Wenn Du nichts hast – keine eigene Geschichte, keine eigene Identität, wenn Du nichts willst – also Dein eigener Wille, Deine eigenen Wünsche verschwunden sind, und wenn Du nichts weißt – keine Erwartungen hast und keine Bilder, keine Bilder von Dir und keine Bilder von Gott - dann kannst Du in die Freude des Herrn eingehen.
Der beste Weg, für den Fortschritt der Menschheit etwas zu tun, ist schliesslich der, selbst voranzuschreiten. Das mag individualistisch oder egoistisch klingen, ist es aber nicht, es ist nur gesunder Menschenverstand.
Zitat von allyIch muss jetzt doch mal fragen: Was ist das eigentlich, was bedeutet es: ... dann kannst du in die Freude des Herrn eingehen. ??? Weiss das jemand?
Menno, das krieg ich nicht gebacken. Ally
ich dachte damit sei gemeint, dass die Freuden des Herrn die Freude an sich an nichts besonderem ist, einfach am Erkennen, dass es nichts besonderes braucht als sich selbst zu sein, ohne Bewertung von allem möglichem,ohne etwas besonderes sein zu wollen,frei von Konditionierrungen, aber jeder versteht den Spruch vielleicht anders, ich weiss nicht wie in M.Eckhard gemeint hat, aber das ist ja das spannende an Sprüchen, jeder nimmt das heraus was er für sich braucht.
das war keine Kritik an dem Spruch an sich und schon gar nicht an dir. Du bist auch nicht dafür verantwortlich, dass ich einen Spruch so richtig "einatme" und verstehe ... Aber an dem Letzten, Zitierten, bin ich halt "hängengeblieben". Ich kriegte es für mich nicht so richtig "klar", deshalb hab ich halt mal gefragt ... Was du dazu schreibst, gefällt mir, damit kann ich für mich was anfangen, so einfach !!!
Liebe Ally, ich weiß nicht - wie Meister E. es gemeint hat. Ich weiß nur, dass es mich bei Mirra Alfassa (der Mutter, Gefährtin Aurobindos) immer sehr irritiert hat, wenn sie vom Herrn sprach. Mir kam das so christlich vor und das wollte mir nicht eingehen. Bis sie es dann mal irgendwo erklärt hat, was sie damit meint: das Höchste Bewusstsein . Wieso sie dazu dann allerdings Herr sagt, ist mir immer noch etwas schleierhaft, wobei ich da so einiges in petto habe, was ich dazu denke, aber ob es stimmt, weiß ich nicht wirklich. Ganz lieben Gruß.
Für uns Menschen ist Freude in der Regel an etwas gekoppelt: Etwas angenehmes tritt in unser Leben, oder etwas unangenehmes verschwindet aus unserem Leben, und dann freuen wir uns. Das heißt, die menschliche Freude ist immer von ihrer Schwester, dem Hader begleitet. Ich kann mich nur freuen, wenn.....(es folgen Bedingungen).
Gott hadert nicht.
Gottes natürlicher Zustand ist uneingeschränkte Freude, Freude an der Schöpfung, so wie sie ist, weil Gott alles ist, was ist. Die ganze Schöpfung ist ein Ausdruck dieser Freude, der uneingeschränkten Freude am Sein. Sonst wäre sie nicht.
Wenn da nichts mehr ist, mit dem man hadern müßte, dann ist die Freude grenzenlos und bedingungslos. Und sei es auch nur für einen einzigen Augenblick – diese Erfahrung läßt sich nicht mehr löschen. (Aber diese Freude ist eigentlich mit den Maßstäben der weltlichen Freuden, die wir kennen, gar nicht zu messen).
Was die große Freude immer wieder durchkreuzt und uns unempfänglich macht für die Freude des Herrn sind die menschlichen Gedanken, das Kleben an den weltlichen Freuden und an dem Glauben: Ich muß dies oder das haben, sonst ist mir die Freude verdorben.
Von daher kann ich Meister Eckart nur aus ganzen Herzen zustimmen:
Wenn Du nichts hast – keine eigene Geschichte, keine eigene Identität, wenn Du nichts willst – also Dein eigener Wille, Deine eigenen Wünsche verschwunden sind, und wenn Du nichts weißt – keine Erwartungen hast und keine Bilder, keine Bilder von Dir und keine Bilder von Gott - dann kannst Du in die Freude des Herrn eingehen.
Ich denke aber auch, daß er hier ganz bewußt die Wörter „wenn“ und „dann“ benutzt hat. Solange das „wenn“ nicht gegeben ist, muß ich mir über das „dann“ nicht den Kopf zerbrechen.
Im Gegenteil: Solange ich noch eine eigene Geschichte habe, eine eigene Identität, einen eigenen Willen, eigene Wünsche, wird mir die Erfahrung „Freude des Herrn“ verschlossen bleiben. So zumindest ist seine eindeutige Aussage. GOTT ist für Meister Eckart etwas, das man nur durch Vergessen und Nicht-Wissen erfahren kann. Du mußt dich, wie er sagt, „aller deiner Betätigungen entschlagen und alle deine Kräfte zum Schweigen bringen, wenn du wirklich diese Geburt in dir erfahren willst“ (Pr.58)
Auf eine Diskussion über „die Freude des Herrn“ würde er sich wahrscheinlich nicht einlassen, sondern dich ermuntern, selbst den Weg der Erfahrung zu gehen.
Lieber Jochen, ich zitiere dich maleben: Im Gegenteil: Solange ich noch eine eigene Geschichte habe, eine eigene Identität, einen eigenen Willen, eigene Wünsche, wird mir die Erfahrung „Freude des Herrn“ verschlossen bleiben. So zumindest ist seine eindeutige Aussage.
Dazu kann ich sagen: immer wieder habe ich bedingungslose Freude erfahren können und dürfen. Es ist nichtso, dass es erst - wie bei eine linearen Geschichte - am "Ende" oder Beginn" von etwas (hier:keine eigene Geschichte mehr zu haben) - auftaucht und lebbar ist. Zumindest für längere und kürzere Momente ist es immer möglich und ich bin sicher, für jeden.
Ich empfinde das als zu mystifiziert, zu hoch gegriffen . . zu sehr in den Himmel gehoben, nahezu unerreichbar also für "normale" Menschen - was ich - und ich weiß es auch von anderen Menschen - nicht bestätigen kann.
Ich finde es toll ...gefragt ...und Antworten bekommen, auf die ich selbst nicht so schnell oder auch gar nicht gekommen wäre ... DAS liebe ich an Foren, dass einer dem anderen "aus-hilft", wenn er kann, jeder mit seinem Wissen, auf seine Art ...
Ich freu mich, es sind d i e s e Dinge, die mich manchmal spüren lassen: ich bin nicht allein
ich denke auch, dass diskutieren keine gute Idee ist...aber das willst Du ja auch nicht, so wie ich Dich wahrnehme.
Für mich ist es durch all das durch zu sein, was menschliches Begehren usw. ausmacht, und ich mich der reinen Schöpfung in mir und außerhalb von mir hingebe, eigentlich ein Zustand, der nicht beschrieben werden kann, wohl die Empfindung der reinen Freude am Sein.
Hier im Forum wurde Alex Wilson gepostet, eine etwas frischere Ausgabe von Eckhart Tolle, der das auch noch mal zum Ausdruck bringt, auch in seinen Texten, die ich lesenswert finde.
Die Freude des Herrn ist dieser endgültige Zustand, fast schon nicht mehr von dieser Welt. Alles an wunden Sachen ist aufgelöst und ich bin enthoben. Solche Zustände habe ich schon mal erfahren als Eins-sein, einverstanden sein mit allem, wie es ist, ohne angebunden sein. Dennoch frage ich ja auch hier im Forum nach monetärem Verhalten etc. Nahrungsbeschaffung in Krisenzeiten, da scheint es mit der Freude des Herrn noch nicht soweit, im Alltagsgeschehen angekommen zu sein. Und die Lichtarbeiterbewegung ist mir da auch ein wenig fremdbestimmt.
Dennoch wage ich mal zu sagen, dass mir die Freude des Herrn schwingungsmäßig durchaus bekannt ist, sobald ich ablassen kann von dem, was mir der Alltag so bietet und gleichzeitig kann ich einfach mich mit dem profanen Weltgeschehen verbunden fühlen und agieren. Hört sich widersprüchlich an, ist es auch, dennoch machbar für mich.
Ganz besonders erlebe ich diese Zusätnde an bestimmten Orten, in der Meditation und beim Tanz.