Manchmal hab ich Sachen geschrieben ohne zu wissen woher & warum, damals schon gar nich, & obwohl's mir gefallen hat war's mir irgendwie so peinlich, daß es bisher nur eine Person zu Gesicht bzw Gehör gekriegt hat. Aber es ist mir immer wieder eingefallen, manchmal im Abstand von Jahren, & es gefällt mir immer noch, erst recht, seit ich von der Rückkehr & Integration der weiblichen Energie erfahren hab. Ursprünglich hatte es keinen Titel, als es aus mir kam. Als ich mich Jahre später begann für die mesopotamischen Hochkulturen zu interessieren fand ich diesen Namen irgendwie passend. Wollt's schon länger mal rauslassen, und im Hinblick auf das schwarze Loch, dem ich grad mal wieder entstiegen bin, stell ich's halt mal rein. Vielleicht gefällt's ja noch jemand.
ISHTAR
Welch himmlische Gnade Deine Liebe Du Einzige & ach ! kein süßeres Gift als Dir zu dienen
& wank ich auch blind in den Schatten der Tiefe & krümme in Angst & Qualen mich zerreißt mich auch Sehnsucht die nimmer gestillte & frißt mich der Einsamkeit rasende Säure
so labet mich doch das leise Versprechen dahinzufließen oh Göttin, ewiges Weib in Deine Arme.
das ist bestimmt - wenn du das noch erinnerst - in einer special hour geschrieben.
Ich kann das so nachempfinden, wenn ich das auch nie auf die Göttin bezogen habe, diese Sehnsucht, sondern einfach auf Zuhause.
Danke auch für dein Springen über die Hemmschwelle.
Heute hörte ich noch Lee Harris sagen, es geht überhaupt nicht um dich (im Sinne des Ego-ich natürlich), es geht um dein Herz und einzig und nur um dein Herz.
Liebe Viola-Annai, die ganze Zeit war damals special & der momentanen gar nich mal unähnlich - danke für die Erinnerung. Studium geschmissen, rumgejobbt & dann solange es ging von AlG & AlHi gelebt (vollkommen bedenkenlos ), Polit-, Sponti-, Hausbesetzer- und Dope-Scene, wobei ich zu der Zeit gemerkt hab, daß ich mich da genausowenig zu Hause gefühlt hab wie bei den angepaßten Spießern und Kaffern (die letzten beiden Etiketten sind Vokabular von damals, die benutz ich schon geraume Zeit nicht mehr - nur damit kein falscher Eindruck entsteht). Das zweite große schwarze Loch in diesem Leben. Damals hatte ich das Gefühl, daß meine Heimat irgendwo zwischen allen Stühlen ist , & da hab ich's mir dann so gut es ging gemütlich gemacht. Schade, daß es damals noch keine Merliners gab , aber das ging wohl nich anders. Und grad fällt mir ein, daß mir damals zum ersten mal der Gedanke kam, daß fast 2000 Jahre die andre Backe hinhalten eigentlich mal langsam reichen sollte. In dieser Zeit entstand auch das folgende:
Ich bin der Herr der Welt. Da ich an Schwermut kranke & kaum ein freudiger Gedanke die Schwärze meiner Nacht erhellt
regiert die Finsternis - in mir, um mich herum, die Erde krümmt sich krumm, ihr Schicksal, ungewiß,
liegt nur in meiner Hand & martert mein Gewissen & strafft des Lebens Band.
Allein, was nützt dies Wissen da ich nie Friede fand seit mich das Wort zerissen.
Damals hatte ich die Befürchtung, total abzudriften & überzuschnappen. Kurz darauf hat mir ein Kumpel den "Cosmic Trigger" überreicht
Dein Gedicht könnte auch von Hermann Hesse sein, als ich das eben gelesen habe, hat mich das wieder an diese Zeit erinnert, wo ich in die Gedichte und Bücher von Hesse eingetaucht bin... es ist mal wieder diese Schwingung in der Luft, ich hab das Gefühl von Schwere und Leichtigkeit, diese Mischung, manchmal nicht einfach. Man steht am Ende der Straße und weiß nicht weiter und wohin, auf der Suche, rastlos, allein find ich klasse, dass Du das hier mit Deiner Familie teilst.... Gut Nacht, Babe
Also, das finde ich beeindruckend, S&R, ..das schwarze Loch lässt grüßen. Was alles aus uns herausströmt!
Wie du sagst, olibanum, es ist so merkwürdig, Beides - Leichtigkeit und Freude und Schwere und Spannung - zugleich fühlbar. Das ist nicht unbekannt, nur jetzt so überdeutlich und noch anders als früher.
Heute nacht bin ich aufgewacht und in mir war ein Drang, viele hoheTöne und Melodien zu singen, dann habe ich im Halbdämmer geatmet und bin wieder ins Traumland. Habe ich auch noch nie so erlebt .
Und ich letzter Zeit habe ich eher mehr das Gefühl von steter Anspannung, die im Hintergrund spürbar ist. Mich wirklich gänzlich und vollends und ganz und gar fallen zu lassen.. jetzt frage ich mich - bei allem Wunderbaren auch, was ich erlebt habe - wann in diesem Leben, wann war das so?
Kenne ich das überhaupt für längere Strecken? Wenn ihr versteht, was ich meine?