfungen bewundern? Weshalb haben wir nur das Gebot der Nächstenliebe so falsch herum verstanden? Kleine Kinder sind noch völlig von sich selbst überzeugt. Das Bedürfnis, wie andere zu sein, entsteht doch wohl meist erst in der Pubertät.
Liebe deinen Nächsten WIE DICH SELBST. wie dich selbst steht am Ende; doch ergibt sich aus der Bedeutung dieses Gebotes klar und unmissverständlich, dass der zweite Teil der ERSTE ist. Solange ich mich also selbst nicht liebe, kann ich meinen Nächsten überhaupt nicht lieben. Wow. Aus der Pubertät bin ich endlich wieder herausgewachsen, wurde allerhöchste Zeit (lach).
Mit wem bin ich 24 Stunden täglich zusammen in Freud und in Leid von der Geburt bis in den Tod?
Na????
mit mir, mit mir, mit mir, immer mit mir. Ob ich will oder nicht, ich nehme mich überall hin mit, auch ins "Jenseits" und dann soll ich mich nicht als wahren Nächsten lieben? Wobei Liebe für mich auch heißt, mir nicht alles durchgehen zu lassen, das ist klar wie Kloßbrühe. Eine gütige Strenge ist ebenso wichtig wie aufrichtiges Mitgefühl, je nach Bedarf. Also wird es höchste Eisenbahn, uns endlich selbst die gebührende Bewunderung für unsere Kunstwerke zu geben und nicht mehr darauf zu warten, dass andere dies für uns übernehmen. Wenn ich alles aus Liebe zu mir selbst erschaffe, fällt es auch leicht, die Eigenverantwortung für alles, was ich tue, zu übernehmen.
Ich bin jetzt voll bewusst mein wahrer Nächster, darf mich bedingungslos lieben und gleichzeitig mein größter Fan sein, der alle meine Kunstwerke zwar auch mal liebevoll kritisiert, aber ebenso enthusiastisch bestaunt. Wenn das jeder so macht, dürfte es eigentlich Neid, Eifersucht, usw. nicht mehr geben. Doch selbstverständlich habe ich Geduld mit mir. Alles Gewohnte darf sich sanft und behutsam umgewöhnen. Und es widerspricht der Selbstliebe keineswegs, dass dieses ICH sich mühelos wie eine Note in die Symphonie des GANZEN einfügt. Allein sind wir nur Worte, zusammen ein Gedicht!
Doch jedes Wort bleibt einzigartig, gerade weil es sich in das GEDICHT einfügt. Das ist anscheinend für Mister Verstand schon wieder ein Widerspruch.
Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte, süße wohlbekannte Düfte streifen ahnungsvoll das Land. Veilchen träumen schon, wollen balde kommen, horch, von fern ein leiser Harfenton, Frühling, ja du bists, dich hab* ich vernommen.
.........
Sagt selbst, ist nicht jedes einzelne Wort genauso so wichtig und dennnoch alle gemEINsam erst das wundervolle Gedicht? Lasse ich z.B. Frühling weg, dann hinkt das Gedicht aber gewaltig, oder süße Düfte, dann hat mein Näschen nichts zum Genießen, streiche ich den Harfenton, dann haben meine Öhrchen nichts, das sie zum Klingen bringt.....
Alle Worte sind wichtig, aber nur im GANZEN GEDICHT. Dennoch ist es für mich nun völlig klar, dass ich zum großen Teil bisher stets danach strebte, meine Schöpfungen für andere zu erschaffen und damit von ihnen, ihrem Lob, ihrer Meinung, ihrer Kritik abhängig zu sein. Da ich das als kleines Kind auch nicht brauchte, ist es nicht angeboren, sondern angelernt, also kann ich es mir wieder abgewöhnen. Auch wenn ich beruflich für andere erschaffe, kann ich es als erstes für mich selbst tun, es von ganzem Herzen genießen und trotzdem verkaufen. Das eine schließt das andere nicht aus. Es geht mir jetzt einfach darum, zu erkennen, dass ich das Gebot der Nächstenliebe lange lange verkehrt herum interpretiert und in die Praxis umgesetzt habe.
Und gerade das Tagebuch-Schreiben zeigte es mir. Denn das schreibe ich zuerst einmal nur für mich selbst. Auch wenn manche es später veröffentlichen, meist aber erst nach ihrem Tod. Immerhin sorge ich für mich, wenn ich einsam und unglücklich bin. Doch weshalb nicht auch, wenn ich mit mir genussvoll allein und glücklich bin? Wenn jeder nur sich selbst glücklich macht, ist automatisch jeder glücklich und niemand mehr übernimmt sich in der Nächstenliebe für viele. Noch dazu, wo Nächstenliebe eh im Sande verläuft, wenn jemand sich selbst nicht liebt. Denn Liebe ist wie Essen und Trinken, das kann niemand anders für mich übernehmen. Statt mich zu verzehren in Riesen-Aktionen für andere, sorge ich für mich, strahle mein Glück nach allen Seiten aus und beschenke damit meine Nächsten. Auch Hilfsaktionen für Bedürftige sind von ganz anderer Strahlkraft, wenn ich sie aus reiner Liebe zu mir selbst tue, einfach weil es so schön ist, anderen zu helfen. Doch ich versuche immer, ihnen sofort von der Liebe zu sich selbst zu erzählen, damit sie so bald als möglich von fremder Hilfe unabhängig werden.
hier mein heutiger Beitrag in ein kleines geschlossenes Forum, in dem ich seit ein paar Wochen Teilnehmer bin. Es fühlte sich für mich so an, dass ich es auch mit euch in diesem Forum teilen möchte. Seht es als Gestammel meiner Seele an, also nichts geschliffenes, rundes Ausgedrückte. Aber genauso unbehauen möchte ich es hier hereinfließen lassen.
In Liebe
Antalia
Liebste I.
dieses Teufelwesen, das du in dir fühlst, hat all das über so lange Inkarnationen in sich aufgenommen, was du als dunkel, böse, schmerzhaft nicht haben wolltest. Mit 14 Jahren beginnt die Pubertät und damit die Trennung zwischen dem Kind und der Erwachsenen. Wir haben doch schon von Tobi gehört:
Die Dunkelheit ist deine Göttlichkeit.
Meine Lieben,
als Mensch leben wir dual, einerseits sind wir ein Ganzes durch unseren Körper und damit getrennt von allen anderen Körpern, andererseits sind wir Teil eines Ganzen. Heute wachte ich auf und empfing in tiefer Ehrfurcht GOTT.
Gott ist nackt, so wie im Märchen - des Kaisers neue Kleider - der Kaiser nackt ist. Nur das unschuldige Kind sieht ES, dass GOTT nackt ist. Und was bedeutet dies nun für Mister Verstand, der inzwischen wirklich mein bester Freund ist?
Gott ist ES, und zwar die 0, der geschlossene leere Kreis, das EI. Bitte haltet euch jetzt nicht gedanklich oder gefühlig an menschlicher Vorstellung von 0 fest. Für mich ist es einfach das holistische Weltbild, wenn ich mal das Unfassbare namens Gott in Worte fassen möchte, also:
Gott ist die 0, die Nichtzahl - das Numinöse - das Nichts - oder wie es im Engliischen noch treffender ausgedrückt wird.
nothing - no-Thing - einfach kein Ding, keine Form, ohne Anfang ohne Ende, raum-, zeit-, grenzenlos.
Es kann unendlich viel davon gesprochen werden, was Gott nicht ist, doch was Gott ist, kann nicht gesprochen werden, weil er no-Thing, kein Ding, keine Form, keine Person ist. Sämtliche Worte sind erschaffene Gedankenformen von erschaffenen Wesen und deshalb niemals in der Lage, ein Wort zu kreieren, was Gott ausdrückt.
Ich nähere mich mit dem Wort LEBEN für meinem Verstand Gott zumindest so weit an, dass Mister Verstand mit mir bis
AN den Rand Gottes geht.
Doch in den Abgrund Gott, diese unendliche Grenzenlosigkeit, Raumlosigkeit, dieses Nirwana, Nichts, Leere, muss ich ganz alleine springen und Mister Verstand mit allen seinen Gefühlsausdrücken zurücklassen. Das macht meinem ICH Angst, grausame Angst und doch ist dieser Ich-Tod, der nichts mit dem körperlichen Tod zu tun hat,
im wahrsten Sinne des Wortes notwendig, NOT-WENDIG!!!
Ich kann Gott niemals denken, aber oh Wunder, ich kann Gott e r f a h r e n ! Dieses Nichts, diese Leere, dieses no-Thing ist lediglich für den Verstand nichts, Leere, nicht aber als Erfahrung. Ich erfahre dieses Nichts, diese Leere in einer unbeschreiblichen Süße und unsagbare Glückseligkeit durchflutet mich durch und durch und bringt mein Körperchen zum Erbeben, presst mir Tränen der Freude und Ehrfurcht, des kindlichen Erstaunens aus den Körperäuglein.
Leider, ihr lieben Seelenschwestern, geht es nur durch diesen sogenannten Ich-Tod in dieses Paradies der ewigen Seligkeit, ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten, weil in diesem Land weder Formen noch Dinge starr und fest da stehen, an denen ich mich stoßen kann, sondern ich bin Teil des Gottes-Meeres, ein Tröpflein im Liebes-Ozean. Ich fließe einfach mit und bin mir dennoch meiner bewusst. Das ist schon wieder für Mister Verstand so unFASSbar, doch allmählich erkennt er einfach, dass er ich am wohlsten fühlt, wenn er sich in mein liebend-warmes zärtliches Herz setzt und dort ein wenig grummelnd DA-BEI sein darf.
Gott ist ES, das Unbeschreibliche, doch die Erfahrung dieses unfassbaren Geheimnisses will aus mir herausströmen, stammelnd, stotternd, suchend, ahnend, dass es nicht beschreibbar ist, aber es einfach ahnend, sanft umspielend, loslassen.
Die Worte sind nicht das Wesentliche, sondern die Essenz, die sie transportieren, ausdrücken. Nicht das Weinglas ist kostbar, sondern der Wein. Seele ist reine göttliche Essenz, göttliches Wasser des Lebens, der Körper ist Ausdruck der Seele, so wie ein Kind der sichtbar gewordene Ausdruck der LIEBE zwischen Mann und Frau ist.
Die Formen aller Dinge sind leer für die ESSENZ GOTTES. Alle Formen sind aus dem Chaos, dem Nichts entstanden, damit sich die Liebe, das Licht des Göttlichen in sie ergießen kann. Nur der Verstand kann sich so irren, dass er die Form für das Wesentliche hält und nicht den Inhalt. Wenn der Mensch sich als dieses körperliche Ich einsperrt in seinem Bewusstsein, und seinen Verstand zum Chef macht, dann hat er den Briefträger geheiratet, der so schöne Liebesbriefe vorbeibringt und vergessen, dass sein wahrer Liebster der Schreiber der Liebesbriefe ist.
Das Göttliche in uns - die Seele - ist unser Liebhaber und da wir nichts als Seele sind, sind wir scheinbar getrennt vom Geliebten, aber eben wieder nur durch den Verstand. Gehen wir in unser Herz, werden wir zur Liebe selbst, so wie die Welle zum Meer, der Tropfen zum Ozean.
Wo bitte ist der Unterschied zwischen Welle und Meer? ist es nicht ALLES WASSER?
Gibt es eine Welle, die sich aus dem Meer bäumend erhebt und schreit. ICH BIN GETRENNT? der Form nach ja, doch dem Wesen nach nein. So ist und bleibt es also w e s e n t l i c h .
Verwechsle nie die Form mit dem Inhalt, sondern erinnere dich, beides ist EINS, LEBEN.
Im Anfang, nicht am Anfang war Gott die 0, der geschlossene Kreis. Dann erschuf er AUS SICH SELBST Formen, in die er sein Wesen, seine Liebe ergießen konnte. Doch diese Formenn sind nicht außerhalb Gottes, nicht außerhalb des geschlossenen Kreises.
Deshalb ist Gott für mich nicht mehr die 1, sondern die 0, das Holon, das Ganze, der Kreis, der aus sich heraus Leben erschafft, so wie jedes Kind aus dem Ei heraus gebrochen wird, so wie jedes Leben aus dem Samen gebrochen wird.
Ich hoffe, ich kann mit menschlich erschaffenen Wort-Formen, die allle begrenzt sind, das Unbegrenzte, das Vollkommene, das göttliche Ei, das göttliche Ganze, die wahre 0, etwas umschreiben, ohne dass Missverständnisse entstehen,
wobei Miss-Verständnisse ja nur wieder für Mister Verstand miss-verSTANDlich sind, weil er immer alles verstehen will und damit sich vor alles stellt und die wahre Sicht, Einsicht versperrt.
Ich wiederhole es trotzdem nochmals.
Gott ist der vollkommene geschlossene Kreis. Aus ihm heraus entsteht alles, und bleibt gleichzeitig IN IHM, nichts, überhaupt nichts und niemand fällt je aus IHM heraus. Unsere neue Form des Zählens, das Digitale, drückt es fantastisch aus. Denn digitales Zählen geht so:
01 01 01 01 01
Aus dem Pool der Möglichkeiten entsteht die erste Form. 0 ist die Möglichkeit, 1 ist der Ausdruck der Möglichkeit, formgewordene Schöpfung.
Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort und es nichts gemacht, was nicht durch das Wort gemacht ist
(Johannes-Evangelium)
Gott ist also die 0, der geschlossene Kreis und dehnt sich immer weiter aus, so wie auch wir uns immer weiter ausdehnen und das mit dem Wort
BEWUSSTSEINSERWEITERUNG
versuchen, a u s d r ü c k e n für Mister Verstand.
So meine Liebsten, das war der Ausdruck meiner unsagbaren Seligkeit von heute mittag, meine Erkenntnis,
dass Gott, das Leben, die Essenz, nackt und rein wie ein Baby ist und doch so unendlich groß und unfassbar, wie ein Baby auch ist. Denn in einem Baby ist die grenzenlose Liebe konzentriert - das göttliche Kind - sichtbar gewordener Ausdruck des Mysteriums GOTT.
Darf ich euch zärtlich bitten, Geduld mit der Begrenztheit meiner Ausdrucksmöglichkeiten zu haben? ES willl so so gerne zu euch, was in mir ist.
Aus dem Urlaub herzliche Grüße an euch alle hier. Es ist doch immer wieder eine Freude für mich, dass wir uns alle das Geschenk des www. machten. So gibt es keine Entfernungen mehr zwischen uns. Hier mein Liebesbrief von eben in mein kleines vierblättriges Kleeblattforum als Antwort auf das Thema: "Wir alle brauchen Zärtlichkeit!"
Zärtlichkeit, dieses Wort löst eine Süße auf meiner Zunge aus, bringt mein Herz zum Pochen....
Ihr Lieben,
ich spüre auch die abgrundtiefe Zärtlichkeit des Lebens in uns allen. Im Sein sind wir alle eins und können so auch die Liebe eines jeden Wesens spüren. Heute, als ich erwachte, weinte ich, weil mein begrenztes Körperchen nicht überall sein kann, wo mein Herz ist. Gleichzeitig möchte ich bei meinen Kindern sein, bei meinen Lebensgefährten sein, bei euch sein, hier sein, überall sein. So wundervoll es ist als körperlicher Mensch, so schmerzhaft ist es auch. Denn er kann nicht überall und sofort hin oder gar alles aufeinmal erfassen, erfahren, erleben.
Heute also beim Aufstehen fühlte ich mich wieder wie so oft als Kind, das das pralle Leben in ihm zum Hochhüpfen bringt und irgendwann vor lauter Leben weinend und müde ins Bett gebracht werden muss. Dabei hätte es doch noch so gerne weitergespielt, wie traurig, dass der Körper hungrig und müde ist. Urplötzlich durchfloss mich ein solcher Strom von tiefem warmen Mitgefühl. Er war so warm wie ein Golfstrom. Meine Kindertränen ob der Begrenztheit meiner menschlichen Kraft flossen nun in diesen Liebesfluss und mischten sich mit ihm. Und wie das ja Kinder auch so großartig können, war ich auch in einem Nu wieder glückselig, schwang wie jeden Tag beide Beinchen gleichzeitig aus dem von meinem geliebten Körperchen noch wohlig angewärmten Bett, bereit für neue Abenteuer.
Mit nackten Füßen, wuschelig zerhausten Haaren im langen XXL-T-Shirt öffnete ich die Tür ins sonnige Leben. Heute war Mama Sonne schon lange vor mir wach und strahlte mich aus voller Pracht an, so dass ich geblendet wegschauen und niesen musste. Aaaah was fühlte sich der raue sonnenwarme Boden unter meinen Füßen so wohlig an. Tief tief atmete ich ein und aus, atmete gleichzeitig den Duft der vielen Kräuter ums Häuschen ein. Lavendel, Thymian, Basilikum, Oregano, Rosmarin, Tomaten, undundund. Von irgendwo iiiiiaate ein Esel laut klagend, zum Herzerwweichen. Ob er wohl leidet?
Eine Erinnerung blitzte vor meinem geistigen Auge auf. Wie köstlich fand ich als Kind das morgendliche Taulaufen im nassen grünen Gras jeden Sommer.Wie genoss ich es, den Hahn der Wasserleitung im Hof vor unserem Haus zu öffnen, ein Glas darunter zu halten und das so gefüllte gegen die Sonne zu halten, um dann lange daran zu schnuppern. Was nur hat mich als Kind dazu verführt, solch wunderschöne Spiele zu erfinden? Man muss einmal selbst bewusst gerochen haben, wie sich frisches taunasses und gerade erst vorsichtig von der Sonne beschienenes Gras unter den nackten Füßen anfühlt und wie firsch gezapftes Wasser, von der Sonne beschienen, riecht,
einfach u n b e s c h r e i b l i ch.
Trotz aller Berührungen des Lebens, auch der schmerzhaftesten, ist es mir gelungen, dieses kleine Mädchen in mir bis zum heutigen Tag in meinem Herzen mitgehen zu lassen. Mein Lieblingsnachbar aus dem 4. Stock in Gera sagt von mir:
Du bist Leben pur.
Ja, das bin ich, und deshalb erlebe ich alles ganz intensiv, auch das Leid, auch die Sehnsucht, auch das Altern meines Körpers. Liebste Ulla, das mit der Zärtlichkeit und dem Altwerden, von dem zu schreibst, berührte mich eben bis ins Innerste. In den letzten Monaten spüre ich oft tiefe Traurigkeit wegen dem Altwerden. Sah ich Fernsehfilme und die vielen alternden Stars, die ich von Jugend an über den Bildschirm begleite, und wie sie alle, einer nach dem anderen, alt, grau und faltig werden, krank werden und sterben, dann wird mir erst so ganz bewusst, dass ja auch ich eine solche Alte am werden bin.
Seltsam, obwohl ich ja einerseits genau weiß, dass es keinen Tod gibt, trauere ich tief über das Altwerden meines Körperchens, das mir seit 60 Jahren und acht Monaten Heimat, Schutz- und Trutzburg, Spielgefährte, Merkabah ist. Es ist aber kein Ding, dieser Körper, es ist etwas so unglaublich Lebendiges. Heute erst, wo ich es allmählich loslassen muß, bricht eine große tiefe zärtliche Liebe zu diesem Körper aus. Anscheinend ist es so, dass ich immer erst dann, wenn ich etwas verliere, erkenne, wie wertvoll es ist? Oh wie schade? Diesmal werde ich den Schmerz nicht überdecken durch Sätze wie, es gibt ja keinen Tod, ich bin ja nicht nur körperlicher Mensch. Denn dann nehme ich mir schon wieder dieses intensive Empfinden meines Menschseins weg, und das nur, weil es eben nicht nur Freude sondern auch Schmerz bedeutet, ein körperlicher Mensch zu sein. Nein, ich werde mir heute auch nicht sagen: Der Körper muss ja gar nicht alt werden und sterben. Heute altert er aber noch und bisher ist noch jeder gestorben, so jedenfalls sagt es die Menschheitsgeschichte. Auch wenn irgendwann einmal die Körper vielleicht fast 1000 Jahre alt wurden. Im Augenblick werden Menschenklörper eben im allergünstigsten Fall 120 Jahre, und das auch nur ganz ganz selten. Und diese Körper altern nicht nur, sie senden auch viele Schmerzen aus, und die fühle ich, ob Gott oder nicht, ganz intensiv und deutlich. Nehme ich mir diese Empfindungen weg, nehme ich mir alle anderen doch auch weg. Für was bitte bin ich dann eigentlich Mensch? Alles nur ein grausamer Irrtum? Die Liebe zu mir selbst lässt solche Gedankengänge einfach nicht mehr zu, das geht nun nicht mehr. Ich liebe mich, also auch diesen Körper mit all seinen Gefühlen.
Gestern sah ich meinen Körper als hutzeliges Äpfelchen und plötzlich wurde mir bewusst, dass die reifen hutzeligen Äpfel gerade die sind, die oft am süßesten schmecken. War nicht einmal mein Wunsch, eine weise Alte mit strahlenden Kinderaugen und vielen Lachfältchen zu werden? Weshalb dann plötzlich diese Wehmut, dass mein Körper alt und faltig wird, meine Augen weniger sehen, meine Kraft mehr und mehr abnimmt? und damit einhergehend das Sehnen, so schnell wie möglich aus diesem Körper auszusteigen?
Und da höre ich schon aus meinem liebenden Herzen die Antwort: "Die größte Zärtlichkeit erwächst aus gelebtem Leid". Doch leider kann ich die Echtheit dieses Satzes erst bestätigen, wenn ich durch dieses Leid durchgegangen bin, und das ist schwer.
Tausendmal berührt, tausendmal ist nichts passiert und dann in einer Nacht, hast du mich um den VERSTAND gebracht.
(Nena, glaub ich, hat das gesungen)
Ihr Liebsten, wenn ich mich nicht vom Leben berühren lasse, tut mir nie etwas weh, aber ich erfahre auch nicht die Zärtlichkeit einer Berührung. Vermeide ich die schmerzhaften Berührungen, vermeide ich auch die liebevollen, sanften, zarten. Mir sagte mein Psychotherapeut damals: Nur weil Sie so viel geweint haben, werden Sie bald auch viel zu lachen haben. Ich fand es zu dieser Zeit als Hohn gegenüber meinem Leid. Heute erst kann ich Ja sagen dazu. Denn ich stelle fest, dass ich immer öfter lache und immer mehr meiner gelebten Schmerzen ans Licht meines Bewusstseins holen kann.
Erlebnisse, die ich bis in die tiefsten Tiefen meines Unterbewusstsein versenken musste, kommen von Tag zu Tag alle nach und nach ins helle strahlende Licht meiner Selbstliebe und siehe da, mehr und mehr verschwinden beim Auftauchen meiner Erinnerungen die dazugehörigen Schmerzen. Das gelang mir aber nur, weil ich bereit war, all diese Erinnerungen samt der erlebten Schmerzen zuzulassen, sie noch einmal zu durchleiden, und zwar solange bis jeder Schmerz transformiert war.
Nur immer mitten rein, es wird so tief nicht sein.
Wie oft musste ich mir das tröstend sagen, wenn wieder eine Welle der Qual und des erlebten Grauens als Erinnerung in mir hochschoss, so dass ich manchesmal fast ohnmächtig wurde und mich übergeben musste. Seit damals, als ich 1998 mit der Psychotherapie begann, ging es weiter mit dieser inneren Heilung. 11 Jahre beinahe, eine lange lange Zeit, die das "normale" Leben im Außen oft fast völlig zum Erliegen brachte und zweimal beinahe auslöschte.
Doch wisst ihr was? Im Sommer 2000 sagte mir ein Arzt: "Ich habe noch niemals in menschlichen Augen eine solche abgrundtiefe Trauer gesehen, wie in Ihren" und einige Monate später ein zweiter Arzt: "Das was Sie erlebt haben, kann man nicht heilen, das ist zu schrecklich!". Welch ein Todesurteil. Doch irgendein winziger Impuls in mir schrie auf:
"Das kann doch nicht wahr sein, dass ich niemals gesund werden kann?!"
Es gab noch eine dritte Ärztin, die mir etwas ganz Anderes mit auf meinem inneren Leidens-Bewältigungs-Weg gab und zwar:
"Wenn die erwachsene Frau in Ihnen, dem schwerverletzten Kind in Ihnen erklären kann, warum es so leidet, und ihm hilft, seine Wunden zu heilen, können auch Sie gesund werden!".
Heute kann ich sagen, ja ich habe mich selbst geheilt, weil ich mich selbst liebe. Das ist das Geheimnis der Heilung einer jeden Krankheit in mir, die Selbstliebe. Ob ich nun erwachsene Frau oder meine Göttlichkeit sage, es ist dieselbe Liebe IN MIR, die SELBST-LIEBE. Sie fühlt sich immer gleich an, ob als mein Höheres Selbst, meine Göttlickeit, meine erwachsene Frau, mein Engel. Die Worte sind verschieden, die Liebe ist gleich.
Tausendmal berührt, tausendmal ist nichts passiert.
Zu lange meinte ich, weil ich es so gelehrt wurde, ich muss zuerst meinen Nächsten lieben, also etwas außerhalb meines Seins, um erlöst zu werden. Irgendwann sagte mir meine innere Stimme:
Du musst das Gebot der Nächstenliebe einfach umdrehen in deinem Bewusstsein, du hast es bisher verkehrt herum verstanden. Als ich das endlich verinnerlichte, ging es schnell vorwärts mit mir. Sicherlich, die Macht der Gewohnheit war zu überwinden, doch ich hatte nun den Schlüssel für meine Heilung gefunden und das gab mir die Kraft, den Mut und das Vertrauen, alles dafür zu tun, als diese erwachsene Frau mein verletztes Kind zu trösten und zu heilen. Nun war es nicht mehr ein Gott oder ein Engel im Außen, sondern ICH selbst, die mich liebte und damit wurde mir klar, dass ich schon immer HEIL bin, niemals unheil war. Ich hatte es mir nur eingebildet.
Jetzt sind diese beiden, erwachsene Frau und inneres Kind, wieder eins, es gibt keine Trennung mehr zwischen ihnen. Doch durch diesen inneren Erinnerungs-Weg ins Heil entstand etwas Neues in mir, Mitgefühl und Weisheit, Barmherzigkeit und Liebe. Diese Empfindungen kannte ich vorher nur vom Hörensagen, jetzt bin ich diese in Verkörperung. Weil ich erkannt habe, dass die Essenz das ERSTE ist, mein geliebter Körper der Ausdruck dieser Essenz.
Ich bin verkörperte Liebe, Barmherzigkeit, Weisheit, Mitgefühl.
Das ist unbeschreiblich, das ist, was für mich heilig ist, was ich als Gnade empfinde. Nicht der Spiegel, mein Körper ist das LEBEN, sondern die, das, der, sich darin spiegelt.
Wellen über Wellen von abgrundtiefer Zärtlichkeit durchfließen diesen Spiegel, meinen Körper und es fühlt sich an, als ob er vor Liebe und Glück zerspringt in tausend Teile, das macht aber nichts, weil ICH LEBEN bin, und sich dann eben in einem anderen Spiegel spiegelt. Spiegel und Formen vergehen, zerspringen. Das was sich spiegelt, ist EWIG.
Scherben bringen Glück sagt Mister Verstand voll zärtlicher Anteilnahme zu meinem Körperchen. Jetzt hört euch das nur mal an, auch Herr Verstand ist in Wirklichkeit nichts als reine verkörperte Liebe, wenn das kein Wunder ist?
Als ich heute morgen die Augen öffnete, floss Dank wie ein goldener Strom aus meinem Herzen. Ich sah meine Hände an und dankte ihnen für ihre Dienste, dann streichelte ich meinen Bauch und dankte ihm für seine Dienste, dann roch ich an meinem Kopfkissen, fühlte die warme Zudecke und dankte beiden für ihre Wärme, dann setzte ich mich auf, stellte wie jeden Morgen beide Füße gleichzeitig auf den Boden, dankte Beinen, Füßen und dem festen Boden für meine Erdung.
Nun stand ich auf, reckte und streckte mein Körperchen, dankte meinen Armen, meinem ganzen Körper, meinem Atem. So richtig wach geworden hoppelte ich nun mit strahlendem Gesicht ins Bad, erfreute mich am fließenden Wasser in Toilette und Waschbecken, das mühelos herausströmt, sobald ich einen Knopf drücke oder Hahn aufdrehe. Als dann das Wasser für den Kaffee durchgluckste und es heimelig begann nach ihm zu duften, ich das frische Brot, vom Bäcker so liebevoll gebacken, aufschnitt, die sahnig gelbe Butter und die rote Erdbeermarmelade daraufstrich, hob und senkte sich meine Brust, meine Lungen dehnten sich weit und ließen die Maienluft tief in mich hinein. So könnte ich weiterfahren noch Stunden, einfach nur zu danken für all die Köstlichkeiten, die mir dieses Leben als Gott-Mensch auf meinen seit Montag wieder leeren Tisch stellt. Kaum nämlich hatte ich
tabula rasa
gemacht, wurde von den Engeln standepede dieser meinen Wünschen gemäß neu gedeckt. Nichts taten sie lieber, als mir der Meisterin meines Paradieses zu dienen. Als Meister meines Königsreichs muss ich schon selbst bestimmen, was ich möchte, es tut niemand anders mehr für mich.
Lehrling das ist jederman Geselle ist, wer was kann, Meister ist, der was ersann.
Noch ungewohnt, selbst zu erschaffen, doch allmählich gerate ich in Fahrt und schon gehts richtig zur Sache.
Es gibt nichts gutes, außer man tut es.
Denn viele zu lange hab ich rumgesessen, und gewartet, dass mir die göttliche Erleuchtung kommt, was ich denn nun eigentlich will. Ich vergaß doch glatt, dass ich nun selbst GOTT bin über mein Bewusstsein und bis St. Nimmerleinstag warten kann, wenn ich wie bisher warte, dass jemand von außen den Job weiter für mich macht. Einfach irgendwo anfangen, Schritt vor Schritt, so gings los und siehe da, es geht wie von selbst, das Erschaffen.
deine Frage wollte ich sofort beantworten. Beim "Suchen" der passenden Worte spürte ich, uups, ich fange an, mich zu bewerten. Will ich nicht mehr. Was ich dir sagen kann, mein eigenes Mitgefühl mit mir ist sehr stark gewachsen und dehnt sich immer mehr auch nach Außen aus. Die Ab-und-zu-Zweifel weisen mich nur darauf hin, dass es da noch was gibt, das angenommen sein will. Schön, es wächst zusammen, was zusammen gehört.Ob dieses Mitgefühl identisch mit Selbstliebe ist? Jedenfalls fühlt es sich sehr gut an. JETZT!
ich persönlich glaube, dass das Erlernen von Selbstliebe oder auch der Anspruch sich selbst lieben zu müssen völliger Blödsinn ist, da wir alle es bereits tun. Was steckt denn hinter allen Wünschen? Meiner Ansicht nach immer die Absicht uns gut oder zumindest besser zu fühlen. Und warum haben wir diese Absicht? Weil wir uns bereits selbst lieben und für uns das allerbeste wollen. Lediglich unsere Vorstellungen, wie sich unsere Wünsche erfüllen lassen....variieren da sehr. Auch eins der sehr beliebten Blindekuhspiele.
Aus diesem Grunde erforsche ich gleich meine authentischen Wünsche, schäle sie wenn möglich aus dem was man "darf", "sollte" oder "müsste" heraus und hole sie durch Bewusstwerdung und Akzeptanz in meine Leben. Damit die Selbstliebe auch Früchte trägt.
Zitat"Das Strukturgesetz des Universums heißt Liebe. Aber es ist keine Liebe, die aus dem Gebot kommt, sondern aus der Erfahrung der Einheit. Diese Liebe allein wird die Menschen retten. Das mystische Bewusstsein verweist auf die Einheit. Wer sich eins mit dem Anderen erfährt, kommt zu einer ganz neuen Verhaltensweise". (Willigis Jäger)
"Unsere Ratio spaltet auf. Wir zerlegen die Wirklichkeit in immer kleinere Stücke, um sie genau beurteilen und unterscheiden zu können und über alles die Kontrolle auszüben. Aber heil werden wir nur, wenn der Intellekt auch wieder schweigen lernt, sich zurücknimmt und der Leibe-Psyche-Einheit zutraut, dass sie ein unersetzbares Orientierungsvermögen besitzt, dem wir uns anvertrauen können. In der Ganzheit überbrücken wir alle Gegensätze." (Willigis Jäger)
Liebe Samira, stimmt, Liebe kann niemals ein GEBOT sein. Und jedes Leben strebt danach, den leichtesten Weg zu gehen, ja. Blinde-Kuh-Spiele spielten wir als Kinder aber immer noch mit dem Wissen im Hinterkopf, dass es nur Spiele sind. Solange wir uns als Kinder geborgen fühlten in der elterlichen Liebe, sowie auch als Teil des Ganzen, war dieses Spiel einfach toll, genauso wie Räuber und Gendarm...
Ob wir als Erwachsene etwa vergaßen, dass es nur ein Spiel ist?
"Einer der tiefsinnigsten Lehrsätze des Gautama Buddha lautet:
Liebe dich selbst und beobachte - heute, morgen, immer."
Genau das Gegenteil ist euch beigebracht woden, von sämtlichen Traditionen der Welt - von jeder Kultur, jeder Gesellschaft, jeder Kirche. Sie alle sagten: "Liebe die anderen", und hinter diesen Lehren steckt eine gewisse raffinierte Strategie.
Liebe ist Nahrung für die Seele. So wie Essen den Körper nährt, ist Liebe Nahrung für die Seele. Ohne Essen wird der Körper schwach, ohne Liebe wird die Seele schwach. Und kein Staat, keine Kirche, kein Establishment hat je gewollt, dass die Menschen eine starke Seele haben, denn ein Mensch mit spiritueller Energie wird immer rebebellisch sein.
Liebe macht euch rebellisch, revolutionär. Liebe gibt euch Flügel, damit ihr euch hoch emporschwingen könnt. Liebe gibt euch Einsicht in die Dinge, und dann kann euch niemand mehr täuschen, ausbeuten, unterdrücken. Doch die Priester und die Politiker leben von eurem Blut; sie können nur durch Ausbeutung überleben.
Und sie haben dafür gesorgt, dass ihre Lehre total logisch aussieht. Sie behaupten: Wer sich selbst liebt, wird zu einem Egoisten. Wer sich selbst liebt, wird narzisstisch. Aber das ist nicht wahr. Wer sich selbst liebt, entdeckt, dass er egolos ist. Erst durch den Versuch, andere zu lieben, ohne sich selbst zu lieben, erst durch die Bemühung, andere zu lieben, entsteht das Ego. All diese Missionare und Sozialreformer, die Diener der Menschheit - sie haben die größten Egos auf der Welt. Weil sie sich für etwas Besseres halten. Sie sind keine gewöhnlichen Menschen - nur gewöhnliche Menschen lieben sich selbst! Sie hingegen lieben ihre Mitmenschen, sie lieben die großen Ideale, sie lieben Gott. Und ihre Liebe ist falsch, weil sie überhaupt keine Wurzeln hat.
Wer sich selbst liebt, macht damit den ersten Schritt zur wirklichen Liebe. Es ist so, als wenn man einen Kieselstein in einen ruhigen See wirft: Die ersten Wellenkreise entstehen um den Kiesel herum, ganze nahe am Stein. Das ist natürlich, wo sollten sie sonst entstehen? Von da aus breiten sie sich immer weiter aus, bis zu den fernsten Ufern. Verhindert man diese Wellen nahe am Stein, dann gibt es keine weiteren Wellen.
Die Priester und die Politiker wurden sich dieses Phänomens bewusst: Wenn man die Menschen daran hindert, sich selbst zu lieben, zerstört man ihre ganze Liebesfähigkeit. Dann wird alles, ws sie für Liebe halten, nur eine Pseudoliebe sein. Es mag Pflichtgefühl sein, aber nicht Liebe. Und Pflicht ist ein so hässliches Wort. Die Eltern erfüllen ihre Pflicht an ihren Kindern, damit die Kinder dann ihrerseits ihre Pflicht an den Eltern erfüllen. Die Frau erfüllt ihre ehelichen Pflichten gegenüber dem Ehemann, der Mann erfüllt seine gegenüber seiner Ehefrau. Aber wo bleibt die Liebe?
Liebe weiß nichts von Pflicht. Pflicht ist eine Bürde, eine Formalität. Liebe ist eine Freude, ein Schenken. Ein Liebender hat nie das Gefühl, er hätte genug getan. Ein Liebender hat nie das Gefühl, der andere sei ihm zu Dank verpflichtet. Im Gegenteil, er fühlt: "Ich bin es, der zu danken hat, weil meine Liebe angenommen wurde.
Jemand, der aus Pflichtgefühl handelt, denkt: "Ich bin etwas Besseres, ich bin spirituell, ich bin außergewöhnlich. Seht nur, wie ich den Menschen diene!" Solche Diener der Menschheit sind die scheinheiligsten Leute auf der Welt und die heimtückischsten. Würden wir diese Diener der Menschheit loswerden können, wären die Menschen von einer schweren Last befreit.
Aber man hat euch jahrhundertelang die Wurzeln gestutzt und euch vergiftet. Man hat euch davor Angst gemacht, euch selbst zu lieben. Das ist aber der erste Schritt in der Liebe, die allererste Erfahrung. Wer sich selbst liebt, respektiert sich selbst. Und wer sich selbst liebt und respektiert, der respektiert auch andere, weil er weiß: Die anderen sind genau wie ich. So wie ich mich über Liebe, Respekt und Würde freue, genauso freuen sich auch die anderen.
Wer sich selbst liebt, genießt die Liebe so sehr und sie macht ihn so glücklich, dass die Liebe anfängt überzufließen und auch andere zu erreichen. Es kann gar nicht anders sein! Wer in der Liebe lebt, muss mit anderen teilen. Man kann nicht immer nur sich selbst lieben, denn eines wird absolut klar: Wenn es so schön und ungeheuer ekstatisch ist, einen Menschen, sich selbst, zu lieben - wie viel mehr Ekstase hat man noch zu erwarten, wenn man erst anfängt, seine Liebe mit vielen, vielen Menschen zu teilen.
Langsam werden die Wellen immer größere Kreise ziehen. Zuerst liebst du dich selbst, dann andere Menschen, dann fängst du an, die Tiere, die Vögel, die Bäume, die Felsen zu lieben. Du kannst das ganze Universum mit deiner Liebe erfüllen. Ein einziger Mensch reicht aus, um das ganze Universum mit Liebe zu füllen - so wie ein einziger kleiner Stein den ganzen See mit Wellen zu füllen vermag.
Nur ein Buddha kann sagen: "Liebe dich selbst!". Selbstliebe hat nichts mit dem Ego zu tun. Im Gegenteil, die Liebe ist ein solches Licht, dass darin kein Platz ist für die Dunkelheit des Ego. Wenn deine Seele ihre volle Kraft erlangt hat, dann weißt du, dass du nicht stirbst, dass du unsterblich bist, dass du ewig bist. Die Liebe gibt dir den ersten Blick in die Ewigkeit, weil sie die einzige Erfahrung ist, die alles Zeitliche transzendiert - darum haben Liebende keine Angst vor dem Tod. Ein einziger Augenblick der Liebe ist eine ganze Ewigkeit.
Doch die Liebe muss beim Anfang anfangen, und zwar bei dir:
"Liebe dich selbst".
Verurteile dich nicht. Liebe dich so, wie du bist.......
ZitatOb wir als Erwachsene etwa vergaßen, dass es nur ein Spiel ist?
Das auch, besonders im Gemenge und bei manchen immer. Das macht die Rollen doch auch so ausdrucksstark. Ich glaube aber, dass das Spielen auch zuviel administrativen Overhead bekommen hat. Immer wieder erklärt man sich und anderen neue Regeln oder meint, erst einen bestimmten Trainingszustand erreicht haben zu müssen oder auf irgendeinen ominösen Startschuss warten zu müssen, dass das Spiel "richtig" beginnen kann.
Dabei sind wir längst in der Manege, völlig ausreichend mit allem ausgestattet. Die Einsatzleitung ist nicht blöd.
Ja genau, vor lauter Spielregeln vergaßen wir zu spielen
Ich erinnere mich an den Mist in der Schule, da musste ich immer einen Satz fünzig mal schreiben:
Du sollst im Unterricht nicht schwätzen, schade dass es damals noch keinen Computer gab, wo man das fix kopieren und danna ausdrucken konnte. Aber wenn man es mit der Hand schreiben muss, nutzt Schummeln ex nix.